Diskussion:Gewerbefreiheit

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von 176.94.112.129 in Abschnitt "Handel mit Sittichen und Wirbeltieren"??
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Überarbeiten-Baustein entfernt[Quelltext bearbeiten]

Den Überarbeiten-Baustein habe ich wieder entfernt. Grund: Die vorhandene Literatur zu diesem Thema ist ziemlich umfangreich verwendet worden. Darunter übrigens zwei Nobelpreisträger, deren wissenschaftliche Kompetenz wohl außer Zweifel steht. Wer also darüber hinaus noch etwas beizutragen hat, oder den Text überarbeiten möchte, kann dies tun. Ein zusätzlicher Überarbeiten-Hinweis, bei dem sich ein jeder, der sich vielleicht nicht umfassend mit dem Thema beschäftigt hat, zur „Korrektur“ aufgefordert fühlt, scheint mir nicht erforderlich zu sein. Der Text über die Gewerbefreiheit ist schließlich seit mehr als einem Jahr bei Wikipedia eingestellt. Bisher konnte nichts Grundfalsches daran nachgewiesen werden. – Sicher, ein prinzipiell-freiheitlich Denken, wie es beispielsweise in den USA üblich ist, entspricht nicht dem deutschen Wesen. Die deutsche Wahrnehmung des Politischen ist vielmehr geprägt vom Sozialstaats-Postulat und von sehr vorsichtigen, bis hin zu argwöhnischen Verbraucherschutz-Doktrinen. Wir Deutsche sind eben sehr misstrauisch gegenüber marktwirtschaftlicher Freiheit eingestellt, leisten uns stattdessen allerdings eine geradezu naive Vertrauensseligkeit in die staatliche und halbstaatliche Wohlfahrts-Bürokratie. Die ursprünglich hehren Absichten sozialstaatlicher Fürsorglichkeit sollen hier auch gar nicht bezweifelt werden. Gleichwohl müssen aber folgende Fragen gestellt werden: Ist es wirklich sozial, wenn Menschen – im Zeitalter der Massenarbeitslosigkeit -der Zugang zur Erwerbsarbeit erschwert, ja sogar verweigert wird? Ist es wirklich Verbraucherschutz, wenn sich Otto Normalverbraucher – aufgrund des sehr kostspieligen Meisterzwanges – kaum mehr einen Anstreicher leisten kann, sich stattdessen im Baummarkt mit Farbeimern versorgt und selbst zu pinseln anfängt, anstatt den Auftrag an einem dankbaren Erwerbslosen vergeben zu dürfen?

Das Wissen um die Zusammenhänge der Gewerbefreiheit ist in Deutschland – trotz einen hohem Niveau an politischer Bildung- nur wenig verbreitet. Wer daher meint man könne die Grenzen der Gewerbefreiheit im Sinne ein permissiv-juristischen Dogmatik abhandeln, der möge sich gerne versuchen. Er muss sich dann allerdings, auf fundamentale Kritik unabhängiger Wirtschaftswissenschaftler einstellen müssen, die nahezu geschlossen für mehr Liberalisierung und Gewerbefreiheit eintreten. Außerdem: Warum sollten sich eigentlich immer diejenigen rechtfertigen, die für ein offenes, freiheitliches und tolerantes Marktgeschehen eintreten? Rechtfertigungen und vor allem bessere Argumente sollten vielmehr von jenen erwartet werden, welche permanent der gewerblichen Freiheit mit gebieterischen Restriktionen zu Leibe rücken wollen.

Woggl 14:47, 16. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Du hast wahrscheinlich in gewisser Weise Recht. Der Artikel ist in sich abgeschlossen und daher nicht überarbeitungsbedürftig im Sinne von inhaltlich falsch. Das kann man dem Artikel nicht vorwerfen. Was mich stört ist der Stil. Sätze wie "Für Marktöffnung und Liberalisierung sind Interessenvertreter meist nicht zu gewinnen - sie treten vielmehr als besonders hartnäckige Besitzstandswahrer auf." sind nicht unbedingt falsch aber eindeutig tendenziös. Sie gehören nicht in ein Lexikon, dass der Neutralität verpflichtet ist (siehe auch WP:NPOV). Versuch doch bitte mal den Ton hier und da zu mildern. Sonst müsste da ein anderer Baustein darauf, vielleicht ist die Vorlage:Neutralität der angemessenere Baustein. --Alkibiades 19:23, 16. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Der Artikel bedarf noch einiges an Überarbeitung. Zum einen ist der Artikel sehr einseitig. Es werden vorwiegend Beschränkungen der Gewerbefreiheit kritisiert. Die Aspekte die für diese Einschränkung sprechen werden unzureichend dargestellt. Zum anderen ist meiner Ansicht der Bereich Akademiker / freie Berufe hier falsch, da es sich bei diesen gerade nicht um eine Gewerbe handelt.

Sehr geehrter Herr Anonymus,

es ist richtig, daß hier vorwiegend die Beeinträchtigungen der Gewerbefreiheit krititisiert werden. Gegenstand dieses Artikels ist allerdings auch die "Gewerbe-Freiheit" und nicht die Fülle der "Gewerbe-Unfreiheiten", mit denen die individuelle Schaffensfreude eines jeden unternehmenslustigen Menschen gedrosselt wird. Über Gewerbebeschränkungen" könnte man abertausend andere Artikel schreiben, so viele Interventionen gibt es alleine in Deutschland. Der Beitrag ist vielmehr vom kategorischen Freiheitsbegriff der Aufklärung ausgegangen. Dies ist schließlich die geistesgeschichtliche Wurzel des Liberalismus und der modernen Demokratie. In diesen Sinne soll der Artikel erhellen und nicht verdunkeln. Man braucht nicht erst sämtliche Vozüge der Finsternis zu beschwören, bevor man eine Lampe anknipst.

