Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/200 m der Männer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
10. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 200-Meter-Lauf der Männer
Stadt Finnland Helsinki
Stadion Olympiastadion
Teilnehmer 28 Athleten aus 18 Ländern
Wettkampfphase 12. August: Vorläufe / Halbfinale
13. August: Finale
Medaillengewinner
Gold Gold Walerij Borsow (Sowjetunion 1955 URS)
Silbermedaillen Silber Franz-Peter Hofmeister (Deutschland BR FRG)
Bronzemedaillen Bronze Jörg Pfeifer (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Olympiastadion von Helsinki im Jahr 2005

Der 200-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 wurde am 12. und 13. August 1971 im Olympiastadion von Helsinki ausgetragen.

Europameister wurde der 100-Meter-Europameister Walerij Borsow aus der UdSSR. Den zweiten Platz belegte der bundesdeutsche Sprinter Franz-Peter Hofmeister. Bronze ging an Jörg Pfeifer aus der DDR.

Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Wegen des Wegfalls der Reaktionszeit des Zeitnehmers bei elektronischer Zeitnahme stand in der Diskussion, einen sogenannten Vorschaltwert einzuführen, um die handgestoppten Leistungen nicht automatisch besser zu stellen. Doch es blieb dann bei der korrekten Angabe dieser Zeiten, die später auch offiziell mit Hundertstelsekunden nach dem Komma geführt wurden.

Offizielle Rekorde – Angabe in Zehntelsekunden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord[1] 19,8 s Vereinigte Staaten Tommie Smith Olympische Spiele Mexiko-Stadt, Mexiko 16. Oktober 1968
Jamaika Donald Quarrie Cali, Kolumbien 3. August 1971
Europarekord[2] 20,2 s Sowjetunion 1955 Walerij Borsow Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 18. Juli 1971
Meisterschaftsrekord 20,6 s Schweiz Philippe Clerc EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordverbesserung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der sowjetische Europameister Walerij Borsow verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 13. August bei Windstille um drei Zehntelsekunden auf 20,3 s. Zu seinem eigenen Europarekord fehlte ihm dabei nur eine Zehntelsekunde, der Weltrekord war fünf Zehntelsekunden entfernt.

Elektronisch gemessene Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord[1] 19,83 s Vereinigte Staaten Tommie Smith Olympische Spiele Mexiko-Stadt, Mexiko 16. Oktober 1968
Europarekord[2] 20,47 s Frankreich Roger Bambuck
Meisterschaftsrekord 20,70 s Schweiz Philippe Clerc EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordverbesserungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der sowjetische Europameister Walerij Borsow verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 13. August bei Windstille um 39 Hundertstelsekunden auf 20,31 s und steigerte damit auch gleichzeitig den inoffiziellen elektronisch gemessenen Europarekord um sechzehn Hundertstelsekunden. Zum inoffiziellen elektronischen Weltrekord fehlten ihm 48 Hundertstelsekunden.

12. August 1971, 11:30 Uhr

Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Franz-Peter Hofmeister Deutschland BR BR Deutschland 21,0 20,95
2 Jörg Pfeifer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,4 21,35
3 Zenon Nowosz Polen 1944 Polen 21,5 21,47
4 Alexei Tschebykin Sowjetunion 1955 Sowjetunion 21,6 21,58
5 José Luis Sánchez Spanien 1945 Spanien 21,6 21,60
6 Ladislav Kříž Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,7 21,71
7 Bjarni Stefánsson Island Island 22,0 21,97

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Alexander Schidkich Sowjetunion 1955 Sowjetunion 21,4 21,35
2 Charles Ducasse Frankreich Frankreich 21,4 21,40
3 Philippe Clerc Schweiz Schweiz 21,5 21,53
4 Luděk Bohman Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,6 21,61
5 Jean-Pierre Borlée Belgien Belgien 21,7 21,68
6 Ertuğrul Oğulbolan Turkei Türkei 22,1 k. A.

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Gérard Fenouil Frankreich Frankreich 21,1 21,14
2 Pietro Mennea Italien Italien 21,2 21,20
3 Siegfried Schenke Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,3 21,33
4 Reto Diezi Schweiz Schweiz 21,5 21,47
5 Karl Honz Deutschland BR BR Deutschland 21,5 21,52
6 Ossi Karttunen Finnland Finnland 21,6 21,64
7 Predrag Križan Jugoslawien Jugoslawien 21,9 21,87
8 Alexandru Munteanu Rumänien 1965 Rumänien 22,1 22,11

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Walerij Borsow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 21,2 21,16
2 Joseph Arame Frankreich Frankreich 21,4 21,44
3 Jiří Kynos Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,5 21,54
4 Luis Sarria Spanien 1945 Spanien 21,6 21,56
5 Søren Viggo Pedersen Norwegen Norwegen 21,7 21,69
6 Martin Reynolds Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,7 21,71
7 Bo Söderberg Schweden Schweden 21,9 21,91

12. August 1971, 17:30 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten – hellblau unterlegt – für das Finale.

Wind: −0,2 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Walerij Borsow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 20,9 20,86
2 Franz-Peter Hofmeister Deutschland BR BR Deutschland 20,9 20,93
3 Alexander Schidkich Sowjetunion 1955 Sowjetunion 21,0 21,04
4 Siegfried Schenke Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,2 21,21
5 Luis Sarria Spanien 1945 Spanien 21,4 21,35
6 Joseph Arame Frankreich Frankreich 21,4 21,41
7 Reto Diezi Schweiz Schweiz 21,5 21,53
8 Jiří Kynos Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,5 21,54

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Gérard Fenouil Frankreich Frankreich 21,2 21,15
2 Pietro Mennea Italien Italien 21,2 21,23
3 Philippe Clerc Schweiz Schweiz 21,3 21,25
4 Jörg Pfeifer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,3 21,29
5 Luděk Bohman Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,4 21,37
6 Charles Ducasse Frankreich Frankreich 21,4 21,40
7 Alexei Tschebykin Sowjetunion 1955 Sowjetunion 21,5 21,45
8 Zenon Nowosz Polen 1944 Polen 21,6 21,56
Nach dem 100-Meter-Sieg entschied Walerij Borsow auch den 200-Meter-Lauf für sich – bei den Olympischen Spielen 1972 wiederholte er diesen Doppelerfolg

13. August 1971, 17:45 Uhr

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1 Walerij Borsow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 20,3 CR 20,31 CRel/ERel
2 Franz-Peter Hofmeister Deutschland BR BR Deutschland 20,7000 20,71000000000
3 Jörg Pfeifer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 20,7000 20,72000000000
4 Siegfried Schenke Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 20,7000 20,74000000000
5 Philippe Clerc Schweiz Schweiz 20,9000 20,86000000000
6 Pietro Mennea Italien Italien 20,9000 20,88000000000
7 Gérard Fenouil Frankreich Frankreich 20,9000 20,92000000000
8 Alexander Schidkich Sowjetunion 1955 Sowjetunion 21,2000 21,23000000000

Einzelnachweise und Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 200 m - Men, abgerufen am 25. Juli 2022
  2. a b Athletics - Progression of outdoor European records, 200 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 7. November 2022