Horst Bulau (* 14. August1962 in Gloucester, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischerSkispringer. Er ist der bisher erfolgreichste kanadische Skispringer sowie der erfolgreichste Nordamerikaner der Weltcupgeschichte. Da Skispringen in Kanada jedoch eher eine Randsportart ist, wurde seinen Erfolgen in Europa mehr Beachtung geschenkt als in seiner Heimat.
Bulaus aus Hannover und Leipzig stammende Eltern wanderten nach Kanada aus.[1]
1979 wurde Bulau erster Juniorenweltmeister im Skispringen und war in den folgenden Jahren auf internationaler Ebene auch bei den Senioren sehr erfolgreich. Insgesamt gewann er in seiner Karriere 13 Weltcupspringen, allesamt zwischen 1981 und 1983. In der ewigen Bestenliste lag der Kanadier damit zeitweise neben Armin Kogler und Matti Nykänen auf dem ersten Platz. Im Gesamtweltcup erreichte er in den Saisons 1980/81 und 1981/82 jeweils den dritten, 1982/83 sogar den zweiten und 1983/84 noch einmal den achten Rang der Weltcupgesamtwertung. Bei den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo wurde er auf der Normalschanze 38. und auf der Großschanze Zehnter. Außerdem errang er bei der Vierschanzentournee 1982/83 den dritten Platz und sprang in Oberstdorf mit 114,5 m einen Schanzenrekord.[1]
Ab 1986 bestritt Bulau meist keine ganze Weltcupsaison, sondern nahm häufig nur an der Vierschanzentournee und an den Springen im kanadischen Thunder Bay teil. Wenn er antrat, erreichte er dennoch bis in die frühen neunziger Jahre häufig Platzierungen unter den besten Zehn, zuletzt noch 1991 in Trondheim. Bei den Olympischen Winterspielen 1988 im heimischen Calgary erreichte er auf der Normalschanze nur den 44., auf der Großschanze den siebenten Rang. Die Saisons 1988/1989 und 1989/1990 ließ er ganz aus. Nach den für ihn enttäuschend verlaufenen Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville beendete er seine Karriere.
Das Wiener Liedermacher-Duo Christoph & Lollo verarbeitet im Lied Das Lied heißt Bulau eine fiktive Lebensgeschichte von Bulau, welche allerlei Probleme und Niederschläge umfasst.