Italien beim Eurovision Song Contest

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bilanz

Flagge Italiens
Teilnehmende Rundfunkanstalt
Rai
Erste Teilnahme
1956
Anzahl der Teilnahmen
49 (Stand 2024)
Höchste Platzierung
1 (1964, 1990, 2021)
Höchste Punktzahl
524 (2021)
Niedrigste Punktzahl
0 (1966)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
92,24 (Stand 2021)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
3,97 (Stand 2021)

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Italiens als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Domenico Modugno 1958 in Hilversum

Italien nahm bereits am ersten Eurovision Song Contest im Jahr 1956 teil. Allerdings wurden, abgesehen vom Schweizer Sieg, die restlichen Platzierungen nie bekannt gemacht. 1957 erreichte Italien einen sechsten Platz von zehn Teilnehmern. Aber schon 1958 konnte Italien mit Domenico Modugno einen dritten Platz erreichen. Auch in den Jahren danach konnte das Land mindestens immer einen Platz unter den besten Zehn erreichen. 1963 konnte der nächste dritte Platz eingefahren werden. 1964 gelang dann auch schon der erste Sieg Italiens beim ESC mit Gigliola Cinquetti und ihrem Lied Non ho l’età. 1965 konnte Italien als Gastgeber einen fünften Platz erreichen.

1966 trat Domenico Modugno zum dritten Mal für Italien an. Dieses Mal hatte er allerdings keinen Erfolg und landete mit 0 Punkten zusammen mit Monaco auf den letzten Platz und erreichte damit die bis dahin schlechteste Platzierung Italiens beim ESC. In den Jahren danach waren die Platzierungen mit Platz 11 1967, Platz 10 1968 und Platz 13 1969 eher durchschnittlich. Erst 1970 erreichte das Land wieder eine Platzierung unter den besten Zehn. Bis 1976 konnte sich Italien, mit Ausnahme von 1973, immer unter den besten Zehn platzieren. 1974 erreichte Gigliola Cinquetti, die 1964 den ESC für Italien gewann, sogar einen zweiten Platz, während Wess & Dori Ghezzi einen dritten Platz 1975 erreichten. Von 1977 bis 1979 erreichte Italien wieder nur durchschnittliche Platzierungen. Während 1980 noch ein sechster Platz erreicht wurde, setzte Italien 1981 und 1982 beim ESC aus.

1983 kehrte Italien schon wieder zurück, die Rückkehr war aber von einem durchschnittlichen Platz geprägt. 1984 und 1985 gelangen allerdings wieder zwei Platzierungen unter den besten Zehn. Während 1986 ausgesetzt wurde, kehrte Italien 1987 wieder zurück und erreichte sofort einen dritten Platz, der damit der bisher schon vierte dritte Platz in Italiens ESC Geschichte war. 1988 schnitt das Land dann wieder durchschnittlich ab. Von 1989 bis 1992 war Italien sehr erfolgreich. Insgesamt holte Italien in dem Zeitraum nur Platzierungen unter den besten Zehn und 1990 mit Toto Cutugno sogar den zweiten Sieg für Italien. 1993 war diese erfolgreiche Zeit aber vorbei. Italien erreichte nur einen durchschnittlichen zwölften Platz. Von 1994 bis 1996 setzte das Land erneut aus. Am Eurovision Song Contest 1997 nahm Italien wieder teil und erzielte einen vierten Platz. Ab 1998 setzte Italien dann komplett aus und blieb dem ESC bis 2010 jedes Jahr fern.

Ende 2010 wurde bekannt gegeben, dass Italien ab 2011 wieder am Wettbewerb teilnehmen möchte. Durch Italiens Rückkehr wurde aus der damaligen Big 4 die heute bekannte Big 5, womit Italien neben Deutschland, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich nun zu den größten Geldgebern für den Wettbewerb zählt. In Düsseldorf war Italiens Rückkehr ein voller Erfolg: Raphael Gualazzi holte Platz 2 und die damit beste Platzierung seit dem Sieg 1990. Dabei gewann Italien das Juryvoting, konnte im Televoting allerdings nur Platz 11 holen. 2012 und 2013 war Italien ebenfalls erfolgreich und holte zwei Platzierungen unter den besten Zehn. 2014 kam dann ein kurzer Tiefpunkt: Emma Marrone holte in Kopenhagen mit Platz 21 Italiens schlechtestes Ergebnis aller Zeiten in seiner Geschichte beim ESC.

