Chamorro (Volk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chamorro-Angehörige (1915)

Das Volk der Chamorro (Selbstbezeichnung Chamoru) ist auf den Marianen beheimatet. Ihre gleichnamige Sprache Chamorro gehört zur austronesischen Sprachfamilie.

Um 2000 v. Chr. kamen die Chamorro von den Philippinen. Sie waren erfahrene Seefahrer und hatten eine ausgeprägte Kunstfertigkeit im Weben und Töpfern. Ihre Gesellschaft war in Kasten organisiert, bis europäische Kolonialmächte, vor allem Spanien, die Chamorro unterwarfen. 1698 wurden die Angehörigen des Volks nach Guam gebracht, 1710 lebten dort nur noch ca. 4.000. Die spanische Herrschaft dauerte bis 1898 an und war von zahlreichen teilweise gewaltsamen Missionsversuchen geprägt.[1]

Heute hat das Volk wieder ca. 177.000 Angehörige, die zum größten Teil immer noch auf Guam, den Nördlichen Marianen, aber auch in den Vereinigten Staaten leben.[2] Sie sind überwiegend katholisch.

  • Lawrence J. Cunnigham: Ancient Chamorro Society. Honolulu 2014.
  • Georg Fritz: Die Chamorro. Eine Geschichte und Ethnographie der Marianen. Ethnologisches Notizblatt 3,3 (1904), S. 25–110. Engl. Übersetzung durch Scott Russell 2001.
  • Paul Carano; Pedro C. Sanchez: A complete History of Guam. Charles E. Tuttle, Tokio 1964.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Laura Thompson: The Native Culture of the Marianas Islands. Bernice P. Bishop Museum, Honolulu 1945
  2. Zensus 2000