Kampfgruppe von Gottberg

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Die Kampfgruppe von Gottberg war ein nach ihrem Kommandeur SS-Brigadeführer Curt von Gottberg benannter, hauptsächlich aus SS-, Polizei- und Waffen-SS-Einheiten bestehender Ad-hoc-Verband, der von November 1942 bis zum August 1944 vorgeblich zur Partisanenbekämpfung während des Deutsch-Sowjetischen Krieges in Belarus eingesetzt wurde. Darüber hinaus sollte die Kampfgruppe von Gottberg die Aufgaben der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD übernehmen und verbleibende Juden ermorden oder in die Vernichtungslager deportieren. Tatsächlich entvölkerte die Kampfgruppe von Gottberg ganze Landstriche in Belarus nahezu komplett. Die Einheiten der Kampfgruppe von Gottberg, der auch die SS-Sondereinheit Dirlewanger und ab Herbst 1943 die Kaminski-Brigade angegliedert wurden, zeichneten sich durch besondere Grausamkeit aus und sind für die Ermordung zehntausender belarussischer Zivilisten verantwortlich. Nach der sowjetischen Rückeroberung von Belarus im Zuge der Offensive Operation Bagration spielten sie eine Hauptrolle bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands im August 1944.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das brutale Vorgehen der SS-Einsatzgruppen im Deutsch-Sowjetischen Krieg wurden große Teile der belarussischen jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung Opfer des von Adolf Hitler definierten Kriegsziels der Schaffung von Lebensraum im Osten im Rahmen der nationalsozialistischen Europapläne. Durch den organisierten Raub von Lebensmitteln und die präventive Verwüstung von Landstrichen verelendeten die Einwohner Belarus’ immer mehr.[1] Infolgedessen erhielten die sowjetischen Partisanenabteilungen in Belarus, die im Jahr 1941 noch keine nennenswerte Rolle gespielt hatten, während des Jahres 1942 immer stärkeren Zulauf und wurden durch die systematische Unterstützung durch sowjetische NKWD-Agenten unter der Führung von Panteleimon Ponomarenko für die deutschen Besatzungstruppen eine zunehmende Bedrohung.[2] Diese reagierten mit brutaler Härte gegen die Partisanen. Seit dem Sommer 1942 führten Einsatzkräfte der SS, Polizei und Wehrmacht in Belarus weitreichende Aktionen zur Partisanenbekämpfung durch, wie etwa das Unternehmen Sumpffieber.

Curt von Gottberg war ein von Heinrich Himmler protegierter NS-Funktionär, der mit Wirkung vom 21. Juni 1942 zum SS- und Polizeiführer „Weißruthenien“ ernannt wurde.[3] Aufgrund vorangegangener Rückschläge in seiner Karriere war von Gottberg hochmotiviert und bereit seine Führungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. In der Zeit der Weimarer Republik war er Mitglied der Marine-Brigade Ehrhardt und später des Bund Wiking und dadurch mit den Gegebenheiten des illegalen Kampfes vertraut.[4] Entsprechend den Erwartungen Himmlers begann von Gottberg eigene Vorgehensweisen im Kampf gegen die als „Banden“ bezeichneten Partisanenabteilungen zu entwickeln.

Von Gottberg führte einerseits Krieg gegen die gesamte Zivilbevölkerung in den Operationsgebieten der Partisanen, andererseits stützte er sich im Kampf gegen die Partisanen von Beginn an auf belarussische Zivilisten, die aufgrund von Repressalien und Terror zu Zeiten der sowjetischen Herrschaft, Gewalttaten der sowjetischen Partisanen und wegen des verbreiteten Antisemitismus in Belarus gegen eine Rückeroberung durch die Rote Armee waren. Zur Umsetzung seiner im Sommer und Herbst 1942 entwickelten Ideen errichtete von Gottberg im November 1942 eine Kampfgruppe unter seinem Kommando, die sich ursprünglich aus der 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.), dem SS-Polizei-Regiment 14, der Sicherungsgruppe „Barkholt“[5] und einem Schutzmannschafts-Bataillon zusammensetzte.[6] Die Kampfgruppe von Gottberg wurde durch Agenten des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (SD) bei der Lokalisierung von Partisanenverbänden unterstützt. Verantwortlich war die Einheit nur gegenüber dem Befehlshaber der Bandenkampfverbände Erich von dem Bach-Zelewski.

