Kumul

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Basisdaten
Großregion: Nordwestchina
Autonomes Gebiet: Xinjiang
Status: Regierungsbezirk
Einwohner: 673.383 (2020)[1]
Fläche: 138.919 km²

Kumul (uigurisch قۇمۇل شەھىرى Ⱪumul Xəⱨiri, chinesisch 哈密, Pinyin Hāmì shì) ist ein chinesischer Regierungsbezirk im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Seine Hauptstadt, die kreisfreie Stadt Kumul (Hami) ist eine Oase. In ganz China ist Kumul/Hami vor allem für seine Melonen bekannt.

Geographie und Klima

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Einige Teile des Gebietes liegen etwa bis 150 Meter unter dem Meeresspiegel. Das Gebirge des östlichen Tian-Schan erhebt sich in der Gruppe des Qarlik Taghs bis über 4900 m. Es gibt extreme Temperaturschwankungen, von 43 °C im Sommer bis −32 °C im Winter. Der Regierungsbezirk hat eine Gesamtfläche von 138.919 km².

Kumul
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kumul
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −3,3 3,1 12,6 21,1 28,0 32,3 34,1 33,3 27,5 18,7 7,3 −1,8 17,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −15,9 −11,3 −2,7 5,1 12,0 16,4 18,6 17,3 10,8 2,9 −5,4 −13,0 3
Niederschlag (mm) 1 1 1 2 3 6 7 5 3 3 2 1 Σしぐま 35
Sonnenstunden (h/d) 6,9 8,1 8,8 9,7 10,9 11,2 11,0 10,6 10,1 9,0 7,4 6,5 9,2
Luftfeuchtigkeit (%) 63 50 34 27 27 33 34 34 36 46 51 62 41,4

Administrative Gliederung

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Der Regierungsbezirk setzt sich aus einer kreisfreien Stadt, einem Kreis und einem Autonomen Kreis zusammen (Stand: Zensus 2010)[2]:

  • Stadtbezirk Yizhou (しゅう Yīzhōu Qū, ehemals 哈密 Hāmì Shì), 81.794 km², 472.175 Einwohner;
  • Kreis Aratürük (われ县 Yīwú Xiàn), Hauptort: Großgemeinde Yiwu (われ镇), 19.821 km², 24.783 Einwohner;
  • Kasachischer Autonomer Kreis Barkol (巴里ぱりひつじさる哈萨かつ自治じち县 Bālǐkūn Hāsàkè zìzhìxiàn), Hauptort: Großgemeinde Barkol (巴里ぱりひつじさる镇), 37.304 km², 75.442 Einwohner.
Uigurische Bezeichnung
Arabisch-Persisch (Kona Yeziⱪ): قۇمۇل ۋىلايىتى
Lateinisch (Yengi Yeziⱪ): Ⱪumul Wilayiti
offizielle Schreibweise (VRCh): Kumul
Aussprache in IPA: [qumuɫ]
andere Schreibweisen: Qumul
Chinesische Bezeichnung
Kurzzeichen: 哈密地区ちく
Langzeichen: 哈密地區ちく
Umschrift in Pinyin: Hāmì Dìqū
Umschrift nach Wade-Giles: Ha-mi Ti-ch’ü

Auf Uigurisch heißt der Ort Ⱪumul. Die Jesuiten Benedict Goës und Matteo Ricci, die China bereisten, beschrieben die Oase 1615 als "Camul". Einer der ältesten chinesischen Namen (2. Jh. u. Z.) ist Kūnmò こん莫; während der Han-Dynastie wurde es auch Yīwú われ oder Yīwúlú われ卢 genannt, während der Tang-Dynastie Yīzhōu しゅう; während der Yuan-Dynastie wurde der mongolische Name Qamil als Hāmìlì 哈密りょく ins Chinesische transkribiert und seit der Ming-Dynastie ist Kumul als Hāmì 哈密 bekannt.

Die Stadt Hami wurde im 17. Jahrhundert vom Dsungarischen Khanat beherrscht, 1697 wurde sie von der Qing-Dynastie erobert[3].

Die bestehende lokale Herrschaft blieb 1759 als halbautonomes Khanat bestehen. Als dieser Zustand beendet wurde, kam es im April 1931 zu Aufständen von Dunganen und Uiguren, die im November niedergeschlagen wurden[4].

Ethnische Gliederung der Bevölkerung des Regierungsbezirks Kumul (2000)

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Laut Zensus des Jahres 2000 hatte der Regierungsbezirk 492.096 Einwohner (Bevölkerungsdichte: 3,5 Einwohner/km²).

Name des Volkes Einwohner Anteil
Han 339.296 68,95 %
Uiguren 90.624 18,42 %
Kasachen 43.104 8,76 %
Hui 14.636 2,97 %
Mongolen 1.970 0,4 %
Mandschu 1.293 0,26 %
Tibeter 191 0,04 %
Tu 142 0,03 %
Dongxiang 121 0,03 %
Zhuang 119 0,02 %
Tujia 110 0,02 %
Xibe 101 0,02 %
Russen 77 0,02 %
Yugur 73 0,01 %
Sonstige 239 0,05 %

Gegen Ende des Jahres 2002 war die Bevölkerungszahl auf etwa 519.700 gestiegen.

  • hmnet.gov.cn Chinesische Regierungsseite über Kumul (auf Chinesisch)
  • hami.gov.cn Chinesische Regierungsseite über Kumul (auf Chinesisch)

Einzelnachweise

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  1. citypopulation.de: HĀMÌ SHÌ, Stadt auf Präfekturebene in Xīnjiāng Wéiwú'ĕr Zìzhìqū (China), abgerufen am 2. Februar 2022
  2. citypopulation.de: HĀMÌ SHÌ, Stadt auf Präfekturebene in Sinkiang, abgerufen am 2. Februar 2022
  3. Jürgen Paul: Zentralasien. S. Fischer, Frankfurt am Main 2012 (Neue Fischer Weltgeschichte, Band 10), S. 158.
  4. Jürgen Paul: Zentralasien. S. Fischer, Frankfurt am Main 2012 (Neue Fischer Weltgeschichte, Band 10), S. 416.

Koordinaten: 42° 50′ N, 93° 30′ O