Nun zum Bereich Akademiker/ freie Berufe. Es ist auch richtig, daß die freie Berufe im steuerrechtlichen Sinne nicht zu den Gewerben gezählt werden. Aus diesem Grund müssen sie auch keine Gewerbesteuer zahlen. Hierbei handelt es sich allerdings um eine willkürliche, juristische Festsetzung. Oder gibt es etwa eine schlüssige, ökonomische oder gar soziale Rechtfertigung für ein derartiges Steuerprivileg? Warum eigentlich muss ein Apotheker Gewerbesteuer bezahlen ein Vermessungsingenieur jedoch nicht? - Ganz abgesehen von der steuerrechtlichen Diskussion um die sogenannten Katalogberufe sind die freien Berufe größtenteils alles andere als frei. Im Gegenteil, sie sind hochgradig reglementiert. Ihre jeweiligen, gesetzlichen Zugangsbeschränkungen stellen jedenfalls eine substantielle Beeinträchtung der Berufsfreiheit dar, für die eine freie Gesellschaft sehr gute Begründungen verlangen sollte.

--Woggl 22:20, 5. Jan 2006 (CET)

Wenn man handwerkskritsche Fehler in diesem Artikel beseitigt wird einem schnell klar woher der Wind weht. Nur als Kritiker des Handwerks sollte man sachlich bleiben. Die Meisten Meisterschulen sind eben schneller als in 2 Jahren absolviert und nicht jede Meisterschule kostet etwas. Traurig, daß man hier so unsachlich ist!

Nochmals geehrter Herr Anonymus,

Sicherlich, für die zunftgemütlich- eingerichteten Handwerksbetriebe ist die Aussicht auf billige Konkurrenz wie ein eisiger Polarwind. Deshalb scheuen ihre Interessenverteter auch jede Marktöffnung wie der Teufel das Weihwasser.

Wer allerdings prinzipielle Gewerbefreiheit möchte, kommt nicht umhin die komplette Abschaffung der Handwerksordnung einzufordern. Die moderne Gewerbefreiheit ist schließlich erst durch die historische Aufhebung der Zunftgesetze entstanden. Dies war der wegweisende Startschuss für die Begründung einer leistungsfähigen Industriegesellschaft. Das Handwerk hingegen ist bis heute nach dem Zunftschema (d.h. Lehrling, Geselle, Meister) organisiert und als historisches Relikt der mittelalterlichen Ständegesellschaft übriggeblieben. Ob dies im 21. Jahrhundert noch angemessen ist? Die Amerikaner sind jedenfalls auch ohne Meisterbrief zum Mond geflogen, und ein einziger Blick auf die Skyline einer x-beliebigen amerikanischen Großstadt dokumentiert, dass auch die Bauwirtschaft - ohne Handwerksordnung - wesentlich leistungsfähiger ist, als man in Deutschland wahrhaben möchte. Dass der Meisterbrief für einzigartige Qualität des deutschen Handwerks unentbehrlich ist, kann jedenfalls durch vorurteilsfreie wissenschaftliche Untersuchungen nicht bestätigt werden.

Die Kursgebühren für die Meisterschulen sind allermeisten Fällen sogar wesentlich niedriger als 25.000 Euro. Trotzdem sind die Angaben im Text richtig, denn hierbei handelt es sich um Gesamtaufwand inklusive Fahrtkosten und Verdienstausfall. Auch dass manche Meisterschulen in weniger als zwei Jahren absolviert werden können ist kein überzeugendes Argument für die Handswerksordnung. Selbst wenn die Ausbildung zum Malermeister nur sechs Jahre dauern würde, wäre das immer noch viel zu viel. Pinseln und Tapezieren kann man sicherlich auch in drei Monaten lernen. Die Schnellen sogar in drei Wochen, und die ganz Schnellen in drei Tagen. Selbst ein vollends ungelernter Anstreicher kann außer schmieren und klecksen keinen großen Schaden anrichten. Wozu also diese rigorose gewerbliche Prohibition ?

--Woggl 22:32, 5. Jan 2006 (CET)

Ich möchte die angelaufene Diskussion nutzen, um mich dem Herrn Anonymus grundsätzlich anzuschließen. Ich finde den Artikel auch zu einseitig. Ich bitte das nicht falsch zu verstehen. Inhaltlich gehe ich mit Woggl wohl konform und halte die Beschränkungen der Gewerbefreiheit für beklagenswert, teilweise sogar für verfassungswidrig. Aber das tut nichts zur Sache, denn das hier soll eine Enzyklopädie werden. Dafür ist dieser Artikel jedoch schlicht im falschen Stil geschrieben. Es handelt sich hier mehr um eine liberale Denkschrift. Eine Enzyklopädie sollte aber neutral und sachlich informieren. Ich hab selber schon mal vorgehabt, diesen Artikel zu überarbeiten, bin dann aber doch nicht zu gekommen. Prinzipiell sollte sich hier aber was tun. --Alkibiades 23:43, 5. Jan 2006 (CET)

