KIBUM

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KIBUM! in Oldenburg 2023

KIBUM (Kinder- und Jugendbuchmesse) ist der Name einer alljährlich stattfindenden Veranstaltung zur Präsentation neuer Kinder- und Jugendbücher. Die Medien werden regelmäßig zuerst in Oldenburg gezeigt. Anschließend wandert die Ausstellung auch in andere Städte; im Jahr 2013 konnte sie in Lörrach, Ulm und Mersch (Luxemburg) besucht werden. 2015 und 2017 fand sie auch in Neuruppin statt. Die KIBUM ist die größte nicht-kommerzielle Kinder- und Jugendliteraturausstellung Deutschlands. Am Standort Oldenburg wird sie regelmäßig von ungefähr 35.000 Menschen besucht.[1]

Kulturzentrum Peter Friedrich Ludwigs Hospital Oldenburg – Haupt-Standort der KIBUM

Die KIBUM wird von der Stadtbibliothek und der Universität Oldenburg seit 1975 ausgerichtet und informiert über die Jahresproduktion im Bereich der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur. Haupt-Veranstaltungsort in Oldenburg ist das Kulturzentrum PFL.[2]

Die auf der KIBUM ausgestellten Kinder- und Jugendbücher sowie Multimedia-Exponate werden im Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg katalogisiert und in deren Bestand aufgenommen. Die „Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg“ („olfoki“) sorgt für die wissenschaftliche Begleitung der KIBUM.[3]

Die KIBUM präsentiert über 2.000 Neuerscheinungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedien aus allen deutschsprachigen Ländern. Sie will umfassend über die Kinder- und Jugendbuchproduktion des laufenden Jahres informieren, Lern- und Spiele-Software präsentieren sowie aktiv Leseförderung betreiben. Zu diesem Zweck bietet sie auch Autorenlesungen, Vorträge, Workshops, Ausstellungen sowie Theater- und Filmangebote.[4]

Ein regelmäßiger Bestandteil der KIBUM ist das „Oldenburger Kinderfilmfestival“, das seit 1982 veranstaltet wird.[5]

Das Kulturdezernat der Stadt Oldenburg ist bestrebt, dem „als national anerkannte[n] Ereignis“ KIBUM als Bestandteil der „Literaturszene in Oldenburg“ „ein zeitgemäßes Profil“ zu geben[6] und die KIBUM dauerhaft zu sichern.

In jedem Jahr setzt die KIBUM einen thematischen Schwerpunkt, der zu einem Motto verdichtet wird. Das jeweilige Jahresmotto lautete:[7]

  • 1979: Schule im Krieg – Krieg in der Schule
  • 1980: Kinderbücher des 19. Jahrhunderts
  • 1981: Vom Penny Dreadful zum Comic
  • 1982: Lesen lernen. ABC-Bücher, Fibeln und Lehrmittel aus drei Jahrhunderten
  • 1983: Mädchenbücher aus drei Jahrhunderten
  • 1984: Ausbruch und Abenteuer.
  • 1985: Der Afrikaner im deutschen Kinder- und Jugendbuch bis 1945
  • 1986: Künstler illustrieren Bilderbücher
  • 1987: Sorgenkinder – Kindersorgen. Behindert-werden, behindert-sein als Thema in Kinder- und Jugendbüchern
  • 1988: Antisemitismus und Holocaust. Ihre Darstellung und Verarbeitung in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur
  • 1989: Liebe Mutter – böse Mutter. Angstmachende Bilder von der Mutter in Kinder- und Jugendbüchern
  • 1990: Wissen ist mächtig. Sachbücher für Kinder- und Jugendliche
  • 1991: 500 Jor Nedderdüütsche Böker för Kinner un junge Lüüd
  • 1992: Besonnte Kindheit und Jugend?
  • 1993: Helden nach Plan. Kinder- und Jugendliteratur der DDR zwischen Wagnis und Anpassung
  • 1994: Drunter & drüber: Jürgen Spohn
  • 1995: Robin Hood. Die vielen Gesichter des edlen Räubers
  • 1996: Multi-Media-Paradise
  • 1997: Experiment Bilderbuch
  • 1998: Jüdisches Kinderleben im Spiegel jüdischer Kinderbücher
  • 1999: Kinder feiern feste
  • 2000: GeschichtsBilder
  • 2001: Kinder auf der Flucht
  • 2002: Medienumbrüche
  • 2003: Frederick und seine Freunde
  • 2004: Pop-Pop-Populär. Popliteratur und Jugendkultur.
  • 2005: Gott und die Welt. Religion, Sinn und Werte im Kinder- und Jugendbuch
  • 2006: Sesam öffne dich.
  • 2007: Verborgene Kindheiten – Soziale und emotionale Probleme in der Kinderliteratur
  • 2008: Achtung Schule!
  • 2009: Grenzenlos. Mauerfall und Wende in (Kinder- und Jugend-) Literatur und Medien
  • 2010: Comics made in Germany – 60 Jahre Comics aus Deutschland
  • 2011: Fantastisch!
  • 2012: Afrika erzählt
  • 2013: Sachbuch: KIBUM will’s wissen
  • 2014: Merhaba: KIBUM trifft Türkei
  • 2015: KIBUM klingt
  • 2016: Hej! KIBUM trifft Schweden!
  • 2017: Witaj! KIBUM trifft Polen!
  • 2018: total tierisch!
  • 2019: Welcome! KIBUM trifft Großbritannien
  • 2020: Digital & anders
  • 2021: Gedankensprünge! – KIBUM philosophiert
  • 2022: Mehr als krach & bumm! KIBUM, Comics und Graphic Novels
  • 2023: Grüezi! KIBUM trifft Schweiz
Stadthaus Ulm – Standort der Ulmer KIBUM
Maison Servais – Standort der Merscher KIBUM

Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Regel wird während der KIBUM der mit 8000 € dotierte Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen.

KIBUM außerhalb Oldenburgs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1994 wird die KIBUM regelmäßig im Anschluss an die Ausstellung in Oldenburg auch in Ulm durchgeführt, zunächst im Stadthaus Ulm,[8] dort gewöhnlich für über 10.000 Besucherinnen und Besucher,[9] seit 2023 in der Stadtbibliothek Ulm. Auch in Ulm werden seit 2005 Bücher ausgezeichnet, und zwar mit dem Literaturpreis Ulmer Unke, der in den beiden Kategorien für Bücher für 10- bis 12-Jährige und für 12- bis 14-Jährige vergeben wird.

Im Jahr 2014 fanden in Ulm anstelle der KIBUM die „Baden-Württembergischen Kinder- und Jugendliteraturtage“ statt.[10]

In Lörrach ist die KIBUM in die seit 1992 durchgeführte „Kinderbuchmesse Lörracher Leselust“ integriert.[11]

Die KIBUM im luxemburgischen Mersch findet jeweils zu Beginn eines Jahres im „Centre national de littérature“ statt.[12]

In mehreren Jahren wurde die Wanderausstellung der KIBUM auch im Raum Niedersachsen/Bremen gezeigt, so etwa 1984/1985 in Zeven, in Bremerhaven und in Buxtehude.[13]

  • Ute Blaich: Dritte Oldenburger Kinder- und Jugendbuch-Messe. Die Macht schöner Gewohnheit. In: Die Zeit. Ausgabe 47/1977, 18. November 1977 (online)
Commons: KIBUM – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stadt Oldenburg: Statistik: Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM 2005 - 2013 (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive)
  2. oldenburger kinder- und jugendbuchmesse: Veranstalter.
  3. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg: Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
  4. oldenburger kinder- und jugendbuchmesse: Über die KIBUM.
  5. oldenburger kinder- und jugendbuchmesse: 32. Oldenburger Kinderfilmfestival. Programm 39. Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse 2.–12.11.2013. S. 83–87.
  6. Kulturdezernat Stadt Oldenburg: Masterplan Kultur in der Stadt Oldenburg. Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg. 2007. S. 23.
  7. Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur OLFOKI: Publikationen der Forschungsstelle zu den Ausstellungen zur Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) (Memento vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
  8. Stadtbibliothek Ulm: Ulmer KIBUM. Die Erfolgsstory eines Plagiats (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive). 1999.
  9. Roland Mayer: KIBUM: Leselust stillt Wissensdurst. Augsburger Allgemeine, 3. Dezember 2011.
  10. KIBUM Ulm: Keine KIBUM 2014.
  11. Kinderbuchmesse: In Lörrach grassiert die Leselust. Badische Zeitung. 21. November 2012.
  12. „Centre national de littérature Mersch“: 39. Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse vom 30. Januar bis 7. Februar 2014 (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive)
  13. Universität Oldenburg: Deutlich über 30.000 Besucher. KIBUM '84 wird in drei weiteren Städten gezeigt. uni-info 17/84. 5. Dezember 1984.