Lütje Hörn

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Lage von Lütje Hörn
Luftbild 2008

Lütje Hörn ist eine Sandbank, die etwa drei bis vier Kilometer südöstlich von Borkum im ostfriesischen Randzelwatt liegt. Die unbewohnte Nordseeinsel gehört zu keiner Gemeinde, sondern bildet ein Gemeindefreies Gebiet im Landkreis Leer in Niedersachsen obwohl geographisch gesehen dem Landkreis Aurich vorgelagert (ähnlich Insel und Stadt Borkum). Lütje Hörn ist das flächenkleinste gemeindefreie Gebiet Deutschlands. Die Größe der Insel nimmt seit Jahren aufgrund von Sturmfluten beständig ab. Im Sommer 2006 wies Lütje Hörn eine Größe von 6,5 Hektar auf (laut Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz).

Im Zuge der ständigen Verkleinerung der Fläche hat auch die Anzahl der Pflanzenarten deutlich abgenommen. Fand sich 1988 sogar noch ein Holunderstrauch als größtes Gewächs auf der Insel, so war 2006 von Pflanzenwuchs nicht mehr viel zu sehen. Viele Wurzeln blieben allerdings verschont, so dass sich die Pflanzen in sturmflutarmen Jahren auch wieder regenerieren können.

Die Vogelschutzinsel gehört zur Zone I des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und darf nur mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung betreten werden. Brüteten 1994 noch über 450 Vogelpaare auf Lütje Hörn, so waren es 2006 kaum mehr als 200 Paare. Im wesentlichen handelt es sich hier um Silber- und Heringsmöwe, Eiderente und Austernfischer. Ein besonderer Fall ist der seit 1994 ebenfalls vertretene Kormoran. Auf dem Festland brütet der Vogel gewöhnlich in Bäumen, hat sich aber auf Lütje Hörn in Ermangelung von größeren Gehölzen zum Bodenbrüter entwickelt.

Auf dem Eiland gibt es keine Gebäude.

Von 1961 bis 1999 ist die Insel durch Erosion nicht nur kleiner geworden, sondern hat sich auch um gut 600 m nach Osten und 150 m nach Süden verlagert. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 15 Metern pro Jahr in östlicher und vier Metern pro Jahr in südlicher Richtung.

In den Jahren von 1999 bis 2005 hat sich diese Ostwanderung der Insel um weitere 100 m fortgesetzt.

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