Die Band Måneskin holte 2021 Italiens dritten Sieg beim Wettbewerb

2015 war wieder ein voller Erfolg: Il Volo gewann das Televoting und holte Platz 6 im Juryvoting, womit die Gruppe insgesamt Platz 3 erreichte. Mit 292 Punkten holte sie die bis dahin höchste Punktzahl Italiens beim ESC. 2016 erreichte Italien mit Platz 16 wieder nur einen durchschnittlichen Platz. 2017 konnte Italien aber wieder einen Platz unter den besten Zehn erreichen, außerdem erreichte Francesco Gabbani mit 334 Punkten wieder einen neuen Punkterekord für Italien beim ESC. 2018 erreichte Italien mit Platz 5 ebenfalls eine gute Platzierung. 2019 erreichte das Land seine beste Platzierung seit 2011 auf Platz 2: Mit 472 Punkten stellte der Sänger Mahmood erneut einen neuen Punkterekord für Italien auf, der 2021 schon wieder eingestellt wurde, denn im Jahr 2021 gewann Italien schließlich zum dritten Mal den Eurovision Song Contest: Die Band Måneskin erhielt für das Lied Zitti e buoni 524 Punkte und damit einen neuen Punkterekord. Als Gastgeberland im Jahr 2022 konnte man mit einem 6. Platz erneut eine Platzierung unter den ersten Zehn erreichen, ebenfalls 2023, wo man mit Platz 4 eine Top-5 Platzierung einholte. Auch 2024 gelang es mit Angelina Mango und einem 7. Platz erneut eine Platzierung unter den ersten Zehn zu erreichen.

Insgesamt landeten 34 der 49 italienischen Beiträge in der linken Tabellenhälfte. Mit nur einem letzten Platz, drei Siegen, drei zweiten Plätzen, fünf dritten Plätzen und zahlreichen weiteren Platzierungen unter den besten Zehn gehört Italien zu den erfolgreichsten Ländern im Wettbewerb. Seit der Rückkehr im Jahr 2011 erreichte das Land mit Ausnahme auf 2014 und 2016 zudem nur Platzierungen unter den ersten Zehn.

Liste der Beiträge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Farblegende: – 1. Platz. – 2. Platz. – 3. Platz. – Punktgleichheit mit dem letzten Platz. – ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid. – keine Teilnahme/nicht qualifiziert. – Absage des Eurovision Song Contests.

