Kirchenkreis Hattingen-Witten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kirchenkreis Hattingen-Witten

Johanniskirche in Witten
Organisation
Landeskirche Evangelische Kirche von Westfalen
Statistik
Fläche 280 km²
Kirchengemeinden 17
Gemeindeglieder 58.136 (Stand 31. Dezember 2021)[1]
Leitung
Superintendentin Julia Holtz
Hauptpredigtkirche Johanniskirche (Witten)
Büroanschrift Wideystraße 26
58452 Witten
Webpräsenz https://www.kirche-hawi.de/

Der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten ist einer von 26 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sitz des Kreiskirchenamts, von dem aus der Kirchenkreis verwaltet wird, ist die Stadt Witten. Insgesamt gehören 58.136 evangelische Gemeindeglieder (Stand 31. Dezember 2021) in 17 Kirchengemeinden zum Kirchenkreis.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenkreis umfasst den größten Teil des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie die zur rheinischen Stadt Velbert gehörende Gemeinde Nierenhof. Er grenzt, von Norden aus im Uhrzeigersinn, an die Kirchenkreise Bochum, Gelsenkirchen und Wattenscheid und Dortmund sowie an die Kirchenkreise Hagen und Schwelm (mit denen er einen gemeinsamen Gestaltungsraum in der westfälischen Landeskirche bildet). Im Westen grenzt er an die Kirchenkreise Niederberg und Essen der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reformation hatte in dem zu Kleve-Mark gehörenden Gebiet an der mittleren Ruhr (mit Ausnahme von Wengern, wo die Kirchengemeinde schon 1543 evangelisch wurde) erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Fuß gefasst, sich aber dann weitestgehend durchgesetzt. Die meisten Gemeinden blieben lutherisch, es entstanden im 17. Jahrhundert aber auch reformierte Gemeinden. Auch nach der Eingliederung in Brandenburg-Preußen konnten beide Kirchen ihre presbyterial-synodale Verfassung erhalten und festigen. Die lutherischen Gemeinden bildeten ab 1797 die Classe Hattingen (zu der auch Werden gehörte, das aber 1818 an den rheinischen Kirchenkreis Düsseldorf fiel)[2] während die reformierten zu der von Essen bis nach Schwerte reichenden Classe Ruhr gehörten.[3] Im Zuge der Neuordnung der Provinz Westfalen nach dem Wiener Kongress wurde 1818 als einer von 16 Kirchenkreisen auch der Kirchenkreis Hattingen (nach damaligem Sprachgebrauch Diözese Hattingen oder Synode Hattingen) gegründet, in dem die lutherischen und reformierten Gemeinden vereinigt waren.

Als 1933 die Kirchenkreise im Ruhrgebiet zur Anpassung an die kommunalen Grenzen neu zugeschnitten wurden, wurde der Kirchenkreis Hattingen zum Kirchenkreis Hattingen-Witten. Er gab Silschede und Herzkamp an den Kirchenkreis Schwelm, Stiepel, Linden und Dahlhausen an den Kirchenkreis Bochum und Königssteele an den zur rheinischen Provinzialkirche gehörenden Kirchenkreis Essen ab; dafür kamen Witten, Annen-Wullen und Stockum aus dem Kirchenkreis Bochum und Rüdinghausen aus dem Kirchenkreis Dortmund dazu. 1971 wurde auch die von Niederwenigern aus gegründete Kirchengemeinde Burgaltendorf an den Kirchenkreis Essen abgegeben.

Kirchengemeinden und Kirchengebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Kirchenkreis Hattingen-Witten gehören 16 Kirchengemeinden.

Hattingen
St. Georg, Hattingen
Velbert
Sprockhövel
Witten
Wetter-Wengern

Theologische Haltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten gab 2014 eine Stellungnahme zur Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse ab.[4]

Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenkreis unterstützt die Kirchengemeinden, macht aber zugleich zahlreiche Angebote für übergemeindliche kirchliche Arbeit. So unterhält er mehrere Fachreferate, darunter ein Schulreferat mit Mediathek, und verschiedene Beratungsstellen. Die diakonische Arbeit wird bei der Diakonie Ruhr und der Diakonie Mark-Ruhr koordiniert.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenkreis unterhält Partnerschaften mit der Diözese von Sheffield in der Church of England sowie mit dem Kirchenkreis Gisenyi der Presbyterianischen Kirche in Ruanda.

Superintendenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenkreis Hattingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

von bis Name
1818 1820 Christian Gillhausen
1820 1825 Carl Friedrich Ueltjesfort
1825 1828 Friedrich Möller
1828 1831 Jakob Nonne
1831 1834 Johannes Schöneberg
1835 1844 Gustav Ludwig Natorp
1844 1855 Hugo Sweers
1855 1860 Friedrich Köster
1861 1864 Julius Thikötter
1865 1869 Friedrich Köster
1870 1891 Andreas Fernickel
1892 1898 Rudolf Nonne
1898 1917 Heinrich Meier-Peter
1917 1926 Alexander van Hoefen
1926 1933 Friedrich Neuhaus

Kirchenkreis Hattingen-Witten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

von bis Name
1933 1936 Erich Müller
1936 1941 Wilhelm Richter
1941 1944 Paul Winckler
1945 1956 August Graefe zu Baringdorf
1956 1958 Fritz Blesken
1958 1969 Heinrich Hangebrauck
1970 1980 Friedel Höhle
1980 1988 Wilhelm Tometten
1988 2005 Ernst Walter Voswinkel
2006 2016 Ingo Neserke
2017 heute Julia Holtz

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Gemeinden an der Ruhr. Der Kirchenkreis Witten-Hattingen. Witten 1983.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen 2022, S. 26, abgerufen am 3. April 2023.
  2. Heinrich Heppe: Geschichte der Evangelischen Kirche von Cleve-Mark und der Provinz Westphalen. Varnhagen, Iserlohn 1867, S. 261.
  3. Silke Busch: Die Protokolle der reformierten Synoden und Klassen. In: Archivmitteilungen der Westfälischen Kirche. Nr. 9, 1999, S. 9–18, hier S. 17.
  4. Auszug aus dem Protokollbuch des Kreissynodalvorstandes des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten (PDF; 837 kB)