Bahnstrecke Dorfen–Velden

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Dorfen Bahnhof–Velden (Vils)
Strecke der Bahnstrecke Dorfen–Velden
Streckennummer:5721
Kursbuchstrecke (DB):zuletzt 427c
Kursbuchstrecke:427d (1946)
Streckenlänge:20,518 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius:300 m
Strecke
von München
Bahnhof
0,000 Dorfen Bahnhof 448 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Simbach
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
1,609 Dorfen Markt
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,594 Algasing (Hst)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
8,019 Babing (b Dorfen) (Hst)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,468 Taufkirchen (Vils)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
12,312 Ratzing
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,673 Moosen (Vils)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
18,696 Babing (Vils)
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
20,518 Velden (Vils) 456 m

Quellen: [1][2][3]

Die Bahnstrecke Dorfen–Velden war eine 20,5 Kilometer lange Stichbahn, die bei Dorfen von der Bahnstrecke München–Simbach abzweigte und nach Velden führte. Heute sind alle Gleise abgebaut, und es verläuft ein Radweg auf der gesamten Trasse.[4]

Die Strecke (auch als (obere) Vilstalbahn bezeichnet) führt aus dem Tal der Isen in das Tal der Vils. Charakteristisch für die Strecke war der häufige Wechsel von Steigungen und Gefällen sowie viele Kurven, um die Baukosten zu minimieren. Die Verbindung wurde am 24. Dezember 1898 eröffnet und brachte Dorfen einen ortsnahen Bahnhof. 1944 verkehrten werktags vier, sonn- und feiertags drei Zugpaare, sie führten nur die 3. Wagenklasse. 1963 waren es werktags fünf Zugpaare, sonn- und feiertags vier, diese wurden mit Uerdinger Schienenbussen gefahren.

Die Strecke diente vor allem der Anbindung von Velden und Taufkirchen an die Hauptstrecke München–Mühldorf, die übrigen Haltestellen erreichten nie ein nennenswertes Fahrgastaufkommen.[5] Kurioserweise gab es zwei Stationen mit dem Namen Babing, nämlich Babing (b Dorfen) und Babing (Vils).

1891 beantragte der Markt Dorfen bei der Bayerischen Staatsbahnverwaltung den Bau einer Lokalbahn Dorfen-Velden. Die Bahnstrecke wurde mit Gesetz vom 17. Juni 1896 beschlossen und ab dem Januar 1897 unter der Leitung von Ingenieur Georg Ehrne errichtet. Die erste Probefahrt fand am 15. Dezember 1898 statt, am 24. Dezember 1898 erfolgte die offizielle Eröffnung durch Prinzregent Luitpold.[6] Im ersten vollen Betriebsjahr 1899 beförderte die Bahn 98517 Personen und 26068 t Güter. Der Personenverkehr wurde in Folge eines deutlichen Betriebsrückgangs nach dem Zweiten Weltkrieg am 26. Mai 1968 eingestellt, der Güterverkehr erst am 1. Juli 1993. Am 31. Juli des gleichen Jahres wurde die Strecke stillgelegt. Trotz rückläufigen Güterverkehrsaufkommens war noch Mitte der 1980er Jahre der Oberbau teilweise erneuert worden.[5]

Im Jahr 2000 wurde der sogenannte Vilstalradweg auf der gesamten Strecke eingerichtet.[4] Der 116 km lange Radweg beginnt in Dorfen und führt entlang der Vils auf der früheren Bahntrasse durch dünn besiedelte Naturlandschaft nach Velden und wurde in der Folge bis nach Vilshofen an der Donau weitergeführt.

  • Urs Kramer, Matthias Brodkorb: Abschied von der Schiene. Güterstrecken 1980 bis 1993. Transpress, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71346-8.
  • Karl Bürger: Von königlich bayerischen Zeiten zur S-Bahn und Flughafenbahn. Eisenbahngeschichte am Beispiel des Landkreises Erding. Bilder - Hintergründe - Seitenblicke. Selbstverlag, Walpertskirchen 2013, ISBN 978-3-00-044232-2.
  • Karl Bürger: München – Mühldorf – Simbach. Glanz, Niedergang und Renaissance einer königlich bayerischen Eisenbahn. Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwälzender Zukunft, Selbstverlag, Walpertskirchen 2017, ISBN 978-3-00-05-6474-1

Einzelnachweise

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  1. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 190–191, 194.
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  3. Deutsche Reichsbahn (Hrsg.): Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1944 der Deutschen Reichsbahn, der Böhmisch-Mährischen Bahnen, der Privatbahnen sowie der Kleinbahnen mit Güterverkehr und der Ostbahn. Gültig vom 1. Juni 1944. (wiki-de.genealogy.net).
  4. a b Beschreibung des Radwegs
  5. a b W. Alteneder, C. Schüssler: Die Nebenbahnen der BD München. Bonn 1987, S. 63
  6. Anton Hötzelsperger: Erinnerung 1898: Eröffnung der Bahnstrecke Dorfen - Velden an der Vils. 3. Januar 2021, abgerufen am 20. März 2022 (deutsch).