Ich möchte mich dem Vorredner anschliessen. Der Artikel ist, wie Woggl selber weiter unten sagt, aus einer Sichtweise geschrieben worden. Da sollte eine weniger tendentielle Formulierung machbar sein ohne die positiven Seiten der Gewerbefreiheit unter den Tisch fallen zu lassen. Der Artikel schießt dazu über das Ziel hinaus wenn er die totale Gewerbefreiheit implizit als die Vorstufe zum Paradies (der Werktätigen, SCNR ;-) erklärt. So werden in der Liste erlaubnispflichtiger Gewerbe auch solche aufgezählt bei denen eine Regulierung sicher vonnöten ist (z.B.:Herstellung von Waffen und Arzneimitteln; Handel mit Waffen, Munition, Sprengstoff und Giften). Der Artikel suggeriert aber permanent, dass eine offene Gesellschaft ohne jede Regulierung auch hier immer bessere Ergebnisse liefert. Insbesondere der Passus (in Abschnitt 4 Kritik an der Gewerbefreiheit) "... zahlreiche Eingriffe in die wirtschaftlichen Freiheiten gerechtfertigt. In totalitären Systemen wird sogar eine weitgehende Abschaffung der Gewerbefreiheit angestrebt." stellt jeden Eingriff in die "Selbstregulation des freien Marktes" als totalitär dar und ist nachgerade diffamierend. Woggl hat sich viel Mühe gemacht und sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt, aber etwas mehr Distanz täte dem Artikel gut.

P.S.: Der Satz, dass man nicht erst sämtliche Vozüge der Finsternis zu beschwören bräuchte, bevor man eine Lampe anknipst, ist wirklich witzig. Ich hoffe ich darf ihn angelegentlich zitieren. -- Keen 15:22, 14. Mär 2006 (CET)

Hohes Gericht,
Wenn der Artikel als zu einseitig empfunden wird, dann will ich einer Überarbeitung nichts entgegenstellen. Als "liberale Denkschrift" hat sich dieser Artikel immerhin lange gehalten und ist offenbar auch recht häufig gelesen worden. In diesem Sinne habe ich also zumindest gut gepredigt.

Nun zum Waffen- und Arzneitmittelhandel:
Natürlich, bei Waffen-, Drogen oder Menschenhandel wird kein gescheiter Mensch Gewerbefreiheit haben wollen. Und beim Handel mit Giften, Munition und Sprengstoffen ist Regulierung sicherlich vonnöten. Da dürften wir uns einig sein.
Beim Handel mit industriell vorgefertigen Medikamenten sieht die Sache allerdings schon anders aus. Hier dürfte ein wenig mehr Wettbewerb der Allgemeinheit sicher nicht viel schaden. Die Diskussion um Kosteneinsparung im Gesundheitswesen hat auch schon einige Tabu-Themen zur Sprache gebracht. So wurde auch schon einiges auf den Weg gebracht. Seit dem 1. Januar 2004 dürfen Deutschlands Apotheker bis zu drei Filialen gründen, und sogar ein kleines bischen Wettbewerb machen. Solange allerdings Arzneimittel-Discount-Ketten, die vielleicht 10.000 Mitarbeiter einstellen würden, der Weg zum Markt gesetzlich verperrt wird, solange werden sich die Preise für Arzneitmittel immer an den politisch-organisierten Lobby-Interessen der niedergelassenen Apotheker orientieren. Einfache Medikamente mit kostengünstigen Wirkstoffen werden also auch weiterhin sehr, sehr teuer sein.

Nun zum Paradies-Vorwurf:
Natürlich schießt der Artikel über das Ziel hinaus wenn er die totale Gewerbefreiheit implizit als die Vorstufe zum Paradies (der Werktätigen, SCNR ;-) erklärt.
Dies tut er allerdings nicht. Nirgendwo in diesem Artikel wird Marktwirtschaft als seligmachende Heilslehre darstellt. Im Gegenteil, ich war einst selbst ein Linker und wehre mich deshalb traditionell gegen marktwirtschaftliche Frömmigkeit. Im realen Kapitalismus gibt es vielmehr sehr viel zu kritisieren, und in der freien Presse und im Fernsehen wird Kritik dieser Art glücklicherweise auch tagtäglich veröffentlicht. Dass eine freie, offene Gesellschaft allerdings ökonmomisch bessere Ergebnisse liefert, dies darf wohl als Tatsache angsehen werden.
Nehmen wir den Vergleich zwischen USA und der ehemaligen Sowjetunion, oder den Vergleich zwischen der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR, oder auch das Beispiel Nord-Korea und Süd-Korea. Hier wird jedesmal sehr deutllich, dass eine freie Gesellschaft den Bürgern nicht nur mehr Entfaltungsmöglichkeiten bietet, sondern auch in Hinsicht der ökonomischen Leistungsfähigkeit himmelhoch überlegen ist.

Der Satz: ."In totalitären Systemen wird sogar eine weitgehende Abschaffung der Gewerbefreiheit angestrebt." bedeutet nicht, dass jeder Eingriff in das Marktgeschehen totalitär ist. Dies wäre tatsächlich diffamierend. Die faktische Abschaffung aber, wie wir sie aus der ehenmaligen Sowjetunion oder aus China kennen ist, ist jedoch ein Kennzeichen eins sehr verhängnisvollen, totalen Freiheitsentzuges. Wenn man zudem bedenkt, dass allein bei Stalin und Mao Tse Tung mindestens 100 Millionen Menschen durch Hungersnöte und politische Säuberungen zu Tode kamen, muss man wohl oder übel zu dem Ergebnis kommen, dass der real existierende Sozialismus nicht nur der größte, sondern auch der perverseste ökonomische Irrtum der bisherigen Weltgeschichte gewesen ist.
Ich habe den Satz trotzdem herausgenommen. Er gehört in ein anderes Kapitel.