Jahr Interpret Titel
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung Finale Nationaler
Vorentscheid[1]
Platz Punkte
1956 Tonina Torrielli Amami se vuoi
M: Vittorio Mascheroni; T: Mario Panzeri
Italienisch Liebe mich, wenn Du willst k. A. / 14 k. A. Sanremo-Festival 1956
Franca Raimondi Aprite le finestre
M: Virgilio Panzuti; T: Pinchi
Italienisch Öffnet die Fenster k. A. / 14 k. A.
1957 Nunzio Gallo Corde della mia chitarra
M: Mario Ruccione; T: Giuseppe Fiorelli
Italienisch Saiten meiner Gitarre 6 / 10 7 Sanremo-Festival 1957
1958 Domenico Modugno Nel blu dipinto di blu
M: Domenico Modugno; T: Domenico Modugno, Franco Migliacci
Italienisch In blau gemaltes Blau 3 / 10 13 Sanremo-Festival 1958
1959 Domenico Modugno Piove (Ciao, ciao, bambina)
M: Domenico Modugno; T: Dino Verde
Italienisch Es regnet (Ciao, ciao, Mädchen) 6 / 11 9 Sanremo-Festival 1959
1960 Renato Rascel Romantica
M: Dino Verde; T: Renato Rascel
Italienisch Romantisch 8 / 13 5 Sanremo-Festival 1960
1961 Betty Curtis Al di là
M: Carlo Donida; T: Mogol
Italienisch Jenseits 5 / 16 12 Sanremo-Festival 1961
1962 Claudio Villa Addio, addio
M: Domenico Modugno; T: Franco Migliacci
Italienisch Leb wohl, leb wohl 9 / 16 3 Sanremo-Festival 1962
1963 Emilio Pericoli Uno per tutte
M: Tony Renis; T: Mogol, Alberto Testa
Italienisch Einer für alle 3 / 16 37 Sanremo-Festival 1963
1964 Gigliola Cinquetti Non ho l’età
M: Mario Panzeri, Gene Colonnello; T: Nicola Salerno
Italienisch Ich bin nicht alt genug 1 / 16 49 Sanremo-Festival 1964
1965 Bobby Solo Se piangi, se ridi
M: Gianni Marchetti, Roberto Satti; T: Mogol, Roberto Satti
Italienisch Wenn Du weinst, wenn Du lachst 5 / 18 15 Sanremo-Festival 1965
1966 Domenico Modugno Dio, come ti amo
M/T: Domenico Modugno
Italienisch Mein Gott, wie sehr ich dich liebe 17 / 18 0 Sanremo-Festival 1966
1967 Claudio Villa Non andare più lontano
M: Gino Mescoli; T: Vito Pallavicini
Italienisch Geh nicht weiter 11 / 17 4 Sanremo-Festival 1967 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1968 Sergio Endrigo Marianne
M/T: Sergio Endrigo
Italienisch Marianne 10 / 17 7 Sanremo-Festival 1968 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1969 Iva Zanicchi Due grosse lacrime bianche
M: Piero Soffici; T: Carlo Daiano
Italienisch Zwei große weiße Tränen 13 / 16 5 Sanremo-Festival 1969 (Interpretin)
interne Auswahl (Lied)
1970 Gianni Morandi Occhi di ragazza
M: Lucio Dalla; T: Sergio Bardotti, Gianfranco Baldazzi
Italienisch Mädchenaugen 8 / 12 5 Canzonissima 1969 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1971 Massimo Ranieri L’amore è un attimo
M: Enrico Polito; T: Giancarlo Bigazzi, Gaetano Savio
Italienisch Die Liebe ist ein Augenblick 5 / 18 91 Canzonissima 1970 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1972 Nicola Di Bari I giorni dell’arcobaleno
M: Piero Pintucci, Nicola Di Bari; T: Dalmazio Masini
Italienisch Die Tage des Regenbogens 6 / 18 92 Canzonissima 1971 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1973 Massimo Ranieri Chi sarà
M: Enrico Polito, Gaetano Savio; T: Giancarlo Bigazzi
Italienisch Wer wird sein 13 / 17 74 Canzonissima 1972 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1974 Gigliola Cinquetti
M/T: Mario Panzeri, Daniele Pace, Lorenzo Pilat, Corrado Conti
Italienisch Ja 2 / 17 18 Canzonissima 1973 (Interpretin)
interne Auswahl (Lied)
1975 Wess & Dori Ghezzi Era
M: Shel Shapiro; T: Andrea Lo Vecchio
Italienisch Es war 3 / 19 115 Canzonissima 1974 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1976 Al Bano & Romina Power We’ll Live It All Again
M: Detto Mariano; T: Romina Power, Albano Carrisi
Englisch, Italienisch Wir werden alles noch einmal erleben 7 / 18 69 interne Auswahl
1977 Mia Martini Libera
M: Salvatore Fabrizio; T: Luigi Albertelli
Italienisch Frei 13 / 18 33 interne Auswahl
1978 Ricchi e Poveri Questo amore
M: Dario Farina, Mauro Lusini; T: Sergio Bardotti
Italienisch Diese Liebe 12 / 20 53 interne Auswahl
1979 Matia Bazar Raggio di luna
M: Antonella Ruggiero, Piero Cassano, Carlo Marrale; T: Salvatore Stellita, Giancarlo Golzi
Italienisch Mondstrahl 15 / 19 27 interne Auswahl
1980 Alan Sorrenti Non so che darei
M/T: Alan Sorrenti
Italienisch Ich weiß nicht, was ich geben würde 6 / 19 87 interne Auswahl
1981
1982
Auf Teilnahme verzichtet
1983 Riccardo Fogli Per Lucia
M: Maurizio Fabrizio; T: Riccardo Fogli, Vincenzo Spampinato
Italienisch Für Lucia 11 / 20 41 interne Auswahl
1984 Alice & Franco Battiato I treni di Tozeur
M: Franco Battiato; T: Rosario Consentino, Giusto Pio
Italienisch Die Züge Tozeurs 5 / 19 70 interne Auswahl
