Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Grenzsteinmuseum Ostrach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Freilichtanlage des Grenzsteinmuseums
Die territoriale Gliederung der Ostracher Umgebung zwischen 1815 und 1952

Das Grenzsteinmuseum Ostrach ist ein dreiteilig konzeptioniertes Museum in der baden-württembergischen Gemeinde Ostrach im Landkreis Sigmaringen.

Es erinnert an die im Mittelalter begründeten, höchst komplizierten Grenzverhältnisse zwischen Baden, Hohenzollern und Württemberg in Ostrach sowie in Oberschwaben: Ostrach ist die einzige Gemeinde Baden-Württembergs, die badische, hohenzollerische und württembergische Gebietsteile und damit alle drei historischen Bestandteile des 1952 gebildeten Bundeslandes umfasst.

Das Grenzsteinmuseum wurde am 28. Juni 2001 zum Landesjubiläum „50 Jahre Baden-Württemberg“ eröffnet.

Museumsgebäude

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 1595 erbauten ehemaligen Amtshaus () ist neben einer heimatkundlichen Dauerausstellung eine Abteilung „Grenzsteinmuseum“ eingerichtet. Sie zeigt neben Grenzsteinen auch Landkarten und Vermessungswerkzeuge der Geometer.

Freilichtanlage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freilichtanlage des Grenzsteinmuseums () befindet sich östlich von Burgweiler, einem Teilort der Gemeinde Ostrach.

In einem rund 4.000 Quadratmeter großen Gelände werden die ehemaligen Grenzverläufe, Ortschaften, Gewässer und Wälder im Maßstab 1:200 wiedergegeben. Informationstafeln erläutern das Museumskonzept.

Vermessungslehrpfad

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 13 Kilometer lange Vermessungslehrpfad dokumentiert die Geschichte der Vermessungstechnik von der Triangulation bis zum Satellitensystem GPS.[1]

Stationen
  1. () In Ostrach, beim Volkskundemuseum und in Burgweiler, beim Grenzsteinmuseum: Der Überblick
  2. () Bei der Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute über die Ostrach: Grenz-Wirrwarr
  3. () Ecke An der Ostrach/Krumme Äcker: Die Wiege der Vermessung
  4. () Am Fahrweg zum Ried: Die Gestalt der Erde
  5. () Am Fahrweg zum Ried: Die Winkelmessung
  6. () Die Streckenmessung
  7. Die Höhenvermessung
  8. () Burgweiler, am Grenzsteinmuseum: Die Luftbildvermessung (Photogrammetrie)
  9. () Im Pfrunger-Burgweiler Ried: Die Satellitenvermessung
  10. Das Lagefestpunktfeld
  11. Das Höhenfestpunktfeld
  12. Das Schwerefestpunktfeld
  13. Topographische Karten
  14. Das Liegenschaftskataster
  15. Grenzsteinzeugen
  16. Geographische Informationssysteme
  17. Vermessung, Kartographie und Liegenschaftskataster im Dienste der Bürger

Eine Grenzsteinmuseum-Radtour führt über 33 Kilometer vom ehemaligen Amtshaus unter anderem auch zu zwei der vier ehemaligen Dreiländerecken im heutigen Ostracher Gemeindegebiet bei Laubbach und Wangen sowie dem Grenzrundwanderweg bei Wirnsweiler.

  • Grenzsteinmuseum Ostrach, Flyer der Gemeindeverwaltung Ostrach
  • Ludwig Sautter: Blühende Landesgrenzen in Oberschwaben im Grenzsteinmuseum Ostrach. 2012, ISBN 978-3-00-037692-4.
  • Edwin Ernst Weber: Ostrach und seine Grenzen – An der Nahtstelle des Südweststaats entsteht ein Grenzsteinmuseum. In: Verein für Geschichte, Kultur- und Landeskunde Hohenzollern (Hrsg.): Hohenzollerische Heimat, 52. Jahrgang, Nr. 2/Juni 2002, Titelblatt und S. 18–20.
Commons: Grenzsteinmuseum Ostrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vom Grenzsteinmuseum ins Ried. S. 30f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.