Einsätze der Kampfgruppe von Gottberg in Belarus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soldat der Waffen-SS bei der Gefangennahme von Partisanen in Belarus. (Datierung Juli–August 1943. Das Bild wurde vermutlich während des Unternehmens „Hermann“ aufgenommen)
Soldaten der Waffen-SS finden bei der Suche nach Partisanen ein Kind, das sich versteckt hatte. (Datierung Juli–August 1943. Das Bild stammt vom selben Fotografen.)

Das erste Bandenbekämpfungsunternehmen unter der Führung von Gottbergs wurde ab dem 10. November 1942 durch den SD vorbereitet und erhielt den Tarnnamen „Nürnberg“. Es fand vom 22. bis zum 26. November 1942 im Gebiet der Orte Pleszezenice, Glebokie und Dolhinow statt. Den Angehörigen der 1. SS-Infanterie-Brigade wurde im Einsatzbefehl de facto nahegelegt, jeden Zivilisten als Feind anzusehen. Ganze Dörfer, die aufgrund des Rückstands bei der Ablieferung von Lebensmitteln an die deutschen Besatzer als „bandenhörig“ betrachtet wurden, sollten ebenfalls vernichtet werden. Im Ergebnis wurden einige kleinere Partisanenverstecke vernichtet und insgesamt 2975 Menschen ermordet. Die Kampfgruppe von Gottberg hatte selbst zwei Tote und zehn Verwundete zu beklagen.[7]

Durch diesen „Erfolg“ bestätigt, fanden kurze Zeit später weitere Bandenbekämpfungseinsätze der Kampfgruppe von Gottberg statt. Die „Säuberung“ des Gebiets rund um die Städte Nowogrodek, Wolkowysk und Baranowitschi war das Einsatzziel des nächsten Unternehmens, das den Codenamen „Hamburg“ trug. Curt von Gottberg legte im Einsatzbefehl das Ziel des Unternehmens wie folgt fest:

„Die Aufgabe der mir unterstellten Verbände ist, die Banditen anzugreifen und zu vernichten. Als Feind ist anzusehen jeder Bandit, Jude, Zigeuner und Bandenverdächtige. Soweit Gefangene gemacht werden, sind sie zunächst zwecks Vernehmung durch den SD sicherzustellen.“

Als Resultat dieses Einsatzes meldete von Gottberg Ende Dezember 1942 weitere 2958 getötete Juden.[8] Später wurde die Aktion in Einsatzmeldungen als eines der „erfolgreichsten“ Bandenunternehmen in Belarus charakterisiert, da es dem SD gelungen war, die Verstecke der Juden und Partisanen sehr genau auszukundschaften.[9]

Im Februar 1943 folgte das gegen Partisanen im Gebiet um Sluzk gerichtete Unternehmen Hornung, das am 8. Februar 1943 mit der Liquidierung des Ghettos von Sluzk begann. Dabei wurden 1700 Juden erschossen. Das Unternehmen selbst dauerte bis zum 26. Februar 1943[10] und führte zur Ermordung von 2219 sogenannten Partisanen und insgesamt 3300 Juden. 7 378 Menschen wurden in Vernichtungslager deportiert. Die Kampfgruppe von Gottberg hatte zeitgleich lediglich 29 Tote zu beklagen.[11]

Derartige Unternehmungen wiederholten sich im Laufe des Jahres 1943. Es kann als sicher gelten, dass die Kampfgruppe von Gottberg bis zum November 1943 für den Tod von über 50.000 Menschen verantwortlich ist.

Von Gottberg war die zunehmende Feindschaft der belarussischen Bevölkerung als Auswirkung seines Handelns durchaus bewusst:

„Strafexpeditionen treffen nie denjenigen, der getroffen werden soll, sondern die unschuldige Bevölkerung. Rückt man mit Vorhut, Verbindungsmännern und noch einer Spitze an und kommt dann die Nachhut anmarschiert, dann sind diejenigen, die den aktiven Bandenkampf durchführen, über alle Berge, und man findet Greise, Frauen und Kinder. Schlägt man diese tot und zündet das Dorf an, dann sagt sich die Bevölkerung, dass die Deutschen noch dollere Hunde sind als die Bolschewisten, und die Frauen rennen zu den Frauenbataillonen der Banditen.“