1985 Al Bano & Romina Power Magic, Oh Magic
M: Dario Farina, Michael Hoffmann; T: Cristiano Minellono
Italienisch (a) Magisch, oh wie magisch 7 / 19 78 interne Auswahl
1986 Auf Teilnahme verzichtet
1987 Umberto Tozzi & Raf Gente di mare
M: Umberto Tozzi, Raf; T: Giancarlo Bigazzi
Italienisch Leute des Meeres 3 / 22 103 Sanremo-Festival 1987 (Interpreten) (b)
interne Auswahl (Lied)
1988 Luca Barbarossa Vivo (ti scrivo)
M/T: Luca Barbarossa
Italienisch Ich lebe (ich schreibe dir) 12 / 21 52 Sanremo-Festival 1988 (Interpret) (c)
interne Auswahl (Lied)
1989 Anna Oxa & Fausto Leali Avrei voluto
M: Franco Fasano; T: Franco Ciani, Franco Berlincioni
Italienisch Ich hätte gewollt 9 / 22 56 Sanremo-Festival 1989 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1990 Toto Cutugno Insieme: 1992
M/T: Salvatore Cutugno
Italienisch (d) Gemeinsam: 1992 1 / 22 149 Sanremo-Festival 1990 (Interpret) (e)
interne Auswahl (Lied)
1991 Peppino di Capri Comme è ddoce ’o mare
M: Marcello Marocchi; T: Giampiero Artegiani
Neapolitanisch Wie süß das Meer ist 7 / 22 89 interne Auswahl
1992 Mia Martini Rapsodia
M: Giuseppe Dati; T: Giancarlo Bigazzi
Italienisch Rhapsodie 4 / 23 111 Sanremo-Festival 1992 (Interpret) (f)
interne Auswahl (Lied)
1993 Enrico Ruggeri Sole d’Europa
M/T: Enrico Ruggeri
Italienisch Sonne Europas 12 / 25 45 Sanremo-Festival 1993 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
1994
bis
1996
Auf Teilnahme verzichtet
1997 Jalisse Fiumi di parole
M: Fabio Ricci; T: Carmen Di Domenico, Alessandra Drusi
Italienisch Wortflüsse 4 / 25 114 Sanremo-Festival 1997
1998
bis
2010
Auf Teilnahme verzichtet
2011 Raphael Gualazzi Madness of Love
M/T: Raphael Gualazzi
Italienisch, Englisch Liebeswahn 2 / 25 189 Sanremo-Festival 2011 (g)
2012 Nina Zilli L’amore è femmina (Out of Love)
M/T: Christian Rabb, Kristoffer Sjökvist, Frida Molander, Charlie Mason, Nina Zilli
Englisch, Italienisch Die Liebe ist weiblich 9 / 26 101 Sanremo-Festival 2012 (g) (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
2013 Marco Mengoni L’essenziale
M: Francesco De Benedittis, Roberto Casalino, Marco Mengoni; T: Roberto Casalino
Italienisch Das Wesentliche 7 / 26 126 Sanremo-Festival 2013 (g)
2014 Emma La mia città
M/T: Emma Marrone
Italienisch Meine Stadt 21 / 26 33 interne Auswahl
2015 Il Volo Grande amore
M/T: Francesco Boccia, Ciro Esposito
Italienisch Große Liebe 3 / 27 292 Sanremo-Festival 2015
2016 Francesca Michielin No Degree of Separation
M: Fabio Gargiulo, Federica Abbate, Cheope; T: Francesca Michielin, Federica Abbate, Norma Jean Martine
Italienisch, Englisch Kein Grad der Trennung 16 / 26 124 Sanremo-Festival 2016 (h)
2017 Francesco Gabbani Occidentali’s Karma
M/T: Francesco Gabbani, Filippo Gabbani, Luca Chiaravalli
Italienisch (i) Karma der Abendländer 6 / 26 334 Sanremo-Festival 2017
2018 Ermal Meta & Fabrizio Moro Non mi avete fatto niente
M/T: Ermal Meta, Fabrizio Moro, Andrea Febo
Italienisch Ihr konntet mir nichts anhaben 5 / 26 308 Sanremo-Festival 2018
2019 Mahmood Soldi
M: Mahmood, Dardust, Charlie Charles; T: Mahmood, Dardust
Italienisch, Arabisch Geld 2 / 26 472 Sanremo-Festival 2019
2020 Diodato Fai rumore
M: Antonio Diodato, Edwyn Roberts; T: Antonio Diodato
Italienisch Du bist laut Absage wegen der COVID-19-Pandemie
durch die EBU
Sanremo-Festival 2020
2021 Måneskin Zitti e buoni
M/T: Damiano David, Ethan Torchio, Thomas Raggi, Victoria De Angelis
Italienisch Leise und brav 1 / 26 524 Sanremo-Festival 2021
2022 Mahmood & Blanco Brividi
M: Michelangelo, Mahmood, Blanco: T: Mahmood, Blanco
Italienisch Schauder 6 / 25 268 Sanremo-Festival 2022
2023 Marco Mengoni Due vite
M: Davide Simonetta, Davide Petrella; T: Marco Mengoni, Davide Petrella
Italienisch Zwei Leben 4 / 26 350 Sanremo-Festival 2023
2024 Angelina Mango La noia
M: Angelina Mango, Madame, Dardust; T: Angelina Mango, Madame
Italienisch Die Langeweile 7 / 25 268 Sanremo-Festival 2024
2025 Sanremo-Festival 2025
(a) 
Das Lied hat lediglich einen englischen Titel.
(b) 
Umberto Tozzi ging statt mit seinen beiden Ko-Interpreten mit seinem Ko-Autoren an den Start.
(c) 
Barbarossa rückte als Drittplatzierter nach.
(d) 
Das Lied enthält lediglich zwei Wörter auf Englisch.
(e) 
Cutugno rückte als Zweitplatzierter nach.
(f) 
Martini rückte als Zweitplatzierte nach.
(g) 
Der Beitrag wurde noch vor dem Finale durch eine interne Kommission aus allen teilnehmenden Beiträgen ausgewählt.
(h) 
Michielin rückte als Zweitplatzierte nach.
(i) 
Der Text enthält einzelne Wörter in Altgriechisch, Englisch, Französisch, Pali und Sanskrit.

