Dunkles Schwarzkopfmoos
Dunkles Schwarzkopfmoos | ||||||||||||
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Dunkles Schwarzkopfmoos (Catoscopium nigritum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Catoscopiales | ||||||||||||
Ignatov & Ignatova | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Catoscopiaceae | ||||||||||||
Broth. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Catoscopium | ||||||||||||
Brid. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Catoscopium nigritum | ||||||||||||
(Hedw.) Brid. |
Das Dunkle Schwarzkopfmoos (Catoscopium nigritum) ist eine Laubmoos-Art. Sie ist die einzige Art der Ordnung Catoscopiales, die nur die Familie Catoscopiaceae mit der Gattung Catoscopium umfasst.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dunkle Schwarzkopfmoos bildet dichte, lose zusammenhängende, oben olivgrüne und innen bräunliche, oft kalkinkrustierte Rasen. Die 1 bis 5 (seltener bis 10) Zentimeter hohen Pflanzen sind verzweigt, gleichförmig beblättert und unten rhizoidfilzig. Der Stämmchenquerschnitt weist einen großen und gut entwickelten Zentralstrang auf. Die aufrecht-abstehenden Blätter sind etwa 1 Zentimeter lang, lanzettlich und zugespitzt, die Blattränder ganzrandig und umgerollt. Die kräftige Blattrippe reicht bis in die Blattspitze. Die Blattzellen sind kurz rechteckig, an der Blattbasis verlängert.
Die Sporenkapsel auf der 1 bis 1,5 Zentimeter langen Seta ist eiförmig-kugelig, um 1 Millimeter lang, glänzend rotbraun bis schwärzlich und waagrecht bis geneigt, der Kapseldeckel kegelförmig. Das äußere Peristom mit 16 unregelmäßigen Zähnen ist gelblich, das innere Peristom fehlt oder ist nur mit einer Zellmembrane angedeutet. Die feinwarzigen, bräunlich-gelbgrünen Sporen sind 38 bis 50 Mikrometer groß. Sporenreifezeit ist im Sommer. Die Geschlechterverteilung ist diözisch.
Standortansprüche und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Moos wächst auf feuchtem, kalkreichem Untergrund an Bachrändern, in Quellfluren, in quelligen Mooren, in Ausstichen, feuchten Dünentälern und an sickerfeuchten Felsen.
Die Verbreitung ist circumpolar arktisch-alpin mit Vorkommen in Europa (mit Island), im Kaukasus, in Nordost- und Mittelasien sowie in Nordamerika und Grönland. In Mitteleuropa kommt es hauptsächlich in den Alpen zerstreut vor, ist sonst sehr selten oder fehlt ganz.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die systematische Einordnung der isoliert stehenden Art war und ist umstritten. Sie wurde ursprünglich den Meesiaceen zugeordnet (Schimper, 1860, Limpricht, 1895), später in eine eigene Familie Catoscopiaceae neben Meesiaceae gestellt (Brotherus, 1924, Podpera, 1954). Griffin & Buck (1989) wiederum schlugen eine alternative Platzierung in der Familie Bartramiaceae vor. Aufgrund von Molekularanalysen landete die Art schließlich in der neugeschaffenen monotypischen Ordnung Catoscopiales in der Unterklasse Dicranidae.[1][2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora (= UTB. 1250). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5, S. 340.
- Martin Nebel, Georg Philippi (Hrsg.): Die Moose Baden-Württembergs. Band 2: Spezieller Teil, (Bryophytina II, Schistostegales bis Hypnobryales). Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3530-2, S. 142 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Frey, Michael Stech, Eberhard Fischer: Bryophytes and Seedless Vascular Plants (= Syllabus of Plant Families. 3). 13th edition. Borntraeger, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-443-01063-8, S. 155.
- ↑ Michael S. Ignatov, Ulyana N. Spirina, Elena A. Ignatova, Michael Krug, Dietmar Quandt: On the systematic position of the moss genus Catoscopium, with a new approach to the peristome reduction study. In: Arctoa. Bd. 24, 2015, ISSN 0131-1379, S. 389–415, doi:10.15298/arctoa.24.32.