Berndorf bei Salzburg
Berndorf bei Salzburg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Fläche: | 14,48 km² | |
Koordinaten: | 47° 58′ N, 13° 4′ O | |
Höhe: | 548 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.758 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5165 | |
Vorwahl: | 06217 | |
Gemeindekennziffer: | 5 03 04 | |
NUTS-Region | AT323 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Franz-Xaver-Gruber-Platz 1 5165 Berndorf bei Salzburg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Stemeseder (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024) (17 Mitglieder) |
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Lage von Berndorf bei Salzburg im Bezirk Salzburg-Umgebung | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Berndorf bei Salzburg ist eine Gemeinde im Salzburger Land im Bezirk Salzburg-Umgebung in Österreich mit 1758 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und liegt am Ausläufer des Haunsbergs.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Nordosten des Bezirkes Salzburg-Umgebung (Flachgau, auch Salzburg Land) bzw. in der Region Salzburger Seengebiet im Bundesland Salzburg am Fuße des Haunsberges an dessen Sonnenseite. Der Grabensee liegt zur Gänze im Gemeindegebiet von Berndorf. Das größte Fließgewässer ist der Reiter Bach, einem linken Nebenfluss der Mattig. Weitere größere Fließgewässer sind der Egger Bach und der Schwandlbach, die beide zum Reiter Bach entwässern. Der tiefste Punkt der Gemeinde ist der Grabensee im Osten in 500 Meter Meereshöhe. nach Westen steigt das Land auf bis zu 690 Meter an.
Berndorf hat eine Fläche von rund 14 Quadratkilometer. Davon werden 71 Prozent landwirtschaftlich genutzt, je ein Zehntel sind Gewässer und Wald.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Berndorf bei Salzburg (1376) samt Aigen, Apfertal, Breitbrunn, Feichten, Gransdorf, Kreised, Krispelstätt, Mangelberg, Mittermühl, Stemesed und Wendlberg
- Großenegg (382) samt Aigen, Geiersberg, Grub, Hebat, Höpfling, Karellen, Maierhof, Mangerberg, Oberkarellen, Reit, Schallmoos, Schwand, Schwandl, Spatzenegg, Strauchmühle und Wilhelmsed
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Berndorf und Großenegg.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Perwang am Grabensee (BR) | ||
Nußdorf am Haunsberg | Mattsee | |
Seeham |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 767 wurde Lauterbach als älteste Kirche im Pfarrbereich urkundlich erwähnt, ebenso Fiuhte (Feichen) und Wenilo (Wendlberg).
Die heutige Pfarrkirche entstand um 1440. Im Jahr 1684 wurde der barocke Turm gebaut, auf dessen Spitze eine zwei Meter große Strahlenmadonna steht.[3]
Bei der Pestseuche des Jahres 1714 starben 43 Menschen in Berndorf.[4]
Im Jahr 2017 wurde die Ortsbeleuchtung auf LED umgestellt.[4]
Bis Ende Mai 1923 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Mattsee, 1923–2023 war sie Teil des Gerichtsbezirks Oberndorf, seither des Gerichtsbezirks Seekirchen.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts war die Einwohnerzahl konstant. Danach stieg sie durch Zuwanderung stark an.[4][5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Berndorf bei Salzburg Mariä Himmelfahrt
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe in den Jahren 1999 bis 2010 ging zu Lasten der Nebenerwerbsbauern, deren Anzahl von 31 auf 15 sank. Im Produktionssektor arbeiteten 65 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 34 im Bereich Herstellung von Waren. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (67), Verkehr (59) und soziale und öffentliche Dienste (42 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 64 | 81 | 78 | 79 |
Produktion | 20 | 16 | 99 | 83 |
Dienstleistung | 67 | 58 | 198 | 207 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lebten 930 Erwerbstätige in Berndorf bei Salzburg. Davon arbeiteten 228 in der Gemeinde, drei Viertel pendelten aus.[9]
Erdgasförderung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem im Zuge des Russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 die Preise für Erdgas und Energie stiegen, plant die RAG Austria die Förderung bisher nicht rentabler Erdgasvorkommen in Berndorf. Die zugrunde liegenden Pläne wurden bereits 2010 erarbeitet.[10] Die Gemeinde oder der Bürgermeister verlangt von der Landesregierung ein Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), da die Landschaft durch drei Bohrtürme beeinträchtigt würde.[11]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung hat insgesamt 17 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 FPÖ.[12]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 FPÖ.[13]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, und 7 SPÖ.[14]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2024 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 ÖVP und 5 SPÖ.[15]