--Woggl 03:09, 22. Mär 2006 (CET)

Sehr gut! Schon einmaliges Lesen dieses Artikels klärt umfassend darüber auf, was bei uns in Deutschland seit Jahrzehnten falsch läuft. Gewerbefreiheit ist hierzulande offenbar nur ein Worthülse.

Viele Grüße von der Müllabfuhr --Müllabfuhr 23:35, 6. Dez 2004 (CET)

Ich vermisse noch einige historische Aspekte über die Gewerbefreiheit oder zumindest Links auf geeignete Artikel, welche die geschichtlichen Zusammenhänge ausführen! 84.142.246.237 04:36, 30. Mär 2005

Antwort: Bitte vielmals um Entschuldigung, daß ich lange Zeit nicht auf die Kritik geantwortet habe. Der zähe Kampf um die Gewerbefreiheit ist eines der interessantesten Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte des 19. und des 20. Jahrhunderts. Er ist geradezu ein Lehrstück in Punkto Interessenpolitik und Lobbyismus . - Allerdings - zusammenhängende Literatur zu diesem Thema ist kaum zu bekommen. Die deutsche Wirtschaftswissenschaft ist in dieser Hinsicht ausgesprochen geschichtslos. Dabei ist gerade die Gewerbefreiheit so elementar wichtig. In der Diskussion um "Liberalisierung und Marktwirtschaft" müßte sie eigentlich das führende Thema sein. Hinweise zur Geschichte der Gewerbefreiheit findet man nur sehr vetreut in allgemeinen, historischen Lehrbüchern, vor allem zur Geschichte des 19. Jahrhunderts. Bei der Abfassung des Wikipedia-Artikels habe ich daher nur die allerwichtigsten "hard-facts" angeführt. Schlüsselbegriffe wie "Zunftwesen", "Stein-Hardenbergsche Reformen" oder "Gründerzeit" sind dabei Themen, die man in auch jedem Schulbuch nachlesen kann. - Kleinere historische Abhandlungen zur Geschichte des Handwerksordnung findet man auf folgenden Seiten:

Wichtig auch die Stellungnahme der Monopolkommission zur Reform der Handwerksordnung:

Falls Sie noch tiefer in die Materie einsteigen möchten, müssem Sie sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigen. Das heißt - Sie müssen eine eigene Doktorarbeit zu diesem Thema verfassen. Daher also auch noch ein paar weiterführende Literaturhinweise:

allgemeine Literatur zu Gewerbefreiheit:

  • Siedler, Emil: Das Wesen der Gewerbefreiheit, Dissertation, Gießen 1926
  • Meßbauer, Rolf: Wie steht es mit der Gewerbefreiheit, Dissertation, Halle 1936
  • Reuss, Wilhelm: Die Gewerbefreiheit, Stuttgart 1949
  • Niesner, Hans: Zwei Jahre Gewerbefreiheit, München 1951
  • Tuchtfeldt, Egon: Gewerbefreiheit als wirtschaftspolitisches Problem, Volkswirtschaftliche Schriften Heft 18, Duncker & Humblot Berlin 1955

weiterführende Literatur zur Geschichte der Gewerbefreiheit:

  • John,Peter: Handwerk im Spannungsfeld zwischen Zunftordnung und Gewerbefreiheit- Entwicklung und Politik der Selbstverwaltungsorganisationen des deutschen Handwerkes bis 1933, Bund-verlag Köln 1987, ISBN 3-7663-3090
  • Boyer, Christoph: Zwischen Zwangswirtschaft und Gewerbefreiheit. Handwerk in Bayern 1945-49, Studien zu Zeitgeschichte Bd. 41 (zugleich Dissertation), R. Oldenbourg Verlag München 1992, ISBN 3-486-55954-0
  • Vogel, Barbara: Allgemeine Gewerbefreiheit. Die Reformpoliltik des preußischen Staatskanzlers Hardenberg (1810-1820), Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1983, ISBN 3-52535716-8
  • Goldschmidt, Enst Friedrich: Die deustche Handwerkerbewegung bis zum Sieg der Gewerbefreiheit Verlag Ernst Reinhardt München 1914
  • Rohrscheidt, Kurt von: Vom Zunftzwange zur Gewerbefreiheit. Eine Studie nach den Quellen Carl Heymanns Verlag 1898
  • Franck, Hans-Peter: Zunftwesen und Gewerbefreiheit. Zeitschriftenstimmen zur Frage der Gewerbeverfassung in Deutschland der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Dissertation Hamburg 1971
  • Baurmeister, Carl: Zunft oder Gewerbefreiheit. Das ist die Frage. Eine populäre volkswirtschaftliche Abhandlung, Oldenburg 1858

Fiehl Fergnühgen

-- Woggl 16:38, 20. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Dieser Artikel zeichnet ein einseitiges Bild der Gewerbefreiheit. Schon aus den zitierten Quellen ist ersichtlich, dass keine historischen Bezüge hergestellt werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zitieren von Standesorganisationen und dem nachbeten neoliberaler Wirtschaftideologie. Der Hinweis, es gäbe keine zusammenhängende Literatur zu diesem Thema ist vollkommen abwegig. Über kaum ein anderes Thema der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wurde so viel wissenschaftliches Material produziert, wie über die Ursachen und Wirkungen der Industrialisierung, die ohne Aufhebung der Gewerbefreiheit nicht denkbar ist. Heinrich8 1. Jun 2005 19:04

