Marcelo Bielsa

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Marcelo Bielsa
Marcelo Bielsa (2018)
Personalia
Voller Name Marcelo Alberto Bielsa Caldera
Geburtstag 21. Juli 1955
Geburtsort RosarioArgentinien
Größe 184 cm
Position Abwehr
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1977–1978 Newell’s Old Boys 25 (0)
1978–1979 Instituto Córdoba
1979–1980 Argentino de Rosario
Stationen als Trainer
Jahre Station
1980–1990 Newell’s Old Boys (Jugend)
1990–1992 Newell’s Old Boys
1992–1994 Atlas Guadalajara
1995–1996 Club América
1997–1998 CA Vélez Sarsfield
1998 Espanyol Barcelona
1998–2004 Argentinien
2004 Argentinien Olympia
2007–2011 Chile
2011–2013 Athletic Bilbao
2014–2015 Olympique Marseille
2017 OSC Lille
2018–2022 Leeds United
2023– Uruguay
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Marcelo Bielsa (* 21. Juli 1955 in Rosario, Spitzname: El Loco Bielsa, „Der verrückte Bielsa“) ist ein argentinischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Er war von 1998 bis 2004 Trainer der argentinischen Fußballnationalmannschaft und von 2007 bis 2010 Trainer der chilenischen Fußballnationalmannschaft.

Bielsa spielte in der ersten argentinischen Liga bei Newell’s Old Boys in der Abwehr und später bei Instituto Atlético Central Córdoba und Club Atlético Argentino de Rosario. Bei den Newell’s Old Boys begann er 1980 seine aktive Laufbahn als Trainer. 1991 und 1992 gewann er mit den Newell’s die argentinische Meisterschaft und 1992 scheiterte er erst im Finale der Copa Libertadores. Anschließend übernahm er die mexikanischen Vereine Atlas Guadalajara und Club América, bevor er erneut in sein Heimatland zurückkehrte, wo er mit CA Vélez Sarsfield den Titel im Clausura-Turnier 1998 holte. Nach einer kurzen Zwischenperiode bei Espanyol Barcelona übernahm er im Jahre 1998 die Geschicke der Nationalmannschaft als Nachfolger von Daniel Passarella und führte die argentinische Auswahl zum Gruppensieg in der Südamerikaqualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002. Trotz des enttäuschenden Ausscheidens in der Vorrunde blieb Bielsa Trainer der Albiceleste. Im Jahre 2004 wurde Argentinien unter Bielsa Zweiter bei der Copa América und gewann bei den Olympischen Sommerspielen in Athen die Goldmedaille. Nach diesen Erfolgen trat Bielsa überraschend zurück und José Pékerman wurde sein Nachfolger.

Am 11. August 2007 wurde Bielsa Trainer der chilenischen Fußballnationalmannschaft, die er von Nelson Acosta übernommen hat. Mit einer offensiven Ausrichtung belegte sein Team in der Südamerika-Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 mit 33 Punkten und nur einem Zähler Rückstand auf Brasilien den zweiten Platz. Mit der erstmaligen Qualifikation der chilenischen Nationalelf seit 1998 wurde der El Loco genannte Argentinier Bielsa praktisch zum Nationalhelden Chiles. Bei der Weltmeisterschaft wurde Chile in einer Vorrundengruppe mit Spanien, der Schweiz und Honduras Zweiter und schied in der Folge im Achtelfinale gegen Brasilien aus. Im Februar 2011 beendete Bielsa seine Tätigkeit als Trainer der chilenischen Nationalelf.

Zur Saison 2011/12 übernahm Bielsa den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao. Während in der Liga nur der zehnte Platz erreicht wurde, führte Bielsa den Verein zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in das Finale der UEFA Europa League sowie in das Endspiel der Copa del Rey. Beide Finalspiele gingen jedoch deutlich verloren. Durch die Teilnahme am spanischen Pokalfinale qualifizierte sich der Verein erneut für die Europa League. Vor Beginn der Saison 2012/13 war nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Vereinsvorstand von einem Rücktritt Bielsas die Rede.[1] Er blieb jedoch bis zum Saisonende Trainer der Basken und beendete die Spielzeit auf dem zwölften Tabellenplatz. Bielsas auslaufender Vertrag wurde anschließend nicht verlängert.[2]

Olympique Marseille verpflichtete Bielsa zur Spielzeit 2014/15.[3] Am Ende der Saison belegte der Klub den vierten Platz und qualifizierte sich für die Europa League. Nach einer Niederlage im ersten Spiel der Saison 2015/16 und Differenzen mit der Klubführung verließ Bielsa den Verein.[4]

Am 6. Juli 2016 gab Lazio Rom die Verpflichtung von Bielsa zur Serie-A-Saison 2016/17 bekannt. Da laut Bielsa der Verein nicht, wie versprochen, vier Spieler verpflichten konnte, trat Bielsa zwei Tage nach seiner Präsentation bereits wieder zurück. Laut Bielsa besaß der Vertrag ohne die Neuzugänge keine Gültigkeit.[5]