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Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1959–1964 Peter Eidenhammer, Kalistenbauer in Mangelberg (ÖVP)[16]
- 1964–1985 Johann Pfeil[17]
- 1985–1989 Josef Schwaiger (ÖVP)[18]
- 1989–1999 Franz Jessner (SPÖ)[19]
- 1999–2019 Josef Guggenberger (ÖVP)[20]
- seit 2019 Johann Stemeseder (ÖVP)[21]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der Gemeinde ist: „In Silber ein rotbewehrter schwarzer Bär, mit den Vorderpranken ein von Schwarz und Silber schrägrechts geteiltes Schildlein haltend.“
Das „schrägrechts geteilte Schildlein“ dürfte jenes der Herren von Truna (= Traun) sein. Die Haunsberger und Berndorfer hatten Besitz in Oberösterreich. Die Haunsberger beherrschten beispielsweise mit der Mühlviertler Burg Wildberg im Haselgraben den Handelsweg nach Böhmen und mit der Burg Linz einen wichtigen, aufstrebenden Handelsort an der Donau – die spätere Landeshauptstadt des Landes ob der Enns (Oberösterreich). Die Gefolgsmänner der Haunsberger, die am Haunsberg in Salzburg beheimateten Berndorfer gründeten westlich der Burg Wildberg im Haselgraben, Nähe Eidenberg und Burg Lobenstein, ein Berndorf. Der jähe Absturz des Haunsberger Geschlechtes ist bekannt.[22]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Spatzenegger (* 1939), Archivar, Journalist und Autor
- Josef Schwaiger (* 1965), Politiker (ÖVP) und Agrarökonom
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Gruber (1787–1863), Komponist des Weihnachtsliedes „Stille Nacht“, war von 1829 bis 1835 als Lehrer, Mesner und Organist in Berndorf tätig. Im Oktober 2018 wurde in Berndorf ein vom Kuchler Bildhauer Peter Schwaighofer geschaffenes Denkmal zu Ehren Franz Xaver Grubers enthüllt.[23]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- 50304 – Berndorf bei Salzburg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Berndorf bei Salzburg. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Berndorf bei Salzburg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Allgemeine Information. Gemeinde Berndorf bei Salzburg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2021; abgerufen am 4. Juni 2021 (österreichisches Deutsch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Gemeindechronik. Gemeinde Berndorf bei Salzburg, abgerufen am 4. Juni 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Berndorf bei Salzburg, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Berndorf bei Salzburg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Berndorf bei Salzburg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Berndorf bei Salzburg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Berndorf bei Salzburg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ [1]
- ↑ Berndorf verlangt UVP für Erdgas-Bohrungen orf.at 31. Oktober 2022, abgerufen am 31. Oktober 2022.
- ↑ Land Salzburg – Wahlergebnisse 2009. Abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Land Salzburg – Wahlergebnisse 2014. Abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Land Salzburg – Wahlergebnisse 2019. Abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ Land Salzburg - Wahlergebnisse. Abgerufen am 13. März 2024.
- ↑ Bürgermeister der Gemeinde Berndorf bei Salzburg – Salzburgwiki. Abgerufen am 22. April 2020.
- ↑ Johann Pfeil. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Josef Schwaiger (1934). In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Franz Jessner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Josef Guggenberger (Bürgermeister). In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Johann Stemeseder. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Franz Sekker, 1925, Siebmachers Salzburger Adel, 1898, Siegelkartei im OÖ. Landesarchiv, F.X. Wöber, 1885, G.P. Michalek, 2001.
- ↑ Denkmal zu Ehren Franz Xaver Grubers enthüllt: Gemeinde Berndorf ehrt Komponisten des Stille-Nacht-Liedes. Salzburger Landeskorrespondenz vom 5. Oktober 2018, abgerufen am 6. Oktober 2018.