Koiso Ryōhei

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Ryohei Koiso, Selbstbildnis (1927)

Koiso Ryōhei (japanisch 小磯こいそ 良平りょうへい; geb. 25. Juli 1903 in Kōbe; gest. 16. Dezember 1988) war ein japanischer Maler im „westlichen“, im Yōga-Stil der Shōwa-Zeit.

Das Koiso-Museum in Kōbe

Ab 1922 studierte Koiso Malerei in Tokyo an der dortigen Hochschule für Künste, der Verläufereinrichtung der Tōkyō Geijutsu Daigaku, in unter Fujishima Takeji. Zu seinen Studienkollegen gehörten Ushijima Noriyuki, der in Paris verstorbene Ogisu Takanori (荻須おぎす高徳たかのり; 1901–1986) und der in Seoul geborene Yamaguchi Takeo.

1926, als Koiso noch Student war, wurde sein Werk „Geschwister“ (兄妹きょうだい, Keimai) für die sechste Teiten-Ausstellung[A 1] angenommen. Auf der siebten Ausstellung wurde sein Bild „Portrait des Fräulein T.“ (Tじょうぞう, T-jō no zō) lobend erwähnt. 1927 schloss Koiso die Ausbildung als Bester seiner Klasse ab und gründete mit einigen Mitstudenten die „Jōto-Gesellschaft“ (協会きょうかい).

Von 1928 bis 1930 ging Koiso nach Europa. 1929 wurde sein Bild „Frau mit Schal“ (肩掛かたかけのおんな, Katakake no onna) im Salon d’Automne ausgestellt. Zurück in Japan wurde Koiso 1931 Mitglied in der 1912 gegründeten Kōfū-kai (光風こうふうかい). Im selben gründete er zusammen mit Inokuma Gen’ichirō (猪熊いのくま つる一郎いちろう; 1902–1993), Satō Kei (佐藤さとう たかし; 1906–1978), Wakita Kazu (脇田わきた かず; 1908–2005) und anderen die „Neue kreative Gesellschaft“ (しん制作せいさく協会きょうかい, Shin seisaku kyōkai), wo er Werke wie „Schminken“ (化粧けしょう, Keshō) auf deren ersten Ausstellung zeigte. – 1936 nahm er an dem Kunstwettbewerb anlässlich der Olympischen Spiele in Berlin mit dem Werken „Ringen der Studenten I“ und „Ringen der Studenten II“ teil. Seine Beiträge wurden jedoch nicht prämiert.

Während des Pazifik-Kriegs war Koiso als Maler in China tätig. So erhielt er 1940 den 11. Asahi Kunst-Preis für „Soldat und Pferd“ (兵馬へいば, Heiba) und für die „Schlacht am Zhonghua-Tor von Nanjing“ (南京なんきん中華ちゅうかもん戦闘せんとう, Nankin Chūkamon no sentō). Für diese beiden Bilder erhielt er 1939 den Asahi-Preis. 1941 erhielt er den ersten Preis der Japanischen Akademie der Künste für sein Bild „Marschieren durch Niangziguan“ (むすめせきせい, Nyanjigan o yuku). In dieser Zeit illustrierte er aber auch Werke von Hayashi Fumiko, Ishizaka Yōjirō und Ishikawa Tatsuzō.

1950 wurde Koiso Lehrbeauftragter an der Tōkyō Geijutsu Daigaku. 1953 erhielt er dort eine Professur, die er bis 1971 innehatte. – Nach 1945 zeigte Koiso seine Bilder nicht nur auf den Ausstellungen der Neuen kreativen Gesellschaft, sondern auch auf den Ausstellungen „Japanische Kunst der Gegenwart“ (現代げんだい日本にっぽん美術びじゅつてん, Gendai Nihon bijutsu-ten). 1973 wurde Koiso beauftragt, eine Wand im Akasaka-Palast malerisch zu gestalten.

Zu seinen repräsentativen Werken zählen „Vor dem Tanz“ (おどりのまえ, Odori no mae; 1934), „Portrait“ (肖像しょうぞう, Shōzō; 1940), „Portrait von drei stehenden Personen“ (さんにん立像りつぞう, Sannin ritusō; 1954) und „Arbeitende Frau“ (はたらおんな, Hataraku onna; 1968).

1983 wurde Koiso, zusammen mit seinem guten Bekannten Ushijima, mit dem japanischen Kulturorden ausgezeichnet. Ihm wurde von der Stadt Kōbe ein eigenes Museum (神戸こうべ市立しりつ小磯こいそ記念きねん美術館びじゅつかん, Kōbe shiritsu Koiso kinen bijutsukan) mit großzügigen 4000 m² Fläche gebaut.

  1. Teiten (みかどてん) ist die Abkürzung für die jährliche staatliche Kunstausstellung (帝国ていこく美術びじゅついん展覧てんらんかい, Teikoku bijutsu-in tenrankai) zwischen 1919 und 1945.
  • S. Noma (Hrsg.): Koiso Ryōhei. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 811.
  • Tazawa, Yutaka: Koiso Ryōhei. In: Biographical Dictionary of Japanese Art. Kodansha International, 1981. ISBN 0-87011-488-3.
  • Tōkyō Central Bijutsukan (Hrsg.): Koiso Ryōhei In: Gaka no ayumi-ten 1972.