Antwort: - Wie bitte? Die Industrialisierung soll nur durch "Aufhebung" der Gewerbefreiheit denkbar sein ? - An welcher Bretteruniversität wird denn solcher Blödsinn gelehrt ? Die Gewerbefreiheit ist nicht aufgehoben worden! Im Gegenteil: Berufs-und Gewerbefreiheit haben in der Bundesrepublik und den meisten freien Ländern der Welt sogar Grundrechtcharakter. In der ehemaligen DDR - da wurde Berufs-und Gewerbefreiheit tatsächlich aufgehoben. Da ist die Industrie allerdings auch vollends verreckt. Schlimmer noch: 16 Millionen Menschen wurde 40 Jahre lang um ihre Freiheitsrechte betrogen. Von den Verbrechen Stalins in der Sowjetunion ganz zu schweigen. Der Untergang des Zunftwesens, als auch sozialistischen Planwirtschaft ist historisch verbürgt und darüber gibt es mittlerweile tatsächlich eine ganze Menge Literatur. Die Gewerbefreiheit hingegen ist stets vernachlässigt worden - sowohl in der politischen wie in wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion. Engländer und Amerikaner sind da viel grundsätzlicher eingestellt. Individuelle Freiheitsrechte sind immer gefährdet - genau wie die Blumen auf einer bunten Frühlingswiese. Jedes zarte Pflänzlein muß ideologische Plattmacherei und machtpolitische Rasenmähermethoden befürchten. Warum - bitte schön - soll ein ungelernter Anstreicher nicht gewerblich pinseln dürfen, wenn er das möchte? Kann mir das mal jemand erklären? Ich halte diese Art der persönlichen Freiheitsbeschränkung nicht für gerechtfertigt. Für mich ist das Interessenpolitik.

Gruß und Kuß, der Autor

-- Woggl 20:01, 2. Jun 2005 (CEST)

"die Gewerbefreiheit [wurde] 1810, als Hauptbestandteil der Stein-Hardenbergschen Reformen, in Preussen eingeführt." Zu lesen im ersten Absatz des angesprochen Artikels. Soviel zu den Formen wissenschaftlicher Auseinandersetzung bei diesem idiologisch motivierten Beitrag. 85.73.0.255 2. Jun 2005 20:56

nachzulesen auch im WP Artikel Preußische Reformen, im Brockhaus, in jedem besseren Geschichtsbuch etc.pp. Du darfst uns aber gerne aufklären, inwieweit die Beschreibung historischer Tatsachen deiner Auffassung von wissenschaftlicher Herangehensweise widerspricht, nur damit man versteht, was du meinst. -- Sava 22:23, 2. Jun 2005 (CEST)

Und - worin besteht die Kritik ? Was - bitte sehr - ist an der Darstellung eines individuellen Freiheitsrechtes ideologisch motiviert ?

Wissenschaftliche Herangehensweise? - Da erhebe ich gar keinen Anspruch drauf ! Auch an Wirtschaftswissenschaft bin ich überhaupt gar nicht interessiert - auch wenn ich mein hübsches Stupsnäschen schon des öfteren in derartige Bücher hineingesteckt habe. Was Wissenschaftlichkeit betrifft, so halte ich es vielmehr mit Paul Feyerabend: "Anything goes !" - Ich habe die Gewerbfreiheit als individuelles, freiheitliches Grundrecht dargestellt, welches seine geistesgeschichtliche Wurzel in der europäischen Aufklärung hat und seither immer wieder verschiedenen Angriffen ausgesetzt war. Das ist Faktum ! Dazu habe ich dann noch ein paar historische Tatsachen aufgezählt. Fertig! - Nichts weiter. Falls daran nachweislich etwas falsch ist, dürft ihr es gerne ändern. Schließlich ist Wikipedia ein Open-Source-Projekt. Da kann jeder mitmachen.

Wenn euch zum Beispiel das Wort "Hauptbestandteil" stört, dann ändert es um in "Bestandteil". Bitte schön ! Es ändert allerdings nichts an der Textausage. Die Gewerbefreiheit - die übrigens erst mit der Aufhebung des Zunftzwanges am 2. September 1811 in Kraft getreten ist - hatte jedenfalls die allergrößten Auswirkungen auf die Bevölkerung - weit mehr als beispielsweise die Heeresreform oder die Verwaltungsreformen. Damit wurde die Erwerbsgesellschaft komplett umgekrempelt. Mit der Beseitigung der Zunftprivilegien - wurden die alten Zöpfe der Ständegesellschaft abgeschnitten. Nun konnten sich auch Gesellen und auch ganz arme Leute selbstständig machen. (Wahrscheinlich muß ich die Passage noch präzisieren)

