Atsuta-jingū
Der Atsuta-jingū (japanisch
Der Ursprung des Schreins wird gegen Ende des 1. oder zu Beginn des 2. Jahrhunderts vermutet.
Im Jahr 1893 in der Meiji-Zeit wurde die Architektur des Schreins grundlegend verändert und im Baustil Shinmei-zukuri dem des Ise-Schreins angepasst und im Jahr 1935 im Rahmen eines Sengu nochmals erneuert und erweitert. Durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg fielen die meisten Gebäude Feuern anheim. Die Hauptgebäude wurden bis 1955 wiederaufgebaut. Gegenwärtig befinden sich mehrere dutzend Gebäude auf dem Schreingelände, darunter Häuser für Teezeremonien, eine Nō-Theater-Bühne und die Bunka-den, in welcher u. a. eine ständig wechselnde Auswahl der über 4.000 kulturelle Artefakte des Schreins (wie z. B. gestiftete antike Schwerter) ausgestellt werden.
Der Schrein unterhält seit 1950 eine private Hochschule zur Ausbildung von Shintō-Priestern, die auch Abschlüsse als Bibliothekar anbietet.
Schreine und Kami
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Higashi-yaoyorozu-jinja (
Eine seltsame Besonderheit des Atsuta-jingū ist die Geschichte der für ihre Schönheit berühmten Konkubine am chinesischen Kaiserhof Yang Guifei (auf Japanisch bekannt als Yoku-hi), die in einem Aufstand getötet worden war. Ihr Geist soll zum Atsuta-jingū gekommen sein, um Frieden zu finden und so wurde ihr ein Grabhügel errichtet. Ein ihr gewidmetes Tor, das denselben Namen trug wie ihr Tor in ihrem Palast, das Shunko-mōn, wurde im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Bombern zerstört; nur noch die Tafel mit dem Namen ist erhalten geblieben.
Merkwürdig ist außerdem, dass an mehrere Nebenschreine bunrei (s. shintai) des hongū vergeben wurden, so an den Minami-shin-gū (sessha), den Susano-wo-jinja (massha) und den Shingū-sha (ein massha des Takakura-musubi-miko-jinja, seinerseits ein sessha).
Der Atsuta-jingū verfügt über kein heiden (Opferhalle).
Feste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Shinyo-watari-go-shinji wird am 5. Mai in feierlicher Stille der Verbindung mit Temmu-tennō und den Kami gedacht, die sich mit der Übergabe des heiligen Schwerts durch Temmu an den Schrein im Jahr 686 vollzogen haben soll, nachdem das Schwert zuvor im Jahr 668 vom buddhistischen Priester Dō-kyō gestohlen worden sein soll (so berichtet jedenfalls das Nihonshoki).
Am 5. und 6. Juni wird das Shōbu-sai gefeiert, ein Fest (reisai) zum Gedenken an die erste Proklamation des Meiji-tennō, die im Schrein eintraf. Zu dieser Gelegenheit finden Zeremonien mit Kyūdō, Judō, Kendō, Chadō (Teezeremonien), Nō-Aufführungen, Hanabi und einer nächtlichen Prozession mit Booten auf See statt. Am 8. August des Lunarkalenders wird Prinz Yamato-Takerus siegreiche Expedition gegen die ungehorsamen Yemishi im Osten des Reiches gefeiert.
Der Schrein richtet insgesamt etwa 70 Feste pro Jahr aus und verzeichnet jährlich knapp 10 Millionen Besucher, die meisten davon während des Hatsumōde.
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Atsuta-jingū steht unmittelbar westlich des Bahnhofs Jingū-mae, der von zwei Linien der Bahngesellschaft Meitetsu bedient wird. In der Nähe befinden sich auch die Stationen Atsuta-jingū-tenmachō und Atsuta-jingū-nishi der U-Bahn Nagoya.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website – Japanisch und Englisch
- Nakanishi Masayuki: „Atsuta Shinkō“. In: Encyclopedia of Shinto. Kokugaku-in, 11. November 2006 (englisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S. Noma (Hrsg.): Atsuta Shrine. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X.
Koordinaten: 35° 7′ 38,2″ N, 136° 54′ 31,6″ O