Original (Person)

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Das Berliner Original Heinrich Hoffmann Anfang der 1930er Jahre

Ein Original ist eine Person, die durch unverwechselbares, zum Teil auch exzentrisches Auftreten, Verhalten oder andere Eigenschaften bekannt geworden ist. Dabei spielen die Faktoren, die ein Abweichen von der Allgemeinheit, ein Überraschungsmoment, etwas Seltsames und Wunderliches manifestieren, eine Rolle.[1]

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Brockhaus-Bilder-Conversations-Lexikon beschrieb 1839 den Begriff Original unter anderem:

„Auch Menschen werden Originale genannt, wenn sie sich durch Originalität ihrer Denkungsart oder ihres Benehmens auf eigenthümliche und auffallende Weise vom Gewöhnlichen entfernen; dies kann jedoch ebenso gut durch Seltsamkeit und Thorheit, wie durch edle und vortreffliche Eigenschaften geschehen.“

Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839[2]

Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart definierte 1798 den Begriff Original wie folgt:

„Figürlich nennt man auch ein außerordentliches Genie, eine Person, welche in ihrer Art Selbsterfinder ist, ein Original; da denn auch wohl in weiterer Bedeutung ein seltsamer Kopf, ein Sonderling, den Nahmen eines Originales, nehmlich der Thorheit, des Seltsamen, bekommt.“

Adelung Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798[3]

Die lokale Bekanntheit früherer Originale ist ortsgeschichtlich stark an den Informationsaustausch der Zeit geknüpft. Hinter vielen Protagonisten standen meist wahre Ereignisse und Biografien, jedoch sind sie durch mündliche Überlieferung in Form von Sagen oft verfälscht worden. Über einige Originale gab es Anekdoten, in denen sich neben den realen oder angedichteten Eigenschaften und Erlebnissen der Person auch Züge widerspiegeln, die als typisch für ihre Heimat angesehen werden konnten. Einige Schicksale lokaler Personen wurden zudem in Gedichten, Geschichten und Theaterstücken thematisiert. Dabei werden mitunter die tragischen Züge wie Armut, Alkoholismus oder sonstige Krankheiten ausgeblendet und die Lebensgeschichte eher verklärend wiedergegeben.

Erst die Verfügbarkeit von Medien, insbesondere der Lokalpresse, ermöglichte eine größere Bekanntheit auch zeitgenössischer Personen und Ereignisse. Eine lokale Persönlichkeit konnte so bei entsprechender Popularität auch zur überregional bekannten Identifikations- und Symbolfigur und damit zum Bestandteil des Lokalkolorits ihrer Heimatstadt werden, wie etwa der Hamburger Hans Hummel. Ihnen zu Ehren wurden daher zum Teil auch Denkmäler errichtet oder ihre Grabstätten von der öffentlichen Hand gepflegt.

Auswahl lokaler Originale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Städten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelpersonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal für das Streichholzkarlchen in Offenbach am Main

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dürener Originale, aufgezeichnet von der KG „Dürener Originale“ 1995 e. V. Verlag Schloemer Partner, 2009.
  • Gerhard Flügge: Serie Berliner Originale in der Rubrik „Berliner ABC“. In: Berliner Zeitung, 1971.
  • Bruno Lerho: Öcher Orrejenaale. Helios-Verlag, 2003, ISBN 3-933608-66-X (Öcher = Aachener).
  • Heinrich K Schmitz, Wolfgang Winkelsen: Originale aus dem Wupper-Tal. Born, Wuppertal 1993, ISBN 3-87093-064-0.
  • Günter K. P. Starke: Mensch, sei helle. Braunschweiger Originale, wer sie waren, und wie sie lebten … Braunschweig 1987.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Origināl. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 15: Öhmichen–Plakatschriften. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 121–122 (Digitalisat. zeno.org – (1908)).
  2. Original. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 1. Auflage. Band 3: M–R. Brockhaus, Leipzig 1839, S. 351 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Original. In: Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 3. Leipzig 1798, S. 616. zeno.org