Kitan
Die Kitan, selten auch Khitan, Qidan (chinesisch
Ihre ethnische Herkunft ist unbekannt und ihre Sprache ist ausgestorben. Das Kitanische zeigt Ähnlichkeiten mit den mongolischen Sprachen und wird wissenschaftlich auch als para-mongolische Sprache beschrieben.[1][2] Weiterhin enthält Kitanisch Lehnwörter aus alt-uigurischen Sprachen[3] und alt-koreanischen Sprachen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kitan sind spätestens im 5. Jahrhundert in chinesischen Quellen belegt. Sie führten verschiedene Kämpfe mit den Köktürken und Tang-China (um 560, 696/697, 733/735).
Nach dem Niedergang des Uigurischen Kaganats und der Tang-Dynastie konnten sie das Machtvakuum ausnutzen und sehr schnell ein großes Reich errichten.[4]
Yelü Abaoji (耶律
Schließlich proklamierte Abaojis Sohn und Nachfolger Yelü Deguang (耶律
In der Zeit von etwa 1116 (Einnahme von Liaoyang) bis 1125 (Gefangennahme des Kaisers) wurde das Liao-Reich von seinen früheren Vasallen, den ebenfalls aus der Mandschurei stammenden Jurchen (Jin-Dynastie), übernommen.
Ein Teil der Kitan floh westwärts (zum Teil durch Südsibirien) und gründete um 1130 als Kara Kitai unter dem Khan Yelü Dashi (耶律
Die russische (Kitai, russisch Кита́й), mongolische (Qitad, mongolisch ᠬᠢᠲᠠᠳ bzw. Xyatad mongolisch Хятад) und uigurische Bezeichnung (uigurisch خئتاي / Hitay / Хитай) für „China“ geht auf die Kitan zurück, siehe auch Cathay.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Patricia Buckley Ebrey: The Cambridge Illustrated History of China. CUP, Cambridge 1996, ISBN 0-521-66991-X.
- Frederick M. Mote: Imperial China. 900–1800. Harvard University Press, London 1999, ISBN 0-674-01212-7, S. 31–71.
- Jürgen Paul: Zentralasien. Frankfurt am Main 2012 (= Neue Fischer Weltgeschichte, Band 10).
- Denis Twitchett, Klaus-Peter Tietze: The Liao. In: Herbert Franke, Denis Twitchett (Hrsg.): The Cambridge History of China. Alien Regimes and Border States, 907–1368. CUP, Cambridge 1994, ISBN 0-521-24331-9, S. 43–153.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Juha Janhunen: Mongolian. Amsterdam 2014, S. 4, ISBN 978-90-272-3825-2.
- ↑ a b Alexander Vovin: Koreanic loanwords in Khitan and their importance in the decipherment of the latter. In: Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae. Band 70, Nr. 2, Juni 2017, ISSN 0001-6446, S. 207–215, doi:10.1556/062.2017.70.2.4 (Online [abgerufen am 11. Juni 2018]).
- ↑ Mote, Frederick W. (2003). Imperial China 900-1800. Harvard University Press. ISBN 978-0-674-01212-7.
- ↑ J. Paul: Zentralasien, S. 156