Das wurde durch von Gottberg in Kauf genommen, da er bis zum August 1944 nichts an der Vorgehensweise der Kampfgruppe änderte.[12]

Besonders schlimm wütete das zusammen mit der Kampfgruppe eingesetzte Sonderbataillon Dirlewanger. Von Gottberg bemerkte hierzu in dem Einsatzbericht für das Unternehmen Cottbus, das die Kampfgruppe vom 25. Mai 1943 bis zum 23. Juni 1943 zusammen mit der 286. Sicherungs-Division durchführte:[13]

„[…] Wenn bei 4500 Feindtoten nur 492 Gewehre erbeutet wurden, dann zeigt dieser Unterschied, daß sich auch unter diesen Feindtoten zahlreiche Bauern des Landes befinden. Besonders das Bataillon Dirlewanger ist dafür bekannt, daß es zahlreiche Menschenleben vernichtet. Unter den 5000 Bandenverdächtigen, die erschossen wurden, befinden sich zahlreiche Frauen und Kinder. […]“

Nach dem Ende des Unternehmens „Cottbus“ erhielt von Gottberg auf Antrag des Befehlshabers der Bandenkampfverbände Erich von dem Bach-Zelewski im Juli 1943 das Deutsche Kreuz in Gold.[14]

Wegen des immer brutaler werdenden Vorgehens der Kampfgruppe von Gottberg erhielten die Partisanenverbände weiteren Zulauf und die deutschen Besatzer verloren zunehmend die Kontrolle über weite Teile von Belarus.[15] Infolgedessen wurde auch die Kampfgruppe um weitere SS- und Polizeibataillone und sonstige Freiwilligeneinheiten verstärkt, zu denen auch Kaukasier und Kosaken[16] gehörten. Im Mai 1944 kamen sogar muslimische Freiwillige hinzu.[17][18]

Angehörige der Kaminski-Brigade und deutsche Polizeioffiziere während einer Beratung (Belarus, März 1944)

Eine Änderung der Situation trat im Spätherbst 1943 ein. Die Rote Armee eroberte seit der Schlacht bei Kursk große Teile des sowjetischen Staatsgebiets zurück und die Kriegslage wurde für das Deutsche Reich immer dramatischer. Nachdem im Herbst 1943 die Stadt Lokot wieder von sowjetischen Truppen kontrolliert wurde, sorgte Curt von Gottberg dafür, dass die aus diesem Ort stammende Kaminski-Brigade in das belarussische Lepel evakuiert wurde. (siehe Republik Lokot) Dort sollte sie als stationärer Verband die Partisanen bekämpfen.

Im November 1943 erreichten die Truppen der Roten Armee den östlichen Rand des Einsatzgebietes der Kampfgruppe von Gottberg. Nachdem die Rote Armee einen Durchbruch bei der Stadt Newel erzielt hatte, wurde die Kampfgruppe von Gottberg erstmals zu Sicherungsaufgaben an der Kriegsfront herangezogen und dem Oberkommando der 3. Panzerarmee unterstellt. Das bis zum 9. November 1943 stattfindende Unternehmen „Heinrich“ musste deswegen abgebrochen werden.[19] Vom 5. November 1943 bis zum 15. Februar 1944 wurde die Kampfgruppe von Gottberg im Norden von Belarus an der Kriegsfront eingesetzt.[20]

Vom 10. November 1943 bis zum 8. Dezember 1943 wurde SS-Brigadeführer Heinz Lammerding vertretungsweise mit der Führung der Kampfgruppe von Gottberg beauftragt.[21] Ab dem 8. Dezember 1943 erhielt der Oberst der Schutzpolizei Stahn kurzzeitig das Kommando,[22] bevor Curt von Gottberg erneut die Führung übernahm.