Nationale Vorausscheidungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis einschließlich 1966 waren die Siegertitel des Sanremo-Festivals automatisch die italienischen Beiträge beim Eurovision Song Contest, auch die Interpreten stimmten in der Regel überein (die meisten Lieder wurden in Sanremo allerdings in zwei Versionen von zwei verschiedenen Interpreten dargeboten; von diesen wurde je einer für den ESC ausgewählt). 1956 war, da zwei Beiträge eingereicht wurden, auch der zweitplatzierte Titel vertreten. In den Jahren 1967 bis 1969 wurde weiter einer der siegreichen Sanremo-Interpreten als Vertreter für den Eurovision Song Contest ausgewählt, allerdings mit einem neuen Titel. Zwischen 1970 und 1975 wurden die Sieger des Wettbewerbs Canzonissima mit neuen Liedern zum ESC geschickt (1974 war dies zufällig ein Sanremo-Siegerlied).[1]

Bis 1985 wurden die italienischen Vertreter vollständig intern ausgewählt, in den Jahren 1979, 1983 und 1985 waren es – mehr zufällig – die Vorjahressieger von Sanremo. 1987 bis 1997 fungierte das Sanremo-Festival wieder als Vorentscheidung (mit der Ausnahme 1991, als der ESC im eigenen Land stattfand), wobei nur 1997 auch das Lied beibehalten wurde. Außerdem rückten 1990 und 1992 jeweils nach Ablehnung der Sanremo-Sieger die Zweitplatzierten nach, 1988 gar der Drittplatzierte. 1987 fuhr Umberto Tozzi statt mit seinen beiden Sanremo-Kointerpreten mit dem Koautoren zum ESC.[1]