Die Gewerbefreiheit in Preußen wurde vor allem deshalb eingeführt, weil die vormalige "kameralistische Wohlfahrtspflege" des absolutistischen Fürstenstaates nicht den gewünschten Erfolg erbracht hatte. Deshalb wurde der komplette Umbau der preussischen Gesellschaft zum liberalen Verfassungsstaat angestrebt. Das alte Preußen war nicht mehr zukunftstauglich ! - Der oft zu lesende Hinweis, die Einführung der Gewerbefreiheit habe zu Verarmung der Handwerksbetriebe geführt ist jedenfalls historisch nicht haltbar. Das Gegenteil ist richtig: Durch die Aufhebung des Zunftzwanges sind soviele Handwerksbetriebe entstanden wie nie zuvor. - Natürlich mußten die, bis dato privilegierten Zunftmeister empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen. Für Hunderttausende preußischer Bürger jedoch wurden neue Lebensperspektiven - und damit der Weg aus der Armut eröffnet. Die Notlage in verschiedenen Handwerksbetrieben ist vielmehr auf die Konkurrenz mit den aufkommenden Industriebetrieben zurückzuführen. Er ist dem Strukturwandel durch technischen Fortschritt zuzuschreiben. Ein Kampf allerdings, der von vorneherein nur verloren werden konnte. Bestes Beispiel ist die Erfindung der automatischen Webmaschine. Durch sie wurde das Ende der alten Webereien eingeläutet, die den Familien der Weber viel Kummer und Tränen bereitet hat. Das Grundrecht der Berufs-und Gewerbefreiheit ist dafür allerdings nicht verantwortlich.

Die Angriffe gegen die Gewerbefreiheit resultieren vielmehr aus der Fehlsichtigkeit einer falsch geschliffenen "sozialen Lesebrille", welche sich auch Kirchenleute gerne aufsetzen. Wenn die Gewerbefreiheit kein Erfolgsmodell gewesen wäre, dann hätte man dieses preussische Modell 1871 wohl kaum auf das ganze Reich übertragen. Die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts ist keine Geschichte der Verelendung, sondern einer bis dahin nie gekannten Prosperität - gleichwohl mit einer Fülle von sozialen Schieflagen und Verteilungskonflikten. Auch schamlose Ausbeutung von Menschen - ja sogar von Kindern - ist nicht zu leugnen. Trotzdem kann nicht oft genug wiederholt werden: Das Grundrecht der Berufs-und Gewerbefreiheit ist dafür nicht verantwortlich. Im Gegenteil: Die Einschränkung von elementaren Bürgerrechten verstärkt die Misere erst recht. Zur wirtschaftlichen Krisis kommt auch noch die politische Bevormundung hinzu - die zumeist mit dem Impetus einer anmaßenden ökonomischen Heilslehre daherkommt, die sich selbst gern als "wissenschaftlich" beurteilt. Als ob Wissenschaft unfehlbar sei!

Hier wieder ein neuer Link zur Geschichte der Gewerbefreiheit. Soeben im Internet gefunden. Sehr guter Text, finde ich. http://wwwa.jura.uni-tuebingen.de/ronellenfitsch/archiv/seminare/ss99/Gewerbefreiheit.pdf

Gruß und Kuß, euer hochachtungsvoller

-- Woggl 20:15, 3. Jun 2005 (CEST)

Dritter Hinweis

Der Artikel stellt einseitig einen einzelnen Standpunkt aus der aktuellen und keineswegs abgeschlossenen Diskussion um der Gewerbefreiheit als gegeben hin. Es gibt durchaus unterschiedliche Meinungen, wie mit der Gewerbefreiheit umgegangen werden soll. Es würde guten Sitten entsprechen, wenn persönliche Sichtweisen im Beitrag eindeutig gekennzeichnet werden. Der Beitrag geht sogar so weit, zu suggerieren, dass die neoliberale Reform der Gewerbefreiheit objektiv notwendig sei.

Wenn in einem vorausgegangen Diskussionsbeitrag bestritten wird, dass die Gewerbefreiheit jemals eingeführt wurde, darf sicher auf die simplen historischen Hintergründe hingewiesen werden (Zitat: „Die Gewerbefreiheit ist nicht aufgehoben worden“). Übrigens hat sich die wissenschaftliche Methode nicht erst seit der Aufklärung immer wieder als wirksam erwiesen. Ihr gegenüber stehen metaphysische (religiöse?) Erklärungsmuster.

Welche Absichten mit dem Löschen des Einseitigkeitshinweises verfolgt werden, ohne inhaltliche Korrekturen vorzunehmen, bleibt mir ein Rätsel. Der Vermerk wurde wieder eingefügt und er sollte vor Abschluss der Diskussion nicht wieder entfernt werden. Historische Betrachtungen und einseitige aktuelle Debattenbeiträge wären sinnvoller in unterschiedlichen Beiträgen zu behandeln. Ein weiterer Vorschlag wäre, Diskussionsbeiträge als solche konsequent zu kennzeichnen.

Die Behauptung, durch die Einführung der Gewerbefreiheit in Preußen seien Handwerker nicht verarmt, scheint mir aus der Luft gegriffen zu sein – Stichwort: Weber. Eine industrielle Wirtschaftweise wäre ohne Gewerbefreiheit gar nicht möglich gewesen, da es ja nicht möglich gewesen wäre, ein konkurrierendes Gewerbe außerhalb der Zünfte zu gründen. Übrigens ist die industrielle Wirtschaftsweise auch von Karl Max als Fortschritt betrachtet worden (auch wenn sie seiner Auffassung nach nicht den Gipfel der Weisheit darstellt). Außerdem ist die Gewerbefreiheit in Deutschland kein uneingeschränktes Grundrecht. Es geht also wirklich nur um die Kennzeichnung persönlicher Meinungen. Das Vermengen von historischen Betrachtungen mit aktuellen politischen Auseinandersetzungen erschwert die Verständlichkeit des Artikels, da es kompliziert ist, persönliche Meinungen zu erkennen, wenn man mit dem Thema noch nicht vertraut ist.

Zum Schluss noch ein Lob: Ihr Jungs arbeitet echt gut zusammen!

In diesem Sinn: Immer schön locker bleiben.

