Peloid
Peloid (altgriechisch πέλος pelos, deutsch ‚Schlamm‘,
Definition und Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff Peloid geht auf E. D. McKee und R. C. Gutschick zurück, die ihn 1969 geprägt haben. Als Synonyme von Peloid gelten die Begriffe Pelettoide (je nach Autor), Schlammpeloide, Bahamite, Pseudooide und Arrondide. Es handelt sich um rundliche, ovale bis leicht längliche, mikritische oder kryptokristalline, kalkige Komponenten in der Größenordnung von 50 bis 500
Das Fehlen der Internstruktur kann primär sein, oder eine ursprünglich vorhandene Internstruktur ist durch Umkristallisation verloren gegangen. Weiter können leicht gerundete Bruchstücke von Biogenen durch die Bohrtätigkeit von Mikroorganismen (Bohrpilze und Bohralgen) vollständig mikritisiert werden, und dadurch das Aussehen eines Peloides bekommen. Auch Ooide können u. U. vollkommen mikritisiert werden und zu Peloiden werden. In aller Regel wird sich jedoch die Herkunft derartiger Peloide aus ursprünglichen Ooiden durch andere Indizien nachweisen lassen. Eine weitere Möglichkeit der Entstehung von Peloiden sind unter Mitwirkung von Cyanobakterien entstandene Sedimentkrümel (Algenpeloide). Kalksteine, die überwiegend aus Peloiden bestehen, werden je nach Matrix in der Karbonatklassifikation nach Robert L. Folk als Pelmikrite oder Pelsparite bezeichnet.
Ähnliche Komponenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das weitgehende Fehlen einer Internstruktur steht im Gegensatz zu den Ooiden, rundlich umkrusteten Komponenten mit deutlichen Lagen. Onkoide sind ebenfalls lagig, jedoch meist viel größer und unregelmäßiger aufgebaut.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Füchtbauer, Detlev K. Richter: Karbonatgesteine. In: Hans Füchtbauer (Hrsg.): Sediment-Petrologie. Teil 2: Sedimente und Sedimentgesteine. 4. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1988, ISBN 3-510-65138-3, S. 324 f.
- Erik Flügel: Microfacies of Carbonate Rocks. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2004, ISBN 3-540-22016-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peloide ( vom 18. Mai 2013 im Internet Archive) im Skript zur Vorlesung „Chemische Sedimente“ (David Völker, FU Berlin)