LS-DYNA

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

LS-DYNA ist ein Simulationsprogramm, das mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode arbeitet und von der Livermore Software Technology Corporation (LSTC), 1987 von John Hallquist gegründet, auf Basis des Vorgängerprogramms DYNA3D entwickelt wurde. Insbesondere nicht-lineare und hochdynamische Problemstellungen können mit diesem Programm bearbeitet werden. Besonders wegen seiner expliziten Zeitintegration hat das Programm in diesen Simulationsbereichen große Verbreitung gefunden.[1]

Mittlerweile beherbergt LS-DYNA aber auch einen leistungsfähigen impliziten Strukturlöser um auch quasistatische Lastfälle zu berechnen. Weiterhin stellt LS-DYNA auch eine Vielzahl an Partikelmethoden zur Verfügung. Unter den kommerziellen Simulationsprogrammen ist die vorhandene Kopplung der Diskrete-Elemente-Methode mit der Finite-Elemente-Methode momentan ein Alleinstellungsmerkmal.

Funktionsumfang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders geeignete Anwendungsgebiete sind Crashtest-Simulationen und andere hochdynamische Problemstellungen.[2] Insbesondere für die Automobilindustrie bietet LS-DYNA daher spezifische Problemlösungen wie verschiedene Dummys (Testpuppen) oder auch die Simulation von Bauteilen wie Airbags und Sicherheitsgurten. Andere Anwendungsbereiche sind Fluiddynamik, Fluid-Struktur-Wechselwirkung und Simulation von Fertigungsverfahren (insbesondere Tiefziehen, Warmformen, Magnetumformung und Schweißsimulation). Es sind diverse nichtlineare Materialgesetze in dem Softwarepaket enthalten, wobei man auch eigene Materialgesetze mittels USER-Routine einbinden kann. In der Materialbibliothek sind knapp 300 Werkstoffe und ihre physikalischen Eigenschaften bereits vorgegeben.[3]

Über eine frei zugängliche Schnittstelle können Anwendungen dritter Hersteller an LS-DYNA angebunden werden. Sowohl das Post- als auch das Preprocessing wird oftmals mit dem kostenfreien Programm LS-PrePost durchgeführt, das ebenfalls von LSTC entwickelt wird. Andere gängige Produkte sind zum Beispiel Primer von der Oasys Suite, ANSA/muETA von BETA CAE Systems S.A., ParaView, HyperWorks von Altair Engineering und Animator4 von GNS. Für Optimierungsprobleme steht das Programm LS-Opt zur Verfügung. In der aktuellen Version von ANSYS ist auch eine Schnittstelle für dieses Programm vorgesehen.

Der Hersteller Livermore Software Technology Corporation (LSTC) vertreibt das Programm nicht selbst in Zentraleuropa. Die deutschen Distributoren der Software sind die Firmen DYNAmore und CADFEM.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. CAE-Anwendung LS-DYNA. Karlsruher Institut für Technologie, abgerufen am 1. Juli 2012.
  2. LS-DYNA – Ein Code für viele Anwendungen. DYNAmore, abgerufen am 10. November 2015.
  3. LS-DYNA – Funktionsumfang. DYNAmore, abgerufen am 10. November 2015.