Heinrich8 3.6.2005 22:08


Ganz genau: Eine industrielle Wirtschaftweise wäre ohne Gewerbefreiheit gar nicht möglich gewesen, da es ja nicht möglich gewesen wäre, ein konkurrierendes Gewerbe außerhalb der Zünfte zu gründen. - Wie allerdings hätte man auf den automatischen Webstuhl reagieren müssen ? Natürlich: Man hätte die Gewerbefreiheit einschränken können ! Man hätte zum Schutz der Weber den automatischen Webtstuhl verbieten können. Diese Art der diktatorischen Fortschrittsverweigerung hätte vielleicht zwanzig Jahre gehalten - vielleicht sogar vierzig (wie einst die DDR ! ) Aber spätestens dann hätten die Armen zu fragen begonnen, warum sie für ein handgewebtes Hemd zwangsweise einen vollen Monatslohn hinblättern sollen - während industrielle Massenware aus England um ein Vielfaches günstiger zu Haben ist. - Die industrielle Gewerbefreiheit hingegen ermöglichte kostengünstige Stoffe für jedermann - von Anfang an. Das traurige Schicksal der Weber - die zum Teil noch einer fest gefügten Ständegesellschaft nach beruflicher Neuorientierung Ausschau halten mußten - sollte allerdings nicht darüber hinweg täuschen, daß die Industrialisierung im Ganzen eine beträchtliche Prosperitätsentwicklung darstellt. Dies ist auch von Karl Marx nicht bestritten worden.

-- Woggl 19:26, 13. Jun 2005 (CEST)


meine Löschung des NPOV-Hinweises erfolgte deshalb, weil die Begründung von IP 85.73.0.255 - höflich formuliert - nicht ansatzweise nachzuvollziehen war.

Zu deinen Diskussionsbeiträgen folgende Anmerkungen:

  • Gewerbefreiheit ist keine "neoliberale" Reform, zum Zeitpunkt der Einführung (also in Preussen 1810) existierte der Begriff überhaupt noch nicht. Es handelt sich vielmehr um eine Forderung des klassischen Liberalismus.
  • "Industrialisierung, die ohne Aufhebung der Gewerbefreiheit nicht denkbar ist" - das ist beim besten Willen nicht ernst zu nehmen - oder liegt da eine unglückliche Formulierung vor?
  • zum NPOV Hinweis: der muss sich auf den Artikel beziehen, nicht auf Diskussionsbeiträge, d'accord? Konkrete auf den Artikel bezogene Begründung bitte noch nachreichen! --Sava 05:13, 4. Jun 2005 (CEST)

Zitat: "Welche Absichten mit dem Löschen des Einseitigkeitshinweises verfolgt werden, ohne inhaltliche Korrekturen vorzunehmen, bleibt mir ein Rätsel. Der Vermerk wurde wieder eingefügt und er sollte vor Abschluss der Diskussion nicht wieder entfernt werden." D'accord, aber ein NPOV Hinweis muss konkret begründet werden. Sonst lässt sich schwerlich diskutieren. - Sava 00:11, 6. Jun 2005 (CEST)

Hallo Woggl, Glückwunsch zu diesem sehr informativen Artikel! Fundierte Kritik sehe ich nicht. Die Einwände scheinen sich auf folgenden Kernvorwurf reduzieren zu lassen: "nachbeten (sic!) neoliberaler Wirtschaftideologie". Sava hat also aus meiner Sicht völlig recht. Dass Benutzer:Heinrich8 bei Wikipedia:Vandalensperrung um Hilfe für seinen Minderheitsstandpunkt ersucht, spricht für sich. Gruß --GS 11:11, 6. Jun 2005 (CEST)

Vielen Dank für die Wertschätzung, Herr Doktor! -- Woggl 19:26, 13. Jun 2005 (CEST)


Politische Begriffe wie "Freiheit" oder "Gerechtigkeit" kann man nie völlig wertfrei bearbeiten - sie haben einen viel zu starken normativen Charakter. In dieser Hinsicht ist natürlich auch "Gewerbefreiheit" als Idealtypus zu verstehen. Was den Artikel betrifft, so habe ich geradlinig den klassischen, freiheitlichen Standpunkt eingenommen und von dort aus die Auswirkungen einer restriktiv gehandhabten Gewerbefreiheit dargestellt. Diese Darstellungsweise empfinde ich allerdings nicht als "einseitig" sondern vielmehr als "eindeutig" und gedanklich konsequent. Sie entspricht der Aufgabenstellung über Gewerbefreiheit per se zu informieren. Sicher - Freiheit kann nie grenzenlos sein, auch Gewerbefreiheit nicht. Wenn jemand das Grundrezept weiß, wieviel Gewerbefreiheit gestattet sein soll - dann soll er nicht gehindert werden diesen Artikel mit seinen Erkenntnissen zu bereichern.