Im Frühjahr 1944 operierte die Kampfgruppe von Gottberg im Verbund mit Wehrmachteinheiten wie der 201. Sicherungs-Division und der 95. Infanterie-Division, da das Einsatzgebiet sich jetzt im Zuständigkeitsbereich der Militärverwaltung der Heeresgruppe Mitte befand. Die letzten Partisanenbekämpfungsaktionen Unternehmen „Frühlingsfest“ (16. April bis 10. Mai 1944) und Unternehmen „Kormoran“ (25. Mai bis 17. Juni 1944), die gegen Partisanen um das Dorf Udschadch bei Polozk gerichtet waren, resultierten erneut in der Ermordung tausender belarussischer Zivilisten und der vollständigen Zerstörung vieler Dörfer.[23]

Rückzug nach Polen und Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. Juni 1944 wurde Curt von Gottberg zum SS- und Polizeiführer Weißruthenien ernannt. Zwei Tage später begann die sowjetische Sommeroffensive Operation Bagration, die die Rückeroberung von Belarus durch die Rote Armee zum Ziel hatte. Die 3. deutsche Panzer-Armee erlitt bei Witebsk schwere Verluste und die Kampfgruppe von Gottberg wurde zur Verteidigung der Rollbahn Borissow-Orscha eingesetzt. Den mit Panzern des Typs IS-2 ausgerüsteten Kräften der 5. sowjetischen Garde-Panzer-Armee war die auf den Partisanenkampf spezialisierte Kampfgruppe von Gottberg nicht gewachsen. Sie wurde bis zum 27. Juni 1944 bis nach Borissow zurückgedrängt, wo sie durch die deutsche 5. Panzer-Division verstärkt wurde. Zeitgleich zog sich auch die Kaminski-Brigade aus Lepel in Richtung Westen zurück. Bei Borissow waren von Gottbergs Einheiten an der Bildung eines Brückenkopfes gegen die Rote Armee beteiligt, der bis zum 30. Juni 1944 gehalten werden konnte. In dem Ort verübten von Gottbergs Soldaten ein letztes Massaker an belarussischen Zivilisten, die mit den Deutschen nach Westen fliehen wollten.[48] Zusätzlich weigerte sich von Gottberg, in eine Kampfgruppe unter dem Kommando von Generalleutnant Dietrich von Saucken eingegliedert zu werden.[49]

Nach der Aufgabe von Borissow floh von Gottbergs Truppe über Minsk und Molodetschno nach Westen. Ein Auftrag zur Verteidigung der litauischen Hauptstadt Vilnius wurde mit Verweis auf den angeschlagenen Zustand seiner Kräfte durch von Gottberg abgelehnt. Über Iwie und Lida zog sich die Kampfgruppe von Gottberg nach Grodno zurück, das sie vom 10. bis zum 16. Juli 1944 verteidigte.[50] Dabei erlitten die Einheiten der Kampfgruppe schwere Verluste.[51] Insgesamt blieb die Kampfgruppe von Gottberg bis zum 26. Juli 1944 der Heeresgruppe Mitte unterstellt. Nach dem Verlust von Belarus war die Existenz der Kampfgruppe von Gottberg überflüssig geworden. Sie wurde daher Ende Juli 1944 aufgelöst. Die verbleibenden Einheiten, darunter auch die Kaminski-Brigade und das Sonderbataillon Dirlewanger, wurden nach einer kurzen Ruhepause in Lyck[52] ab dem 4. August 1944 zur Niederschlagung des Warschauer Aufstands unter dem Kommando von Erich von dem Bach-Zelewski eingesetzt. Hier zeigten sie ein letztes Mal eine jedes Maß übersteigende Brutalität.

Curt von Gottberg erhielt am 30. Juni 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und wurde am 11. Juli zum SS-Obergruppenführer befördert. Er kehrte nach der Auflösung der Kampfgruppe in das Deutsche Reich zurück und übernahm am 6. August das Kommando über das neu zu bildende XII. SS-Armeekorps.[53]

Juristische Verfolgung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Hauptverantwortliche der Verbrechen der Kampfgruppe von Gottberg entzogen sich durch Suizid einer juristischen Verurteilung. Dazu gehören der Kommandeur des SS-Polizeiregiments 2 SS-Standartenführer Günther Anhalt (in der Zeit 22. November 1943 bis 30. Juni 1944), der am 27. April 1945 während der Schlacht um Berlin absichtlich in sowjetisches Granatfeuer lief, sowie Curt von Gottberg, der sich am 31. Mai 1945 in britischer Gefangenschaft das Leben nahm.

