Gunnar Klack
Gunnar Klack (* 1979 in Hamburg) ist ein deutscher Architekt und Autor.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gunnar Klack studierte Architektur an der Universität der Künste Berlin (UdK) und an der Glasgow School of Art.[1] Seine Diplomarbeit an der UdK 2005 wurde von Peter Bayerer und Juliane Zach betreut.[2] Nach dem Architektur-Diplom begann Klack mit einem Zweitstudium in den Fächern Kulturwissenschaften und Geschichtswissenschaften an Humboldt-Universität zu Berlin, brach dieses jedoch 2006 ohne Abschluss wieder ab.[3] An der Technischen Universität Berlin promovierte Klack 2013 zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit über das Werk der Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel.[4] Seine Dissertation Gebaute Landschaften. Fehling + Gogel und die organische Architektur: Landschaft und Bewegung als Natur-Narrative wurde von Gabi Dolff-Bonekämper und Adrian von Buttlar betreut.[5][6]
Für die Musikzeitschrift Spex war Klack zwischen 2007 und 2011 regelmäßiger als freier Autor aktiv und 2012 als Gastautor für die Zeitschrift für Sexualforschung[7], sowie für Die Welt und Zeit-Online.[8]
Nach seiner Promotion 2013 macht er bis 2015 ein wissenschaftliches Volontariat an der Berlinischen Galerie und war im Anschluss 2016–2017 an der Technischen Universität Berlin am Institut für Stadt- und Regionalplanung sowie 2018–2019 am Historisch-Technischen Museum Peenemünde als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.[1] Seit 2019 ist er als Denkmalpflege-Fachplaner bei Architekturwettbewerben tätig[9] und trägt als externer Gutachter zur Denkmalerfassung für das Landesdenkmalamt Berlin bei.[1] 2023 war er Research Fellow der Wüstenrot Stiftung.[3]
Engagement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klack schreibt vor allem über Themen aus dem Bereichen Architekturgeschichte und Denkmalpflege. Besonderes Interesse hat er am Umgang mit kontrovers diskutierten Technologiebauten, wie zum Beispiel dem Denkmalwert von Kernkraftwerken,[10] oder an der Rezeption von polarisierender Architekturgestaltung – Beispiel: Baller & Baller.[11] Bekannt ist er als Mitbegründer der Bürgerinitiative zum Erhalt der ehemaligen Forschungseinrichtung für experimentelle Medizin der Freien Universität Berlin. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Felix Torkar startete er 2020 eine Petition,[12] die Stimmen dafür sammelt, den sogenannten Mäusebunker und das benachbarte Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité auf dem Campus Benjamin-Franklin in Berlin-Lichterfelde unter Denkmalschutz zu stellen.[13][14]
Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Wiener Volkstheater wurde am 1. Dezember 2022 das Stück Apokalypse Miau – eine Weltuntergangskomödie uraufgeführt, an dem Klack gemeinsam mit dem deutsch-isländischen Autor Kristof Magnusson arbeitete.[15][16]
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Architekturfotos in: Julia Draganović, Deutsche Akademie Rom Villa Massimo (Hrsg.): Kristof Magnusson – Rompreisträger 2023/24 – Studio 9. Leipzig 2024, ISBN 979-12-80962-13-3
- „Pumpspeicherwerk Niederwartha“. In: Karin Berkemann und Daniel Bartetzko (Hrsg.): ModerneREGIONAL: Energie – Kraftwerke der Moderne, Heft 23/2, Frankfurt am Main 2023, S. 15–21, ISSN 2365-0370 (online: DOI)
- „Kraftwerke als Denkmal?“ In: Andreas Jüttemann und Martin Schlecht: Kernkraftwerk Rheinsberg. Geschichte und Zukunft einer Technik, Berlin: Orte der Geschichte e.V. 2021, S. 13–15, ISBN 978-3-946438-11-3
- Mit Felix Torkar: Rettet den Mäusebunker! Abriss bei der Charité, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe Nr. 106, Frankfurt, 7. Mai 2020, Seite 14[14]
- Mit Felix Torkar: „Berlin: Brutalist Icons Threatened by Demolition“. In: Christoph Machat und John Ziesemer (Hrsg.): Heritage at Risk – World Report 2016–2019 on Monuments and Sites in Danger. Berlin: Hendrik Bäßler 2020, S. 60–62, ISBN 978-3-945880-67-8
- „Kernkraft als Gegenstand der Baugeschichte“. In: Bernhard Ludewig und Dirk Eidemüller: Der nukleare Traum – Die Geschichte der deutschen Atomkraft. Berlin: DOM Publishers 2020, S. 394–397, ISBN 978-3-86922-088-8
- „Tiergarten Today: A Product of the Kollektivplan?“. In: Sandra Bartoli und Jörg Stollmann (Hrsg.): Tiergarten, Landscape of Transgression. This Obscure Object of Desire. Zürich: Park Books 2019, S. 46–57, ISBN 978-3-03860-033-6
- „Gerd Hänska – Zentrale Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin“. In: Oliver Elser, Philip Kurz und Peter Cachola Schmal (Hrsg.): SOS Brutalismus. Eine internationale Bestandsaufnahme. Zürich: Park Books 2017, S. 475, ISBN 978-3-03860-074-9
- „Brutalismus“. In: Erica Casdorff-Westendorff (Hrsg.): Kunst Berlin, Berlin: Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 2017, S. 84–87, ISBN 978-3-946383-46-8
