Kapros von Elis

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Kapros (altgriechisch Κάπρος Πυθαγόρου Ἠλείος Kápros Pythagórou Eleíos „Kapros, Sohn des Pythagoras aus Elis“) war ein aus Elis stammender Olympiasieger im Ringkampf und im Pankration.

Kapros, Sohn des Pythagoras aus Elis, siegte während der 142. Olympischen Spiele im Jahr 212 v. Chr., und zwar sowohl im Ringkampf als auch im Pankration.[1] Das Besondere seiner Leistung war der Umstand, dass er diesen Doppelsieg an einem einzigen Tag vollbracht hat, was vor ihm allein Herakles, der mythische Begründer der Spiele in Olympia, geschafft hatte. Er war daher ein Paradoxos oder Paradoxonikes, einer jener Sieger der Olympischen Spiele, die an einem Tag mehrere der wichtigen Wettkämpfe gewonnen hatten. Zudem war Kapros der erste von insgesamt sieben „Heraklessiegern“,[2] die diese Siege in der herakleischen Schwerathletik errangen – der letzte war Nikostratos aus Kilikien im Jahr 37 n. Chr.[3]

Während Kapros seinen Sieg im Ringkampf gegen seinen Landsmann und Sieger der Spiele des Jahres 216 v. Chr., Paianios von Elis, errang,[4] besiegte er im Pankration den aus Theben stammenden Böoter Kleitomachos, einen weltbekannten Athleten,[5] der als einziger Grieche an einem Tag im Faustkampf, Ringen und Pankration bei den Isthmischen Spielen siegte[6] und Sieger der Olympischen Spiele des Jahres 216 v. Chr. im Faustkampf und im Pankration war.[7] Für beide Siege wurde ihm je eine Siegerstatue in der Altis Olympias aufgestellt.[8]

  • Heinrich Swoboda: Kapros 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band X,2, Stuttgart 1919, Sp. 1921 f.
  • Luigi Moretti: Olympionikai, i vincitori negli antichi agoni olimpici. In: Memorie della Accademia Nazionale dei Lincei, Classe di Scienze Morali, Storiche e Filologiche. Band 8, 8, 2, 1957, Nr. 587–588.
  • Sophia Zoumbaki: Prosopographie der Eleer bis zum 1. Jh. v. Chr. (= Meletemata. Band 40). Institut für griechische und römische Antike, Nationales hellenisches Forschungszentrum, Athen 2005, S. 215 f. (PDF).
  1. Sextus Iulius Africanus, Olympionicarum fasti: ρろーμみゅーβべーた'. Κάπρος Πυθαγόρου Ἠλείος πάλην καί παγκράτιον ένίκα πρώτος μみゅーεいぷしろんθしーた' Ἡρακλέα καί αναγράφεται δεύτερος άφ' Ἡρακλέους („142: Kapros, Sohn des Pythagoras, der Eleer, siegte im Ringkampf und im Pankration als erster nach Herakles und wird als zweiter Heraklessieger verzeichnet“).
  2. Lukian, Wahre Geschichten 2,22 (die Handschriften geben Κά<πぱい>ρος); zur Stelle und zum Terminus „Heraklessieger“ siehe Wilfried Fiedler: Zu den Totenspielen auf der Insel der Seligen (Lukian, Wahre Geschichten II 22). In: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft. Band 13, 1987, S. 249–262 (online).
  3. Dietrich Ramba: Bestimmung der prägenden Wesenszüge im Sport der griechisch-römischen Antike. Diss. Univ. Göttingen 2014, S. 190 (online).
  4. Pausanias 6,15,10.
  5. Polybios 27,9,7–13.
  6. Anthologia Palatina 9,588.
  7. Pausanias 6,15,4 f.; Suda, Stichwort Κλειτόμαχος, Adler-Nummer: kappa 1766, Suda-Online
  8. Pausanias 6,15,10.