Nach der Rückkehr Italiens 2011 wurden bis einschließlich 2013 die Interpreten, bis auf 2012 auch der Titel, aus dem Teilnehmerfeld des Sanremo-Festivals ausgewählt (2013 war dies der Siegertitel). 2014 wurde Emma Marrone (Sanremo-Siegerin 2012) intern ausgewählt, das Land zu vertreten; auch ihr Titel wurde intern bestimmt. Von 2015 bis 2019 erhielt der Sieger des Sanremo-Festivals von vornherein das Recht, Italien mit seinem Siegertitel beim Song Contest zu vertreten. Allerdings musste der Interpret nicht zustimmen. So gewann die Gruppe Stadio das Sanremo-Festival 2016, entschied sich jedoch gegen eine Teilnahme, woraufhin die Rai die Zweitplatzierte Francesca Michielin zum ESC schickte.[2] 2015 und seit 2017 stimmten die Sieger einer Teilnahme zu.

Seit 2020 müssen die Interpreten, die am Sanremo-Festival teilnehmen, bereits im Vorfeld angeben, ob sie am Eurovision Song Contest teilnehmen wollen oder nicht. Damit weiß die italienische Fernsehanstalt bereits vorher, ob der Sieger auch gleichzeitig Italiens Interpret beim Song Contest ist. Stand 2021 nahmen alle Sieger auch am Eurovision Song Contest teil.

Kommerzielle Erfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unabhängig von ihrem Abschneiden waren viele italienische Beiträge auch international erfolgreich. Am bekanntesten darunter wohl Nel blu dipinto di blu (Volare), das europaweit und auch in den USA den ersten Platz in den Charts erreichte und im gleichen Jahr auch den Grammy als Best song gewann. Andere internationale Hits waren Piove (Ciao, ciao, bambina), das in der Originalversion kommerziell erfolgreich war und von Caterina Valente auf Deutsch eingesungen den zweiten Platz in den deutschen Charts erreichte,[3] der erste Siegertitel Non ho l’età sowie Non so che darei aus dem Jahr 1980.

Italien ist seiner Landessprache über die Jahre sehr treu geblieben, nahezu alle Beiträge wurden komplett auf Italienisch gesungen. Die erste Ausnahme gab es 1976, als der Beitrag von Romina Power und Al Bano auf Englisch und Italienisch gesungen wurde. 1984 wurden zwei Zeilen des Liedes I treni di Tozeur auf Deutsch gesungen, tatsächlich handelte es sich um einen Satz aus Mozarts Zauberflöte.[4] 1985 wurde der zweite Beitrag von Romina Power und Al Bano überwiegend auf Italienisch gesungen, allerdings mit der englischen Titelzeile Magic, oh magic. 1990 endete jeder Refrain des Liedes Insieme: 1992 mit den englischen Wörtern unite, unite, Europe.[5] Sprachlich bemerkenswert ist auch das im neapolitanischen Dialekt vorgetragene Comme è ddoce ’o mare von 1991.

