Kindai Bungaku

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Kindai Bungaku, Ausgabe 3 1946

Kindai Bungaku (japanisch 近代きんだい文学ぶんがく) war eine japanische Literaturzeitschrift, die von Januar 1946 bis August 1964 erschien.

„Kindai Bungaku“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Gruppe von Autoren und Kritikern gegründet, um eine intellektuelle Ordnung in der chaotischen Nachkriegszeit zu etablieren. Die sieben Gründungsmitgliedern waren Hirano Ken (1907–1978), Honda Shūgo (1908–2001), Haniya Yutaka (1910–1997), Ara Masahito (1913–1976), Sasaki Kiichi (佐々木ささき 基一きいち; 1914–1993) und Odagiri Hideo (1916–2000).

Alle hatten in ihrer Jugend die Endphase der proletarischen Literaturbewegung erlebt. Hondas „Geijutsu Rekishi Ningen“ (芸術げいじゅつ 歴史れきし 人間にんげん) – „Kunst, Geschichte, Mensch“, der die Autonomie der Literatur gegenüber der Politik beim Blick auf die Geschichte proklamiert, war der Eröffnungsartikel der ersten Ausgabe. Weiter enthält das Heft Hiranos Beitrag „Shinsei“ (新生しんせいろん) – eine Theorie des „Neuen Lebens“ mit Bezug zu Shimazaki Tōson, Haniyas „Shirei“ (死霊しりょう) und weitere Artikel. Es folgten unter anderem Aras „Daini no Seishun“ (だい青春せいしゅん) – „Zweite Jugend“ und Sasakis „Kosei Fukkō“ (個性こせい復興ふっこう) – „Wiederherstellung der Individualität“.Der Artikel löste eine „Politik- und Literatur“-Kontroverse aus mit dem Schriftsteller und Kommunisten Nakano Shigeharu (1902–1976) aus.

Arai war einer der ersten, der die Arbeit von Shiina Rinzō (1911–1973) und Noma Hiroshi (1915–1991) zu schätzen wusste und sie zum Schreiben einlud. Dann kamen noch Hara Tamiki (1905–1951), Hanada Kiyoteru (1909–1974), Takeda Taijun (1912–1976), Umezaki Haruo (1915–1965), Shimao Toshio (1917–1986), der Germanist Hirata Jisaburō (平田ひらた 三郎さぶろう; 1917–1985), Fukunaga Takehiko (1918–1979), Nakamura Shin’ichirō (中村なかむら 真一郎しんいちろう; 1918–1997), Katō Shūichi (1919–2008), Abe Kōbō (1924–1993) und andere dazu.

Nach mehreren Unterbrechungen die Zeitschrift im August 1964 endgültig ihr Erscheinen ein. Insgesamt wurden 185 Ausgaben publiziert.

  • S. Noma (Hrsg.): Kindai bungaku. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 784.