In den Jahren 1945 bis 1952 wurden auf dem durch die alliierten Streitkräfte kontrollierten Gebiet hauptsächlich den gesamten Konflikt umfassende Verbrechen (siehe Nürnberger Prozesse) sowie sogenannte Endphaseverbrechen verurteilt. Während der 1950er Jahre ging die Zahl der Verfahren gegen NS-Täter an westdeutschen Gerichten zurück, um ab 1960 wieder anzusteigen, diesmal mit Schwerpunkt auf gegen Juden im Zuge des Holocaust begangene Verbrechen.[54] Dies lag an der 1958 erfolgten Einrichtung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen. 1964 wurde von der Staatsanwaltschaft Dortmund ein Verfahren gegen Angehörige der Polizei-Reit- und Fahrschule Postawy aufgenommen. Dieses Verfahren stand im Kontext der durch die Kampfgruppe von Gottberg durchgeführten Liquidierung des Ghettos von Postawy im November 1942. Das Verfahren gegen den Hauptbeschuldigten SS-Sturmbannführer Walter Jucknies wurde 1969 ergebnislos eingestellt.[55] 1970 wurde von der Staatsanwaltschaft Hamburg ein Sammelverfahren gegen Angehörige der Kampfgruppe von Gottberg eingeleitet. In diesem Verfahren wurde durch die zuständigen Behörden schlampig ermittelt. Es endete deswegen im Jahr 1996 ohne Ergebnis.[56]

Liste von Einheiten der Kampfgruppe von Gottberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende, nicht vollständige Liste enthält die Bezeichnungen der in der Kampfgruppe von Gottberg zu verschiedenen Zeitpunkten zusammengefassten Einheiten. In Klammern sind Operationen der Kampfgruppe von Gottberg angegeben, an denen diese Einheiten beteiligt waren.

