Partisanen-Prohibition
Unter der Späteren Han-Dynastie kam es zweimal zu Partisanen-Prohibitionen (chinesisch
Die erste Partisanen-Prohibition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ursache für die Partisanen-Prohibitionen liegt vermutlich in der einflussreichen Stellung, welche die Eunuchenfraktion ab 159 am Hof genoss. Dem Kaiser Huan war es im Bündnis mit fünf Eunuchen und ihren Vertrauten gelungen, den mächtigen Liang Ji zu stürzen, der am Hof die Macht an sich gerissen hatte. Durch die Belohnungen und hohen Posten, die der Kaiser den Eunuchen nach dem Staatsstreich gewährte, wurden sie rasch korrupt. Die konfuzianischen Beamten in der Regierung erkannten die Gefahr für die Effektivität im Reich und überlegten, wie sie den schädlichen Einfluss der Eunuchen zurückdrängen könnten. Sie wurden von den Studenten der Hauptstadt unterstützt. Die zwei Fraktionen am Hof hielten sich einige Jahre lang die Waage. Die Beamten griffen immer wieder ein, wenn ein paar Eunuchen über die Stränge schlugen, und diese Eunuchen verloren ihre Macht. Oft unterlagen die Beamten aber auch und wurden dann ihrerseits aus der Regierung verdrängt.
Durch einen Mordfall im Jahre 166 eskalierte die Situation schließlich. Zhang Cheng (
Im nächsten Jahr flehte der konfuzianische Beamte Dou Wu den Kaiser in einer Bittschrift um Milde für die Partisanen an. Der Beamte Huo Xu (霍謣) schickte eine ähnliche Bittschrift. Die Eunuchen waren unterdessen über die Verhöre der Partisanen unruhig, in denen die Namen ihrer eigenen jüngeren Familienmitglieder immer häufiger auftauchten. Sie wollten den Untersuchungen ein Ende bereiten und bewegten den Kaiser, den Gouverneur, die Minister und die Studenten freizulassen. Die Partisanen wurden in ihre Heimatländer verbannt, und ihre Bürgerrechte wurden ihnen aberkannt.
Kurze Entspannung unter der Regentschaft der Kaiserinmutter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Frühjahr 168 starb Kaiser Huan, ohne einen Erben zu hinterlassen. Seine Witwe Dou Miao wurde Kaiserinmutter und übernahm die Regentschaft. Chen Fan und ihr Vater Dou Wu kamen nun in Schlüsselpositionen am Hof. Die Kaiserinmutter wählte den elfjährigen Liu Hong (
Die Eunuchen dehnten ihren Einfluss auf den jungen Kaiser immer weiter aus, und Dou Wu und Chen Fan sahen sich zu raschem und drastischem Handeln gezwungen. Sie wollten die einflussreichsten Eunuchen vernichten. Die Eunuchen erfuhren jedoch von der Verschwörung und wollten die beiden Minister von der Palastwache verhaften und hinrichten lassen. Dou Wu leistete Widerstand, aber nach einem kurzen Feldzug im Hauptstadtbezirk wurde er geschlagen und beging Suizid. Die Eunuchen entfernten darauf alle Hofbeamten, die in Verbindung mit den Partisanen gestanden hatten, und entzogen ihnen ihre Bürgerrechte.
Die zweite Partisanenprohibition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausschaltung der Opposition in der Regierung genügte den Eunuchen nicht. Ein Jahr nach seiner Thronbesteigung machten sie dem Kaiser weis, dass die Partisanen auf einen Aufstand aus seien. Die ehemaligen Anführer der Beamtenfraktion, Li Ying, Du Mi und Fan Pang (范滂), wurden verhaftet und hingerichtet. Bei den Razzien kamen mehr als einhundert Menschen ums Leben. Die restlichen Partisanen wurden in ihren Freiheiten weiter eingeschränkt. Viele von ihnen tauchten unter und versteckten sich mit der Hilfe einer Untergrundorganisation, die auch später namenlos blieb, der aber auch spätere Machthaber wie Yuan Shao und Kong Rong angehörten.
Das Ende der Partisanen-Prohibition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem im Jahre 184 der Aufstand der Gelben Turbane ausgebrochen war, fasste sich der Eunuch Lü Qiang (