Niederdorf (Sachsen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 44′ N, 12° 47′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Stollberg/Erzgeb. | |
Höhe: | 400 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,06 km2 | |
Einwohner: | 1338 (31. Dez. 2023)[1]1281(Zensus 15. Mai 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09366 | |
Vorwahl: | 037296 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 420 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Neue Str. 5 09366 Niederdorf | |
Website: | www.niederdorf-erzgebirge.de | |
Bürgermeister: | Stephan Weinrich (CDU) | |
Lage der Gemeinde Niederdorf im Erzgebirgskreis | ||
Niederdorf ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen. Zusammen mit der Großen Kreisstadt Stollberg bildet Niederdorf die Verwaltungsgemeinschaft Stollberg/Erzgeb.
Geografie und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das als Waldhufendorf gegründete Niederdorf liegt an der B 169 zwischen Stollberg und Chemnitz, im Tal des Gablenzbaches. Die Bahnstrecke Chemnitz–Stollberg, betrieben durch die City-Bahn Chemnitz, führt durch die Gemeinde und hat hier auch eine Haltestelle. Die durch das Gemeindegebiet verlaufende A 72 ist über den Anschluss Stollberg-Nord zu erreichen. Der Ort liegt ca. 18 km südwestlich von Chemnitz und 2 km nordöstlich von Stollberg/Erzgeb.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lugau | Jahnsdorf | |
Niederwürschnitz | ||
Stollberg | Thalheim |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das zweireihige Waldhufendorf Niederdorf wurde am 2. Mai 1447 als Nyderndorff erstmals urkundlich erwähnt, als Matthias Schlick von Lazan die Herrschaft Stollberg vom sächsischen Kurfürsten Friedrich II. verliehen bekam.[2] Als Lagebezeichnung zu Stollberg ist der Ortsname in Zusammenhang mit den südlich gelegenen Dörfern Mitteldorf und Oberdorf zu sehen. Das Dorf gehört zum Rittergutsbezirk Hoheneck (späteres Amt Stollberg). Das älteste vorhandene Gerichtsbuch wurde 1541 angelegt. 1552 war der Ort dem Rittergut Stollberg zugehörig.[3] Um 1600 bestanden im Dorf die sogenannte Schössermühle mit 3 Mahlgängen sowie eine Brett- und Lohmühle. Nach Pfaffenhain zu liegen sieben größere Gehöfte, die den Namen Sieben Höfe tragen.
August Schumann nennt 1820 zum unmittelbaren Amtsdorf Niederdorf unter dem Amt Grünhain „gegen 90 Häuser, 450 Einwohner, 3 Mühlen mit 4 Gängen, und [es] ist nach Stollberg eingepfarrt.“[4] Im Laufe der Industrialisierung entstanden vor allem kleinere Betriebe.
Niederdorf gehört heute zu den kleinsten, aber auch wirtschaftsstärksten Gemeinden im Erzgebirgskreis.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilten sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen[5]:
- CDU: 4 Sitze
- Niederdorfer Bürger: 4 Sitze
- Zukunft Niederdorf: 2 Sitze
Liste | 2024[6] | 2019[7] | 2014[8] | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
CDU | 4 | 40,4 | 5 | 45,2 | 9 | 75,3 |
Niederdorfer Bürger | 4 | 36,9 | 3 | 26,0 | – | – |
Zukunft Niederdorf | 2 | 19,5 | 2 | 21,6 | – | – |
SPD | – | 3,1 | – | – | – | 7,2 |
Grüne | – | – | – | 7,2 | – | – |
Liste 3 | – | – | – | – | 1 | 9,7 |
NPD | – | – | – | – | – | 7,8 |
Wahlbeteiligung | 77,1 % | 73,8 % | 58,3 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 2022 wurde Stephan Weinrich als einziger angetretener Kandidat im ersten Wahlgang im Amt bestätigt und wiederholt zum Bürgermeister gewählt.[9]
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2022 | Stephan Weinrich | CDU | 99,7 |
2015 | 53,1 | ||
2008 | Roland Lippmann | 100,0 | |
2001 | 99,1 | ||
1994 | 97,3 |
Landtagswahl 2024
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Wahl des 8. sächsischen Landtages am 1. September 2024 stellte sich der Niederdorfer Bürgermeister Stephan Weinrich zur Wahl im Wahlkreis 12 - Erzgebirge 1, als Direktkandidat seiner Partei, der CDU.
Mit 33,7 % unterlag er Katja Dietz (AfD) welche 37,4 % holte. Stephan Weinrich zog dennoch in den Landtag ein, da er mit Listenplatz 24 über das Zweitstimmenergebnis seiner Partei einen Platz bekam.
Zum 1. Oktober wird Roland Lippmann (CDU) als 1. stellvertretender Bürgermeister den Posten des Bürgermeisters übernehmen, da der Posten des hauptamtlichen Bürgermeisters von Stepahn Weinrich nicht mit dem Posten des Landtagsabgeordneten vereinbar ist (§29 Sächsisches Abgeordnetengesetz). Zur Neuwahl im Februar 2025 wird er sich dennoch wieder um den Posten des Bürgermeisters bewerben, da durch eine Satzungsänderung in 2024 der Posten des Bürgermeisters auf ehrenamtlich herabgestuft wurde, damit er beide Ämter ausüben kann. Die Änderungen greifen ab Neuwahl.
Entwicklung der Einwohnerzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
|
|
|
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Niederdorf
Persönlichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Käubler (1904–1989), Geograf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Niederdorf, Kreis Stollberg. In: Zwischen Mülsengrund, Stollberg und Zwönitztal (= Werte unserer Heimat. Band 35). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 155 f.
- Niederdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 199.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der Gemeinde Niederdorf
- Niederdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Michael Wetzel: Das spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Niederdorf. In: Erzgebirgische Heimatblätter 39 (2017), Heft 4, S. 5–7. ISSN 0232-6078
- ↑ a b vgl. Niederdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Niederdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 199.
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2024
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven) (