  • 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.) (Nürnberg, Hermann)
  • SS-Polizei-Regiment 2 (Hornung, Erntefest I und II, Hamburg, Lenz-Süd, Lenz-Nord, Cottbus, Hermann, Heinrich, Kormoran, Rückzug 1944)
  • SS-Polizei-Regiment 3 (Erntefest I)
  • SS-Polizei-Regiment 4 (Rückzug 1944)
  • SS-Polizei-Regiment 13 (Hornung, Franz, Erntefest I und II, Lenz-Süd, Lenz-Nord, Zauberflöte, Cottbus, Fritz, Heinrich)
  • SS-Polizei-Regiment 14 (Nürnberg)
  • SS-Polizei-Regiment 17 (Rückzug 1944)
  • SS-Polizei-Regiment 22 (Rückzug 1944)
  • SS-Polizei-Regiment 23 (Hornung, Hamburg, Erntefest I und II, Zauberflöte)
  • SS-Polizei-Regiment 24 (Hamburg, Heinrich, Kormoran)
  • SS-Polizei-Regiment 26 (Fritz, Heinrich, Frühlingsfest, Kormoran)
  • Polizei-Schützen-Regiment 31 (Cottbus, Hermann, Kormoran, Rückzug 1944)
  • Polizei-Schützen-Regiment 34 (Rückzug 1944)
  • Polizei-Schützen-Regiment 36 (Kormoran, Rückzug 1944)
  • SS-Sonderbataillon Dirlewanger (Lenz-Süd, Hornung, Cottbus, Günther, Hermann, Heinrich, Zauberflöte, Frühlingsfest, Rückzug 1944)
  • 286. Sicherungs-Division (Cottbus)[57]
  • Kosakenabteilung 600 (Cottbus)
  • litauisches Schutzmannschafts-Bataillon 15 (Hamburg)
  • ukrainisches Schutzmannschafts-Bataillon 115 (Hamburg)
  • lettisches Schutzmannschafts-Bataillon 271 (Hamburg)
  • lettisches Schutzmannschafts-Bataillon 18 (Hornung)
  • Schutzmannschafts-Bataillon 57 (Cottbus, Hermann, Heinrich)
  • Druschina-Regiment I (Cottbus)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yehuda Bauer: Nowogrodek – The Story of a Shtetl. (Yad Vashem studies, Volume 37) Teil 1, Wallstein Verlag, 2009, ISSN 0084-3296.
  • Wolfgang Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2006, ISBN 3-506-71787-1.
  • Dick de Mildt, Christiaan F. Rüter: Justiz und NS-Verbrechen: Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen, 1945–1969. 40 Bände, Amsterdam/ München 1966–2008.
  • Laurenz Demps, Christiaan F. Rüter: DDR-Justiz und NS-Verbrechen: Sammlung ostdeutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1999. Centraal Boekhuis, 2003, ISBN 90-5356-547-7.
  • Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944. Hamburger Edition, Hamburg 2000, ISBN 3-930908-63-8.
  • Heimo Halbrainer, Claudia Kuretsidis-Haider: Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag. Clio-Verlag, 2007, ISBN 90-254-2045-1.
  • Whitney R. Harris: Tyrannen vor Gericht: Das Verfahren gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher nach dem Zweiten Weltkrieg in Nürnberg 1945–1946. BWV Verlag, 2008, ISBN 978-3-8305-1593-7.
  • Hannes Heer: Tote Zonen: die deutsche Wehrmacht an der Ostfront. Hamburger Edition, 1999, ISBN 3-930908-51-4.
  • Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Bd. 2, Fischer Taschenbuch Verlag, 1990, ISBN 3-596-24417-X.
  • Rolf Hinze: Das Ostfront-Drama 1944: Rückzugskämpfe Heeresgruppe Mitte. Motorbuchverlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01138-7.
  • Alfons Kenkmann, Christoph Spieker (Hrsg.): Im Auftrag – Polizei, Verwaltung und Verantwortung. Klartext Verlag, Essen 2001, ISBN 3-88474-970-6.
  • Stefan Klemp: „Nicht ermittelt“. Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz. Ein Handbuch. 2. Auflage. Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0663-1.
  • Paul Kohl: „Ich wundere mich, dass ich noch lebe“: sowjetische Augenzeugen berichten. Gütersloher Verlagshaus G. Mohn, 1990, ISBN 3-579-02169-9.
  • Moritz Felix Lück: Partisanenbekämpfung durch SS und Polizei in Weißruthenien 1943. Die Kampfgruppe von Gottberg. In: Alfons Kenkmann, Christoph Spieker (Hrsg.): Im Auftrag. Polizei, Verwaltung und Verantwortung. Begleitband zur gleichnamigen Dauerausstellung Geschichtsort Villa ten Hompel. Klartext Verlag, Essen 2001, ISBN 3-88474-970-6, S. 225–248.
  • Institut für Sozialforschung Hamburg: Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-74-3.
  • Rolf Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS. Michaelis-Verlag, 1997, ISBN 3-930849-09-7.
  • Rolf Michaelis: Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“. Leonidas-Verlag, Barsinghausen 2007, ISBN 978-3-940504-11-1.
  • Samuel W. Mitcham: The German Defeat in the East, 1944–45. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3371-7.
  • Rolf-Dieter Müller, Hans Erich Volkmann: Die Wehrmacht. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 3-486-56383-1.
  • Bogdan Musial: Sowjetische Partisanen in Weißrussland. Innenansichten aus dem Gebiet Baranowitschi 1941–1944. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-64588-9.
  • Samuel J. Newland: Cossacks in the German army, 1941–1945. Routledge, 1991, ISBN 0-7146-3351-8.
  • Anton Detlev von Plato: Die Geschichte der 5. Panzerdivision 1938 bis 1945. Verlag Walhalla und Preatoria, Regensburg 1978.
  • Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941–1944. Oldenbourg Verlag, 2011, ISBN 978-3-596-18858-1.
  • Timm C. Richter: „Herrenmensch“ und „Bandit“: deutsche Kriegsführung und Besatzungspolitik als Kontext des sowjetischen Partisanenkrieges (1941–1944). LIT Verlag, Münster 1998, ISBN 3-8258-3680-0.
