Hakan Fidan
Hakan Fidan (* 17. Juli 1968[1] in Ankara) ist ein türkischer Politiker (AKP) und seit Juni 2023 der türkische Minister für auswärtige Angelegenheiten. Fidan gilt als Transatlantiker innerhalb der Regierungspartei AKP.[2][3]
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fidan ist kurdischer Herkunft.[4][5][6][7] Fünfzehn Jahre, von 1986 bis 2001, diente er als Soldat in der türkischen Armee, zuletzt als Unteroffizier. Kurzfristig war er bei der Schnellen Eingreiftruppe der NATO in Deutschland stationiert.[8] Er absolvierte zwei Studiengänge, Management an der Universität Maryland und einen Masterabschluss in Politikwissenschaften an der Bilkent-Universität mit Promotion. Er war von 2003 bis 2007 Leiter des Türkisches Präsidium für Internationale Kooperation und Koordination, die staatliche Entwicklungshilfe. Im November 2007 wurde er zum stellvertretenden Unterstaatssekretär im Ministerpräsidium Erdoğans ernannt.[9] Von Mai 2010 an war er Leiter des Millî İstihbarat Teşkilâtı, dem türkischen Inlandsgeheimdienst.[8] Fidan strukturierte die Behörde sofort um, machte sie noch mächtiger, indem er dem MİT auch den militärischen Geheimdienst einverleibte. Am 7. Februar 2015 trat er von dieser Position zurück, um für die AKP bei den Wahlen zum türkischen Parlament zu kandidieren.[10] Am 9. März 2015 widerrief er seine Kandidatur und erhielt seinen früheren Posten zurück.
Am 2. Juni 2023 wurde er zum Außenminister der Türkei ernannt.
Kontroversen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurz nach seiner Ernennung zum Leiter des MİT warf ihm der israelische Geheimdienst Mossad vor, sensible Erkenntnisse des amerikanischen Bündnispartners CIA an den Iran verraten zu haben.[8]
- 2009 wurde Fidan Sondergesandter von Ministerpräsident Erdoğan bei den geheimen Friedensverhandlungen mit der bewaffneten Kurdischen Arbeiterpartei PKK in Oslo und nahm an einem Gespräch mit Abdullah Öcalan teil.[11][12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seymour M. Hersh: „The Red Line and the Rat Line“, London Review of Books, 6. April 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Üçlü zirve sonrası İsveç'e NATO mesajı: Güvenilir bir müttefik olacağını bilmeliyiz. 6. Juli 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023 (türkisch).
- ↑ Susanne Güsten: Neuer Außenminister der Türkei: Wer ist Erdoğans Vertrauter Hakan Fidan? In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 6. Juni 2023]).
- ↑ Jürgen Gottschlich: Erdoğan überraschte mit seiner Ministerauswahl. In: Der Standard. 4. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ Gerd Höhler: Türkei: Erdogans neuer Außenminister Hakan Fidan – Der Mann, der alles weiß. 7. Juni 2023, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Türkischer Außenminister: Der Mann im Halbschatten. 9. Juni 2023, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Neuer Außenminister: Der Mann, der Erdogans Geheimnisse hütet - WELT. 8. Juni 2023, abgerufen am 15. Juli 2024.
- ↑ Dilan Tas, für ORF.at: 100 Jahre Türkei: Kurden, Flüchtlinge und Lausanne. 22. Juli 2023, abgerufen am 15. Juli 2024.
- ↑ a b c Stefan Aust, Dirk Laabs: Erdogans seltsamer Freund. In: Die Welt. 31. Juli 2016, abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Hakan Fidan kimdir? Özgeçmişinde neler var? İşte engenç MİT Başkanı'nın özgeçmişi. In: Vatan. 11. Februar 2012, archiviert vom ; abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Orhan Coskun: Turkish spymaster Fidan quits to contest parliamentary election:... In: U.S. (reuters.com [abgerufen am 23. August 2018]).
- ↑ Profile: Turkey’s ‘secret-keeper’ Hakan Fidan. Low-profile Turkish intelligence chief seen as driving force behind the state’s clandestine peace talks with the PKK. In: Al Jazeera. 22. März 2013, abgerufen am 6. Oktober 2023.
- ↑ Investigation of Turkish Intelligence head won’t proceed, says prosecutor. In: Hurriyet. 22. März 2013, abgerufen am 6. Oktober 2023.
Personendaten | |
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NAME | Fidan, Hakan |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Diplomat und Leiter des türkischen Inlandsgeheimdienstes MİT |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1968 |
GEBURTSORT | Ankara |