Burg Loppelt

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Loppelt
Staat Deutschland
Ort Loppelt
Entstehungszeit 14. Jh.
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Gulfhaus von 1798
Ständische Stellung Häuptlingssitz
Geographische Lage 53° 31′ N, 8° 0′ OKoordinaten: 53° 30′ 38,4″ N, 7° 59′ 38,2″ O
Burg Loppelt (Niedersachsen)
Burg Loppelt (Niedersachsen)

Die Burg Loppelt ist ein abgegangenes Steinhaus ostfriesischer Häuptlinge im Ortsteil Loppelt der friesischen Gemeinde Sande im niedersächsischen Landkreis Friesland.

Loppelt war um 1315 ein Hafen an der Maade, der bevorzugt von Schiffen der Hansestadt Bremen angelaufen wurde. Die in Loppelt ansässigen Häuptlinge besaßen keine große Bedeutung, galten aber dennoch als so vornehm, dass 1438 Abbike to der Loppelt die Nichte Edo Wiemkens des Älteren heiraten konnte. Ihr Bedeutungsverlust kann mit der Eindeichung der Maadebucht und der folgenden Verschlammung der Maade zu tun haben, die dadurch ihre Bedeutung als Schifffahrtsweg verlor. Im 16. Jahrhundert gehörte das Steinhaus den Häuptlingen von Warnsath. Von diesen erwarb es Graf Johann VI. von Oldenburg (1540–1603). 1606 erwarben es die Freiherren von Frydag.

Die Lage an einer schließlich zum Meer führenden Wasserlauf ist typisch für die Steinhäuser der Häuptlinge. Von der Gestalt der mittelalterlichen Burg ist nichts überliefert. Nur die äußere Gräfte des doppelten Wassergrabens ist noch vorhanden. Das 1552/55 anstelle eines älteren Burggebäudes errichtete Steinhaus wurde 1792 abgebrochen. Das heutige Wohnhaus wurde auf den Fundamenten und einem Gewölbekeller des Vorgängers errichtet. Dabei wurden für die Wände die alten Backsteine im Klosterformat wiederverwendet, im rückwärtigen Giebel sind auch von diesem stammende Sandsteinbänder – sogenannte Specklagen – eingefügt.

  • Eberhard Pühl: Alte Backsteinhäuser in Ostfriesland und im Jeverland. Backsteinbauten des 15. bis 19. Jahrhunderts. Isensee, Oldenburg 2007, S. 98 f.
  • Ingeborg Nöldeke, Almuth Salomon, Antje Sander: Schortens. Heimatgeschichtliches vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Nora, Berlin 2006, S. 32.
  • Almuth Salomon: Herrschaftsbildungen und Machtkämpfe im Silland vom Spätmittelalter bis zum frühen 17. Jahrhundert. In: Oldenburger Jahrbuch. Band 94, 1994, S. 1–85, hier S. 42–77.
  • Günter Müller: 293 Burgen und Schlösser im Raum Oldenburg Ostfriesland. Kayser, Oldenburg 1980, S. 176.
  • Georg Sello: Östringen und Rüstringen: Studien zur Geschichte von Land und Volk. A. Littmann, Oldenburg 1928, S. 78, 80.