- „Buchrezension: Tanja Seeböck, Schwünge in Beton. Die Schalenbauten von Ulrich Müther“. In: kunsttexte.de, Nr. 4, 2016 (online: PDF)
- „Spaces With an Educational Mandate. Dormitory for the Free University of Berlin“. In: Maren Harnack, Sebastian Haumann, Karin Berkemann u. a. (Hrsg.): Community Spaces: Conception, Appropriation, Identity. Band 53 der Reihe ISR Impulse Online. Berlin: TU Berlin 2015, S. 91–100, ISBN 978-3-7983-2713-9
- Dissertationsschrift: Gebaute Landschaften. Fehling + Gogel und die organische Architektur: Landschaft und Bewegung als Natur-Narrative. Bielefeld: Transcript 2015, ISBN 978-3-8376-3290-3
- Diverse Baubeschreibungen. In: Gabi Dolff-Bonekämper, Adrian von Buttlar und Kerstin Wittmann-Englert (Hrsg.): Baukunst der Nachkriegsmoderne – Architekturführer Berlin 1949–1979, Berlin: Reimer 2013, ISBN 978-3-496-01486-7
- Mit Hanno Stecher: „Buchbesprechung Neo-Essentialismus in der Gender-Debatte von Barbara Schütze“. In: Zeitschrift für Sexualforschung, Heft 1, März 2012, Jg. 25, S. 76–78, ISSN 0932-8114
- „Erweiterungsbau Institut für Meteorologie“. In: Martina Schilling (Hrsg.): Freie Universität Berlin. Ein Architekturführer zu den Hochschulbauten, Berlin: Braun 2011, S. 148–151, ISBN 978-3-03768-017-9
- Als Mitherausgeber in Zusammenarbeit mit Peter Gruss und Matthias Seidel: Fehling + Gogel. Die Max-Planck-Gesellschaft als Bauherr der Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Berlin, 19. Oktober bis 10. Dezember 2009, Berlin: Jovis 2009, ISBN 978-3-86859-050-0
- „Folk-Schamanismus: Devendra Banhart“. In: Peter Nachtnebel (Hrsg.): For the Sake of the Song – Amerikas neue Songwriter, Mainz: Ventil 2009, S. 45–58, ISBN 978-3-931555-67-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c archint 1989_cz:de: Brutal Treatment of Brutalism. In: berlin.czechcentres.cz. Tschechisches Zentrum Berlin, 5. September 2019, abgerufen am 14. Dezember 2021.
- ↑ Baunetz Redaktion: Campus Masters – Heiligengeistfeld. In: archive.org / baunetz.de. BauNetz Campus, Juli 2005, abgerufen am 22. November 2021.
- ↑ a b Wüstenrot Stiftung: Gunnar Klack, Postmoderne Zeitkapseln – Recherchequerschnitte durch Fach- und Publikumszeitschriften. In: Wüstenrot Stiftung Fellowship. 15. April 2021, abgerufen am 18. September 2023 (deutsch).
- ↑ Neubau / Neubau Akademie™ Study (MMXX). Abgerufen am 19. Juli 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Gunnar Klack bei transcript Verlag. Abgerufen am 8. November 2021.
- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 8. November 2021.
- ↑ Buchbesprechungen. In: Zeitschrift für Sexualforschung. Band 25, Nr. 1, März 2012, ISSN 0932-8114, S. 70–88, doi:10.1055/s-0031-1284003 (thieme-connect.de [abgerufen am 18. Dezember 2021]).
- ↑ Urbane Utopien. Abgerufen am 17. Januar 2023.
- ↑ Ergebnis: Denkmalgerechte Sanierung der Staatsbibliothek zu Berlin. In: wettbewerbe-aktuell.de. Abgerufen am 9. Januar 2022.
- ↑ Sigrid Brandt und Thorsten Dame (Hrsg.): Kernkraftwerke: Denkmalwerte und Erhaltungschancen. (PDF; 7,13 MB) In: Tagungsband: Internationale Fachtagung der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege, und des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS in Kooperation mit der Deutschen Sektion von TICCIH und der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, 20./21. Oktober 2017. Deutsches Nationalkomitee von ICOMOS e.V., 2019, abgerufen am 30. November 2021 (deutsch, englisch).
- ↑ Gunnar Klack: The Non-Architects' Architect – #3: BALLER'S PO-MO UTOPIA (auf Archive.org). In: Ex Libris – No News News (Archive.org). Hans Bussert, Juni 2020, abgerufen am 4. September 2023 (englisch).
- ↑ Rettet den Mäusebunker! In: Initiative zum Erhalt des Gebäudes der Forschungseinrichtung für experimentelle Medizin der Charité, ehemalige Zentrale Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin – #SOSMäusebunker. Abgerufen am 8. November 2021.
- ↑ Philipp Hindahl: Rettung des Berliner "Mäusebunkers": Ein Bau mit utopischer Strahlkraft (auf Archive.org). In: Monopol Magazin. Res Publica Verlags GmbH Berlin, 11. November 2021, abgerufen am 30. November 2021.
- ↑ a b Felix Torkar und Gunnar Klack: Charite in Berlin will zwei Meisterwerke abreißen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Mai 2020, abgerufen am 30. November 2021.
- ↑ APOKALYPSE MIAU. VOLKSTHEATER GES.M.B.H., 2. Dezember 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022.
- ↑ Martin Pesl: Apokalypse Miau – Volkstheater Wien – Intendant Kay Voges bringt eine apokalyptische Theatersatire von Kristof Magnusson zur Uraufführung. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
Personendaten | |
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NAME | Klack, Gunnar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Autor |
GEBURTSDATUM | 1979 |
GEBURTSORT | Hamburg |