2011 brachte Raphael Gualazzi ebenfalls ein zweisprachiges Lied. Madness of Love wurde jeweils zu ca. 50 % auf Italienisch und auf Englisch gesungen, ebenso L’amore è femmina (Out of Love) 2012. 2013 und 2014 sangen die Interpreten Marco Mengoni mit L’essenziale und ebenso Emma Marrone mit La mia città nur auf Italienisch. Auch der Beitrag von 2015 Grande amore wurde komplett auf Italienisch vorgetragen. 2016 hingegen entschied sich Francesca Michielin den ursprünglich italienischen Beitrag Nessun grado di separazione in Stockholm teils auf Italienisch und auf Englisch zu singen. Der Titel wurde im Englischen zu No Degree of Separation umgewandelt. Der Song 2017 enthielt einzelne Wörter in Altgriechisch, Englisch, Französisch, Pali und Sanskrit, wurde aber auch überwiegend auf Italienisch gesungen. 2018 wurde der italienische Beitrag wieder vollständig auf Italienisch vorgetragen. Der Beitrag von 2019 wurde überwiegend auf Italienisch gesungen, enthielt aber auch einige Wörter aus dem Arabischen. Damit tauchte die Sprache zum ersten Mal in einem italienischen Beitrag auf. Seit 2020 werden die Songs wieder vollständig auf Italienisch vorgetragen.

Ausgetragene Wettbewerbe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Stadt Austragungsort Moderation
1965 Neapel Auditorium Rai di Napoli Renata Mauro
1991 Rom Studio 15 de Cinecittà Gigliola Cinquetti und Toto Cutugno
2022 Turin Pala Alpitour Laura Pausini, Alessandro Cattelan und Mika

Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Italien (Stand: 2024):[6]

Die meisten im Finale vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Frankreich Frankreich 158
2 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 142
3 Irland Irland 131
4 Schweiz Schweiz 129
5 Spanien Spanien 128
Die meisten insgesamt vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Ukraine Ukraine 194
2 Schweiz Schweiz 164
3 Moldau Republik Moldau 159
4 Frankreich Frankreich 158
5 Israel Israel 154
Die meisten erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Spanien Spanien 278
2 Schweiz Schweiz 255
3 Portugal Portugal 246
4 Malta Malta 240
5 Frankreich Frankreich 209

Vergaben der Höchstwertung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1975 vergab Italien im Finale die Höchstpunktzahl an 22 verschiedene Länder, davon fünfmal an Irland. Im Halbfinale dagegen vergab Italien die Höchstpunktzahl an elf verschiedene Länder, davon viermal an die Ukraine.

