Greigia-Arten sind stammlose oder einen mehr oder weniger kurzen Stamm bildende, ausdauernde, krautige Pflanzen. Diese Xerophyten wachsen meist terrestrisch oder an Felsen, seltener als Epiphyten. Mit ihren Ausläufern bilden sie oft dichte Bestände. Die zahlreichen, je nach Art sehr unterschiedlich langen Laubblätter sind dünn, länglich, derb und am Rand stark bewehrt (stachelig gesägt).
An den seitenständigen, einfachen, ährigen, kopf- oder walzenförmigen Blütenständen mit kurzem Blütenstandsschaft sitzen, manchmal auffällig gefärbte, Hochblätter (Brakteen). Da die Blütenstände, als Ausnahme unter den Bromeliaceae, nicht terminal, sondern seitenständig gebildet werden, kann eine Rosette im zeitlichen Abstand mehrere Blütenstände ausbilden. Ein Blütenstand enthält viele Blüten. Die dreizähligen, radiärsymmetrischenBlüten sind zwittrig mit doppelten Perianth. Die drei Kelchblätter sind frei. Die drei freien Kronblätter sind weiß über rosafarben bis rötlich. Es sind zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer dreilappigen Narbe.
Die Gattung Greigia wurde durch Eduard August von Regel aufgestellt. Der Gattungsname Greigia ehrt Samuel Alexeivich Greig (1827–1887), den russischen General, Politiker und Präsidenten der Russischen Pflanzengesellschaften.[1] Für GreigiaRegel gibt es das SynonymHesperogreigiaSkottsb.
Oft kommt es zu Verwechslungen mit den Arten der nahe verwandten Gattungen Ochagavia (Bei Ochagavia sind die Kronblätter rosa.) und Fascicularia (Bei der heute monotypischen Gattung Fascicularia sind die Kronblätter blau bis violett).
Das neotropischeVerbreitungsgebiet der Gattung Greigia reicht von Mexiko bis Chile. Je nach Art gedeihen sie in Höhenlagen zwischen 0 und 3500 Metern. Sie gedeihen hauptsächlich in feuchten oder sumpfigen Waldgebieten.
Es gibt (30[2] bis) etwa 36[3]Greigia-Arten (Stand 2014):
Greigia acebeyiB. Will, T.Krömer, M.Kessler, D.Karger & H.Luther: Sie wurde 2009 aus dem bolivianischen Departamento La Paz erstbeschrieben. Sie wurde an steilen Straßenböschungen durch den feuchten Nebelwald in Höhenlagen von etwa 2800 Metern gefunden.[3]
Greigia alborosea(Griseb.) Mez: Sie gedeiht terrestrisch im Nebelwald in Höhenlagen von 2000 bis 2650 Metern in Venezuela.[3]
Greigia aristeguietaeL.B.Sm.: Sie gedeiht terrestrisch im tiefen Schatten im Wald in Höhenlagen von etwa 3300 Metern nur im Bundesstaat Trujillo in Venezuela.[3]
Greigia atrobrunneaH.Luther: Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 3200 Metern in Ecuador nur in Pichincha.[3]
Greigia atrocastaneaH.Luther: Sie wurde 1999 aus dem bolivianischen La Paz erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 3100 Metern.[3]
Greigia columbianaL.B.Sm. var. columbiana: Sie gedeiht terrestrisch im Nebelwald sowie Paramo in Höhenlagen von 2900 bis 3800 im Metern in Costa Rica und Kolumbien.[3]
Greigia leymebambanaH.Luther: Sie wurde 2002 aus der peruanischen Region Amazonas erstbeschrieben und gedeiht in Höhenlagen von 2700 bis 2950 Metern.[3]
Greigia macbrideanaL.B.Sm.: Dieser Endemit gedeiht an feuchten Standorten in Höhenlagen von etwa 3700 Metern nur am Tambo de Vaca in der peruanischen Region Huánuco.[3]
Greigia marioaeB.Will, T.Krömer, M.Kessler, D.Karger & H.Luther: Sie wurde 2009 aus dem bolivianischen La Paz erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch im feuchten Bergwald in Höhenlagen von 2500 bis 2700 Metern.[3]
Greigia membranaceaB.Will, T.Krömer, M.Kessler, D.Karger & H.Luther: Sie wurde 2009 aus dem bolivianischen La Paz erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von 2750 bis 3100 Metern.[3]
Greigia mulfordii var. macranthaL.B.Sm.: Dieser Endemit gedeiht im Paramo in Höhenlagen von etwa 3450 Metern nur im kolumbianischen Bogotá.[3]
Greigia mulfordiiL.B.Sm. var. mulfordii: Sie gedeiht im Bergwald in Höhenlagen von 3000 bis 4050 Metern in Kolumbien sowie Ecuador.[3]
Greigia nubigenaL.B.Sm.: Dieser Endemit gedeiht im Paramo terrestrisch an feuchten Standorten im Paramo Nebelwald in Alto de Cruz über Encano in Höhenlagen von etwa 3300 Metern nur im kolumbianischen Departamento de Nariño.[3]
Greigia oaxacanaL.B.Sm.: Sie gedeiht terrestrisch und lithophytisch in Höhenlagen von 2300 bis 2580 Metern in Mexiko.[3]
Greigia ocellataL.B.Sm. & Steyermark: Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 2600 Metern in Venezuela nur in Tachira.[3]
Greigia racinaeL.B.Sm.: Sie gedeiht in dichten Beständen im Paramo in Höhenlagen von etwa 3300 Metern nur in den kolumbianischen Departamentos Nariño sowie Cauca.[3]
Greigia raporumH.Luther: Sie wurde 1999 erstbeschrieben und gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 3320 Metern in Peru nur in Junin, Cusco.[3]
Greigia rohwederiL.B.Sm.: Dieser zuerst 1951 von Rohweder gesammelte Endemit gedeiht terrestrisch und epiphytisch im Nebelwald in Höhenlagen von etwa 2200 Metern nur nördlich von Metapan in Santa Ana in El Salvador.[3]
Greigia sodiroanaMez: Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von 2700 bis 3600 Metern in Ecuador.[3]
Greigia sphacelata(Ruiz & Pavón) Regel: Sie gedeiht lithophytisch am Küstenstreifen und terrestrisch in offenen Wäldern in Höhenlagen von 0 bis 50 Metern in Chile.[3]
Greigia stenolepisL.B.Sm.: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 900 bis 1100 Metern nur im Massif von Bogota im kolumbianischen Cundinamarca.[3]
Greigia tillettiiL.B.Smith & R.W.Read: Dieser Endemit gedeiht in Beständen terrestrisch in Höhenlagen von 2700 bis 3300 Metern nur im Bundesstaat Zulia in Venezuela.[3]
Greigia van-hyningiiL.B.Sm.: Sie gedeiht terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen von 2100 bis 2800 Metern in Mexiko.[3]
Aufgrund ihrer Größe findet man Greigia-Arten selten in privaten Sammlungen. Botanische Gärten kultivieren oft mehrere Arten. Sie benötigen hohe Feuchtigkeit und vertragen keinen Frost. Sie lassen sich leicht vegetativ über Kindel vermehren. Saatgut erhält man selten, weil sie nicht selbstfertil sind.