  • Johannes Schlootz, Babette Quinkert: Deutsche Propaganda in Weissrussland, 1941–1944: eine Konfrontation von Propaganda und Wirklichkeit. Freie Universität, Berlin 1996.
  • Andreas Schulz, Günter Wegmann, Dieter Zinke: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei. Band 3: Lammerding-Plesch. Biblio-Verlag, Osnabrück 2003, ISBN 3-7648-2375-5.
  • Jonathan Trigg: Hitler’s Jihadis: Muslim Volunteers of the SS. History Press, 2009, ISBN 978-1-86227-487-7.
  • Bernd Wegner: From peace to war: Germany, Soviet Russia, and the world, 1939–1941. Berghahn Books, 1997, ISBN 1-57181-882-0.
  • Michael Wildt (Hrsg.): Nachrichtendienst, politische Elite und Mordeinheit. Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS. Verlag Hamburger Edition, Hamburg 2003, ISBN 3-930908-84-0.
  • Hannes Heer, Birgit Otte (Hrsg.): Vernichtungskrieg: Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944. Hamburger Institut für Sozialforschung. Hamburger Edition, 1996, ISBN 978-3-930908-24-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kenkmann, Spieker: Im Auftrag. 231.
  2. Musial: Sowjetische Partisanen in Weißrussland. S. 14–22.
  3. Bauer, Rüter: Justiz und NS-Verbrechen. S. ???
  4. Heer: Tote Zonen. S. 71.
  5. Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS. S. 213.
  6. Müller, Volkmann: Die Wehrmacht. S. 939–942.
  7. Müller, Volkmann: Die Wehrmacht. S. 940.
  8. Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Band 2, S. 402 ff.
  9. Müller, Volkmann: Die Wehrmacht. S. 942.
  10. Kohl: „Ich wundere mich, dass ich noch lebe“. S. 256.
  11. Richter: „Herrenmensch“ und „Bandit“. S. 41.
  12. Richter: „Herrenmensch“ und „Bandit“. S. 75.
  13. Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. S. 293.
  14. Heinemann: Rasse, Siedlung, deutsches Blut. S. 443.
  15. Wegner: From peace to war. S. 291.
  16. Newland: Cossacks in the German army. S. 144.
  17. Trigg: Hitler’s Jihadis, S. 60.
  18. Michaelis: Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“. S. 211.
  19. Müller, Volkmann: Die Wehrmacht. S. 939–942.
  20. Michaelis: Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“. S. 47, 50.
  21. Schulz, Wegmann, Zinke: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei. Bd. 3, S. 5.
  22. Michaelis: Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“. S. 183.
  23. Aschenauer: Krieg ohne Grenzen. S. 161.
  24. a b Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 719.
  25. a b Chronologie des Holocaust (Memento vom 3. September 2010 im Internet Archive) (abgerufen am 1. November 2010)
  26. a b c d Wegner: From peace to war. S. 289.
  27. a b c Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 721.
  28. Demps, Rüter: DDR-Justiz und NS-Verbrechen. S. 36.
  29. a b c d e f g Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 722.
  30. a b Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 723.
  31. Richter: „Herrenmensch“ und „Bandit“. S. 41.
  32. a b c d e Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 729.
  33. a b c d e f Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 730.
  34. a b c Hamburger Institut für Sozialforschung: Verbrechen der Wehrmacht. S. 494–497.
  35. a b c d e f Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. S. 293.
  36. Wildt: Nachrichtendienst, politische Elite und Mordeinheit. S. 343.
  37. a b c Michaelis: Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“. S. 48.
  38. a b c Yad Vashem studies, Vol. 37, Teil 1, S. 57.
  39. Gerlach: Kalkulierte Morde. S. 907.
  40. Gerlach: Kalkulierte Morde. S. 1033.
  41. Dokument VEJ 8/267 in: Bert Hoppe (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (Quellensammlung), Band 8: Sowjetunion mit annektierten Gebieten II. Berlin 2016, ISBN 978-3-486-78119-9, S. 632–634.
  42. a b Wegner: From Peace to War. S. 288.
  43. Wildt: Nachrichtendienst, politische Elite und Mordeinheit. S. 344.
  44. Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 741.
  45. Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944. S. 743.
  46. Hesse: Der sowjetrussische Partisanenkrieg 1941 bis 1944. S. 244.
  47. Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. S. 294.
  48. Foto, Archival Signature 3150/121 ermordeter Zivilisten in Borissow, (6. Juli 1944, Fotoarchiv der Gedenkstätte Yadvashem, Signatur 3150/121, Fotograf: F. Kislow, abgerufen am 1. November 2011)
  49. von Plato: Geschichte der 5. Panzerdivision. S. 343–348.
  50. Hinze: Das Ostfront-Drama 1944. S. 141.
  51. Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust. S. 702.
  52. Michaelis: Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“. S. 12.
  53. Mitcham: The German Defeat in the East, 1944–45. S. 87.
  54. Halbrainer, Kuretsidis-Haider: Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag. S. 87–88.
  55. Halbrainer, Kuretsidis-Haider: Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag. S. 144.
  56. Halbrainer, Kuretsidis-Haider: Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag. S. 142.
  57. Hannes Heer, Birgit Otte, Hamburger Institut für Sozialforschung (Hrsg.): Vernichtungskrieg: Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944. Hamburger Edition, 1996, ISBN 978-3-930908-24-0, S. 170 (google.de).