Höchstwertung (Finale)
Jahr Land Platz
(Finale)
1975 Schweiz Schweiz 6
1976 Irland Irland 10
1977 Monaco Monaco 4
1978 Luxemburg Luxemburg 7
1979 Spanien Spanien 2
1980 Deutschland Deutschland 2
1981 Auf Teilnahme verzichtet
1982 Auf Teilnahme verzichtet
1983 Luxemburg Luxemburg 1
1984 Irland Irland 2
1985 Irland Irland 6
1986 Auf Teilnahme verzichtet
1987 Irland Irland 1
1988 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2
1989 Osterreich Österreich 5
1990 Osterreich Österreich 10
1991 Frankreich Frankreich 2
1992 Griechenland Griechenland 5
1993 Irland Irland 1
1994
bis
1996
Auf Teilnahme verzichtet
1997 Estland Estland 8
1998
bis
2010
Auf Teilnahme verzichtet
2011 Rumänien Rumänien 17
2012 Albanien Albanien 5
2013 Danemark Dänemark 1
2014 Osterreich Österreich 1
2015 Schweden Schweden 1
2016 Spanien Spanien (J) 22
Ukraine Ukraine (T) 1
2017 Aserbaidschan Aserbaidschan (J) 14
Moldau Republik Moldau (T) 3
2018 Norwegen Norwegen (J) 15
Albanien Albanien (T) 11
2019 Danemark Dänemark (J) 12
Albanien Albanien (T) 18
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Litauen Litauen (J) 8
Ukraine Ukraine (T) 5
2022 Niederlande Niederlande (J) 11
Ukraine Ukraine (T) 1
2023 Israel Israel (J) 3
Moldau Republik Moldau (T) 18
2024 Schweiz Schweiz (J) 1
Israel Israel (T) 5
Höchstwertung (Halbfinale)
Jahr Land Platz
(Halbfinale)
2004
bis
2010
Auf Teilnahme verzichtet
2011 Rumänien Rumänien 4
2012 Albanien Albanien 2
2013 Ukraine Ukraine 3
2014 Osterreich Österreich 1
2015 Israel Israel 3
2016 Australien Australien (J) 1
Ukraine Ukraine (T) 2
2017 Aserbaidschan Aserbaidschan (J) 8
Moldau Republik Moldau (T) 2
2018 Norwegen Norwegen (J) 1
Rumänien Rumänien (T) 11
2019 Danemark Dänemark (J) 10
Albanien Albanien (T) 9
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Israel Israel (J) 5
Ukraine Ukraine (T) 2
2022 Griechenland Griechenland (J) 3
Ukraine Ukraine (T) 1
2023 Moldau Republik Moldau 5
2024 Israel Israel 1
  • Toto Cutugno Insieme: 1992 ist der einzige Siegertitel im Wettbewerb mit einem zu seiner Zeit aktuellen politischen Bezug: Es ging um das Schengener Abkommen.[7]
  • 1974 wurde der Contest von der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehanstalt RAI nicht übertragen, da befürchtet wurde, der von Gigliola Cinquetti interpretierte Beitrag („Ja“), könne die Volksabstimmung zur Abschaffung des alten Scheidungsrechts, die etwa fünf Wochen später am 12. Mai stattfinden sollte, hin zu einem positiven Wahlergebnis beeinflussen.[8]
  • Mit der Rückkehr Italiens zum Wettbewerb im Jahr 2011, wurden die Großen Vier Spanien, Deutschland, Großbritannien und Frankreich um Italien zu den Großen Fünf erweitert. Der italienische Beitrag ist somit immer für das Finale qualifiziert.
  • Hätte es 2011 eine reine Jury-Abstimmung gegeben, hätte Italien gewonnen.[9]
  • Hätte es 2015 eine reine Televoting-Abstimmung gegeben, hätte Italien gewonnen.[10]
  • Italien ist das einzige Land im Wettbewerb, welches vier Mal in Folge über 300 Punkte erreichen konnte: 334 Punkte (2017), 308 (2018), 472 (2019) und 524 (2021).
  • Eddy Anselmi: Il Festival di Sanremo. 70 anni di storie, canzoni, cantanti e serate. DeAgostini, Mailand 2020, ISBN 978-88-511-7661-7.
Commons: Italien beim Eurovision Song Contest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Eddy Anselmi: Il Festival di Sanremo: 70 anni di storie, canzoni, cantanti e serate. DeAgostini, Mailand 2020, ISBN 978-88-511-7661-7, S. 598–599.
  2. Sanremo 2016, 5 cose da sapere sugli Stadio – Panorama. Abgerufen am 22. August 2016 (italienisch).
  3. Charts-Surfer: Liedersuche
  4. I treni di Tozeur
  5. Insieme: 1992
  6. Eurovision Song Contest Databate. Abgerufen am 12. Mai 2024 (englisch).
  7. Song Contest 1990 Eurovision Club Germany e. V.; abgerufen am 19. November 2010
  8. Song Contest 1974 Eurovision Club Germany e. V.; abgerufen am 19. November 2010
  9. EBU reveals split televoting and jury results. In: eurovision.tv. 26. Mai 2011, abgerufen am 27. Mai 2015.
  10. Die Zuschauer hätten einen anderen Sieger gekürt. In: FAZ.net. 24. Mai 2015, abgerufen am 26. Mai 2015.