Ab dem 1. Juli 2017 war er Trainer des französischen Erstligisten OSC Lille,[6] wurde aber bereits am 22. November nach dem 13. Spieltag freigestellt, nachdem sich die Mannschaft nach einer Niederlage in einem Nachholspiel bei SC Amiens weiterhin hartnäckig auf dem vorletzten Tabellenplatz gehalten hatte.[7] Bielsa verklagte den Verein OSC Lille auf eine Zahlung von ausstehenden Gehältern sowie auf Entschädigung wegen Rufschädigung in Höhe von 17,9 Millionen Euro. In der Folge wurde Bielsa im Mai 2018 von einem Handelsgericht in Lille wegen grober Fahrlässigkeit zu einer Entschädigung in Höhe von 300.000 Euro an den Verein OSC Lille verurteilt. Mit seiner Klage habe er die mögliche Insolvenz des Clubs billigend in Kauf genommen.[8]

Im Juni 2018 wurde Bielsa als neuer Trainer des englischen Zweitligisten Leeds United vorgestellt, er unterzeichnete einen Zweijahresvertrag.[9] In der Saison 2019/20 führte er Leeds United nach sechzehnjähriger Abwesenheit zurück in die Premier League.[10] Am 28. April 2019 zeichnete sich Bielsa durch seine Fairness im Aufstiegskampf gegen Aston Villa aus. Nachdem seine Mannschaft nach der Verletzung eines gegnerischen Spielers ein umstrittenes Tor geschossen hatte, ordnete Bielsa an, das gegnerische Team widerstandslos ein Tor erzielen zu lassen.[11] Die Partie endete 1:1. Für diese Aktion wurde er mit dem FIFA-Fairplay-Preis 2019 ausgezeichnet.[12] Im Februar 2022 wurde Bielsa als Trainer von Leeds United nach mehreren hohen Niederlagen entlassen. Sein Nachfolger wurde Jesse Marsch.[13]

Am 15. Mai 2023 wurde Bielsa als Nationaltrainer Uruguays verpflichtet.[14]

Titel und Erfolge als Trainer

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Newell’s Old Boys

CA Vélez Sarsfield

  • Argentinischer Meister: 1998

Argentinien

Athletic Bilbao

Leeds United

Sein Bruder Rafael war zwischen 2003 und 2005 argentinischer Außenminister. Seine Schwester María Eugenia wurde 2019 zur Ministerin für ländliche Entwicklung und Wohnraum berufen.[15]

Commons: Marcelo Bielsa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. V. Brunati, J. V. Hernáez, R. Beato: Bielsa recula. In: Marca. 6. Juli 2012, abgerufen am 2. März 2022 (spanisch).
  2. Bilbao lässt Bielsas Vertrag auslaufen. In: kicker. 7. Juni 2013, abgerufen am 2. März 2022.
  3. Alles unterschriftsreif: Bielsa coacht Marseille. In: kicker. 2. Mai 2014, abgerufen am 2. März 2022.
  4. Mysteriöser Abschied: Bielsa wirft bei Marseille das Handtuch. In: kicker. 9. August 2015, abgerufen am 2. März 2022.
  5. Keiner ist gekommen. In: Spox.com. 9. Juli 2016, abgerufen am 2. März 2022.
  6. Fix: Bielsa übernimmt Lille im Sommer. In: transfermarkt.de. 19. Februar 2017, abgerufen am 11. Juli 2017.
  7. Christian Schwarz: Vorletzter trotz 65 Mio für Transfers: Bielsa bei Lille „vorerst suspendiert“. In: transfermarkt.de. 23. November 2017, abgerufen am 2. März 2022.
  8. Ex-Coach Bielsa muss Entschädigung an Lille zahlen. In: sport.de. 5. März 2018, abgerufen am 2. März 2022.
  9. Bielsa appointed Leeds United boss. In: bbc.com. 15. Juni 2018, abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
  10. Danial Montazeri, Hendrik Buchheister: Premier-League-Rückkehr von Leeds United: Im Wahnsinn vereint. In: Der Spiegel. 18. Juli 2020, abgerufen am 18. Juli 2020.
  11. Trainer verordnet Fairplay: Leeds schenkt Aston Villa ein Tor. In: derStandard.at. 28. April 2019, abgerufen am 1. Mai 2019.
  12. Messi, Rapinoe crowned The Best in Milan. In: FIFA.com. 23. September 2019, archiviert vom Original am 21. Dezember 2019; abgerufen am 18. Juli 2020 (englisch).
  13. Markus Grillenberger: Ex-Leipziger Marsch trainiert ab sofort Leeds United. In: kicker. 28. Februar 2022, abgerufen am 2. März 2022.
  14. sportschau.de: Kult-Trainer: Offiziell: Bielsa neuer Nationaltrainer von Uruguay. Abgerufen am 16. Mai 2023.
  15. Este es el gabinete de Alberto Fernández. In: Deutsche Welle. 9. Dezember 2019, abgerufen am 13. Dezember 2019 (spanisch).