Qufu
Qufu (chinesisch
Der chinesischen Mythologie nach gilt die Stadt als Geburts- und Sterbeort des Konfuzius. 1994 wurden der Konfuziustempel, der Friedhof und die Residenz der Familie Kong zum Weltkulturerbe ernannt.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt etwa 170 km südlich der Provinzhauptstadt Jinan, hat eine Fläche von 814,8 km² und 640.498 Einwohner (Stand: Zensus 2010).[2]
Administrative Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Gemeindeebene setzt sich Qufu aus zwei Straßenvierteln, sechs Großgemeinden und vier Gemeinden zusammen. Diese sind:
- Straßenviertel Lucheng (鲁城
街道 ), Zentrum, Sitz der Stadtregierung - Straßenviertel Shuyuan (书院
街道 ) - Großgemeinde Wucun (吴村镇)
- Großgemeinde Yaocun (姚村镇)
- Großgemeinde Lingcheng (
陵 城 镇) - Großgemeinde Xiaoxue (
小雪 镇) - Großgemeinde Nanxin (
南 辛 镇) - Großgemeinde Shizhuang (时庄镇)
- Gemeinde Wangzhuang (
王 庄 乡) - Gemeinde Dongzhuang (
董 庄 乡)
- Gemeinde Xizou (
息 陬乡) - Gemeinde Fangshan (
防 山 乡)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Qufu lebte und wirkte Konfuzius. Der von ihm begründete Konfuzianismus ist die Weltanschauung, bzw. Philosophie oder Religion, die in China die größte Bedeutung besitzt. Fast jeder vierte Qufuer ist ein Nachfahre Konfuzius’. Die Stadt ist ein bedeutender Ort des Konfuzianismus. Im Laufe der Geschichte pilgerten zahlreiche chinesische Kaiser nach Qufu, gefolgt von Millionen einfacher Chinesen. Mitgliedern der Familie Kung bzw. Kong wurde ab der 46. Generation der Titel «Fürst Yang Sheng»[3] zuerkannt, d. h. «Fürst der sich fortsetzenden Linie der Weisen».[3] Die Kung sind somit die älteste ununterbrochene Adelslinie Chinas.
Im Zuge der so genannten Kulturrevolution wurden viele der Monumente beschädigt oder zerstört. In Festlandchina leben bis heute Nebenlinien der Kongs.[3]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Konfuziustempel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Qufu ist der 22 ha große Konfuziustempel (
Die gesamte Anlage umfasst neun Höfe, um die sich 466 Gebäude unterschiedlicher Art gruppieren. Neben dem Tempel befindet sich der Konfuziuswald. Das Grab des Konfuzius wird darin von rund 100.000 Gräbern von Angehörigen seiner Sippe umgeben.
Residenz der Familie Kong
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Residenz der Familie Kung bzw. Kong (
Wald der Familie Kong
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wald der Familie Kung bzw. Kong (
1947 floh die Familie vor der kommunistischen Revolution nach Taiwan. Die Kommunisten zerstörten die Skulptur Konfuzius’. Die Volksrepublik China lässt heute eine überwachte Verehrung von Konfuzius wieder zu. Die Wohnzimmer der Kongs können heute wieder, so wie sie 1947 verlassen wurden, besichtigt werden. Die Skulptur Konfuzius’ wurde (aus Gips) wiederhergestellt. 1996 errichtete die Regierung ein Konfuzius-Institut in dem Ort. 2004 zelebrierten Nachkommen der Sippe zum ersten Mal wieder den Ahnenkult in Qufu.[3]
Galerie
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Blick auf die Mauern der Festung
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Wald der Familie Kong
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Im Historischen Friedhof
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Eine der Türen der Stadt
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Eingang zum Konfuziustempel.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kong Decheng (1920–2008), Nachkomme des Konfuzius in der 77. Generation
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schätze der Welt – mit Film
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ UNESCO World Heritage Centre: Temple and Cemetery of Confucius and the Kong Family Mansion in Qufu. Abgerufen am 17. April 2020 (englisch).
- ↑ citypopulation.de: Qŭfù Shì, Kreisfreie Stadt in Shāndōng, abgerufen am 1. Januar 2022
- ↑ a b c d e Hoo Nam Seelmann: Das Menschliche am Menschen – Der Fade und der Rezente – auf den Spuren von Konfuzius und Menzius in der chinesischen Provinz Shandong. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 304. Zürich 31. Dezember 2012, S. 35.
Koordinaten: 35° 36′ N, 116° 59′ O