-- Woggl 19:26, 13. Jun 2005 (CEST)


Angeblich hohe Stundensätze[Quelltext bearbeiten]

Lieber Herr Ramsau,
Es unter Wirtschaftswissenschaftlern nicht umstritten, dass Marktzutrittsbeschränkungen künstlich das Angebot verknappen und höhere Preise zur Folge haben.
Mit dem Großen Befähigungsnachweis wird der Verbraucher per Gesetz gezwungen immer - und ausschließlich immer - einen Handwerksmeister zu beauftragen, selbst wenn vergleichbare Arbeit von einem deutlich günstigeren Konkurrenten - ohne Meister- ebenso gut verrichtet werden könnte. Mit dem Hinweis auf Qualitätssicherung wird man praktisch genötigt einen Malermeister zu beschäftigen, selbst wenn man persönlich auch mit einem billigen Anstreicher zufrieden wäre. Der Malermeister genießt Schutz vor Billigkonkurrenz und kann auf diese Weise seine Preise hochhalten. Selbst erfahrene Gesellen dürfen dem etablierten Meister keine Konkurrenz machen. Für den Verbraucher ist das Meisterprivileg sehr kostspielig.
Dies entspricht übrigens auch den grundlegenden wissenschaftlichen Ausführungen im Sondergutachten der Monopolkommission:
"Der Große Befähigungsnachweis beschränkt den Markzutritt und gibt dem Handwerk die Möglichkeit, bei knappem Angebot hohe Preise zu verlangen. Eine so begründete wirtschaftliche Solidität ist fragwürdig." [1] (vgl. S.28)
Wieviel Handwerksmeister in Deutschland kosten, weiss jeder, der einmal dafür bezahlt hat.
Ich habe deshalb das kleine Wörtchen "angeblich" entfernt. Es ist an dieser Stelle nicht sachgerecht, sondern beschwichtigend.
Woggl 12:00, 14. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Der theoretische volkswirtschaftliche Ansatz ist nicht verkehrt. Allerdings ist fraglich ob der Große Befähigungsnachweis, den es so nicht mehr gibt (daher stimmen auch die Ausführungen zu den erfahrenen Gesellen so nichtmehr), tatsächlich eine wirkliche Marktzutrittsbeschränkung darstellt. In der Praxis handelt es sich doch eher um die Qualifikation die der vernünftige Kaufmann mindestens einsetzten wird wenn er im jeweiligen Gewerbe tätig sein will. Tatsächlich verfügen die meisten Unternehmen über Mitarbeiter bzw. Inhaber mit höherer bzw. zusätzlicher Qualifikation. Der von ihnen angesprochene billige Anstreicher ist nicht deswegen billiger da einer keinen Meisterbrief hat, sondern da er keine Sozialabgaben usw. abführt. Um diesen Sachverhalt zu bestätigen braucht es nur einen Blick in verschiedene Branchen z. B. Trockenbau. Der Trockenbau wird sowohl von Handwerksbetrieben mit Meister wie auch von nicht handwerklichen Unternehmen legal ausgeführt. Die durchschnittlichen Stundensätze unterscheiden sich aber in beiden Bereichen nicht. Oder nehmen wir den EDV-Bereich (kein Handwerk) die Stundensätze für ganz normale EDV-Fachleute (keine Akademiker) liegen um ein vielfaches Höher als von Handwerkern. Insofern traf die alte Aussage schon zu. --Ramsau 22:49, 14. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Neutralität des Artikels[Quelltext bearbeiten]

Ich bin auch der Meinung, dass der Artikel sehr tendenziös ist. Bestes Beispiel war der Absatz in den juristischen Definitionen, nach der Restriktionen der Gewerbefreiheit nach einer Ansicht begründet werden könnten (Konjunktiv), aber "tatsächlich" keine Begründung dafür möglich sei. Ich habe das erstmal dahingehend geändert, dass Kritiker meinen, dass eine Begründung nicht möglich ist. In einem Lexikonartikel sollten beide Meinungen nur dargestellt werden und nicht eine Meinung als "richtig" dargestellt werden. Weitere Änderungen wären noch möglich.

Insgesamt wäre meiner Meinung ein NPOV Vermerk sehr wohl angebracht.

Gruß Java (91.63.109.176)

Restriktionen für freie und akademische Berufe[Quelltext bearbeiten]

Auch dieser Abschnitt war sehr tendenziös, ich habe ihn etwas entschärft. Außerdem muss die Kritik am numerus clausus wohl eher in den entsprechenden Artikel.

Gruß Java

Geltende Gesetze in Deutschland[Quelltext bearbeiten]

Das mit den Schornsteinfegern ist inzwischen überholt, der Gebietsschutz gilt nicht mehr. Das habe ich schon mal geändert. --House1630 16:30, 9. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Zitat Adam Smith 1789, S. 106[Quelltext bearbeiten]

Ich habe zwei Kleinigkeiten verbessert. Da das Zitat sonst wortgleich ist mit der Übersetzung von Recktenwald und sich auch an der angegebenen Stelle befindet, kann ich mir eigentlich nicht erklären, wie und warum da zwei Wörter "verrutscht" sein sollen. Gleichwohl: So scheint es mir korrekt. Ökonomikus. (19:18, 9. Jan. 2010 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Zum Verkauf angebotene Links (fachlicher Inhalt nicht mehr verfügbar, daher entfernt)[Quelltext bearbeiten]

Liste = Beispiele oder gilt das in Deutschland?[Quelltext bearbeiten]

Bezieht sich die "Unvollständige Liste erlaubnispflichtiger Tätigkeiten und Gewerbe" auf solche, die aktuell in Deutschland erlaubnispflichtig sind, oder ist das nur eine allgemeine Beispielsammlung von Gewerben, die irgendwann irgendwo mal erlaubnispflichtig gewesen sein könnten?--Cancun771 (Diskussion) 22:07, 2. Feb. 2016 (CET)Beantworten

"Handel mit Sittichen und Wirbeltieren"??[Quelltext bearbeiten]

Sind Sittiche etwa keine Wirbeltiere? -- 176.94.112.129 15:52, 11. Nov. 2016 (CET)Beantworten