Gerichtsbezirk Tione
Ehemaliger Gerichtsbezirk Tione | |
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Basisdaten | |
Bundesland | Tirol |
Bezirk | Tione |
Sitz des Gerichts | Tione |
zuständiges Landesgericht | Rovereto |
Fläche | 578,75 km2 (1910) |
Einwohner | 15.428 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Italien
|
Der Gerichtsbezirk Tione war ein dem Bezirksgericht Tione unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasste Teile des Trentino und gehörte zum Bezirk Tione. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Tione wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 28 Gemeinden Bolbeno, Bondo, Borzago, Bozenago, Breguzzo, Caderzone, Carsolo, Coltura, Dare, Fisto, Giustino, Javre, Lardaro, Massimeno, Montagne, Mortaso, Pelugo, Pinzolo, Preore, Ragoli, Roncone, Saone, Strembo, Tione, Verdesina, Vigo, Villa und Zuclo.[1]
Der Gerichtsbezirk Tione bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Condino und Stenico den Bezirk Tione.[3] Der Gerichtsbezirk wies 1869 eine Bevölkerung von 13.823 Personen auf.[4]
1910 wurden für den Gerichtsbezirk 15.428 Personen ausgewiesen, von denen 207 Deutsch (1,3 %) und 14.903 Italienisch oder Ladinisch (96,6 %) als Umgangssprache angaben. 80 % der Deutschsprachigen lebten in Tione, wobei es sich hier fast ausschließlich um Militärangehörige handelte.[5]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Tione zur Gänze Italien zugeschlagen.
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 27 Gemeinden Bocenago, Bolbeno, Bondo, Borzago, Breguzzo, Caderzone, Carisolo, Dare, Fisto, Giustino, Javre, Lardaro, Massimeno, Montagne, Mortaso, Pelugo, Pinzolo, Preore, Ragoli, Roncone, Saone, Strembo, Tione, Verdesina, Vigo Rendena, Villa Rendena und Zuclo.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 63
- ↑ k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 93 ff.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
- k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)