Gotō Yūjō

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Gotō Yūjō

Gotō Yūjō (japanisch 後藤ごとう ゆうじょう; geboren 1440 in der Provinz Mino[A 1]; gestorben 20. Juni 1512) war ein japanischer Schwertschmied aus der Muromachi-Zeit, Gründer der Gotō-Familie von Schwertschmieden.

Leben und Wirken

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Gotō Yūjō war, so heißt es, als Sohn von Gotō Mototsuna (後藤ごとう はじめつな) geboren worden. Sein Kindheitsname war Keikōmaru (けいこうまる), sein gebräuchlicher Name war Shirobei (四郎しろう兵衛ひょうえ) und sein posthumer Name Masao (せいおく). Der Name Yūjō soll der Name eines Mannes gewesen sein, nach dem er in das buddhistische Priestertum eingetreten war. Er diente zunächst als enger Vertrauter von Ashikaga Yoshimasa (1436–1490), dem achten Shogun des Muromachi-Shogunats, trat aber später von dieser Position zurück, um sich ausschließlich der Herstellung von Schwertern zu widmen. Die Familie Ashikaga gewährte ihm ein Grundstück von 300 Chō (まち) innerhalb von Sakamoto-hongo (坂本さかもと本郷ほんごう) in der Provinz Ōmi. Er erhielt während der Herrschaft von Kaiser Go-Hanazono den kaiserlichen Status eines Hōin (法印ほういん).

Gotōs Stil wurde stark von den Mino-Bori-Schnitzereien (美濃みのり) seiner Heimatstadt beeinflusst. Durch die Einbeziehung von Entwürfen aus den Gemälden der Kanō-Schule schuf er den Grundstein für die anspruchsvolle Tradition schwertmontierter Metallarbeiten, der als Gotō-Stil bekannt wurde. Zu den „Drei Details“ (さんしょぶつ, Sanshomono) gehörten Schwertnieten (目貫めぬき, Menuki), Verzierungen (笄, Kogai) und der kleine Dolch am Handgriff (小柄こがら, Kogzuka). Zu seinen Lieblingsmotiven zählen Löwen und Drachen sowie Tiger, Krähen, -Geräte und Blumen. Das Grundmetall bestand aus hochwertigen und teuren Materialien wie Gold und Rotbronze (赤銅しゃくどう, Shakudō), und die Motive waren mit hohen Schnitzereien auf dem fischähnlichen Hintergrund ausgeführt.

In späteren Generationen wurden Gotōs Fähigkeiten als Gründer der Familie Gotō zur Legende. Keines von seinen Werken ist jedoch persönlich signiert, und diejenigen, die signiert sind, zeigen Signaturen späterer Generationen. Zu den vorhandenen repräsentativen Werken gehören die Wichtigen Kulturgüter Japans „Shishi-Botan-zō Chīsagatana Joshirae“ (獅子しし牡丹ぼたんづくりちいがたなこしらえ), „Kurikara Sanshomono“ (倶利迦羅さんしょぶつ), „Nurekarasu Sanshomono“ (濡烏さんしょぶつ) und „Nemunehotei Nishomono“ (ねむり布袋ほていしょぶつ). Sie befinden sich alle in der „Maeda Ikutoku Kai-Sammlung“ (前田まえだいくとくかいぞう).

Gotō hatte zwei Söhne und eine Tochter, aber da der älteste Sohn früh starb, wurde der zweite Sohn, Munenori (むねじょう), Schwertschmied der zweiten Generation der Familie Gotō. Es heißt, dass er im Tempel Rendai-ji (蓮台寺はすだいじ) in Kyōto begraben wurde. Die Gotō-Familie, deren Begründer Yūjō war, bestand nach ihm aus Munenori (むねじょう), Norishin (しん), Kōjō (ひかりじょう), Tokujō (とくじょう), Eijō (さかえじょう), Kenjō (あらわじょう), Sokujō (そくじょう), Teijō (ほどじょう), Renjō (れんじょう), Tsūjō (つうじょう), Jujō (寿ことぶきじょう), Enjō (のべじょう), Katsurajō (かつらじょう), Shinjō (しんじょう), Hōjō (かたじょう), Norijō (てんじょう) und blieb 17 Generationen lang ununterbrochen bis zum Ende der Edo-Zeit bestehen. In dieser Zeit waren die Gotō Lieferanten der Ashikaga-Familie, der Toyotomi-Familie und der Tokugawa-Familie und wurden als Hausschmiede bezeichnet, wegen ihres Status geschätzt und von den allgemeinen Stadtschmieden unterschieden.

Infolgedessen sind die Werke der Familie Gotō von Generation zu Generation aufgrund von Formalität, Tradition und anderen Umständen als Familienarbeiten verankert, die Werke selbst in Bezug auf Kreativität und Individualität einheitlich. Man kann sagen, dass insbesondere die ersten drei, Yūjō, Munenori und Norishin, besonders gut und bei Samurai-Familien begehrt waren.

  1. Heute Präfektur Gifu,
  • S. Noma (Hrsg.): Gotō Yūjō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 471.
Commons: Gotō Yūjō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien