Roßamühle
Roßamühle Gemeinde Deining
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Koordinaten: | 49° 14′ N, 11° 32′ O |
Höhe: | 465 m ü. NHN |
Einwohner: | 3 (1. Jan. 2022)[1] |
Postleitzahl: | 92364 |
Vorwahl: | 09184 |
Roßamühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt im Oberpfälzer Jura nordwestlich des Deininger Ortskerns an der Weißen Laber.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mühle ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Namensgebend war die Müllerfamilie „Roser“; davor wurde die Mühle Krondorfer und auch Kunstdorfer Mühle genannt. Die Grundherrschaft übte das Spital zu Neumarkt aus, die Hochgerichtsbarkeit das kurfürstliche Schultheißenamt Neumarkt.[2] 1734 wurde die Mühle, die schon immer zu Deining gehörte, bei einem Brand zerstört und dann neu errichtet. 1824 erhielt der Roßamüller Franz Simson (die Familie sitzt spätestens seit 1796 auf der Mühle), der bislang nur Korn und Weizen gemahlen hatte, die bezirksamtliche Erlaubnis zum Betrieb einer Ölmühle. Ab 1938 wurde mit Walzen gemahlen, 1949 wurde von der Familie Simson das Sägewerk in Betrieb genommen, das 1976 neu erbaut wurde und noch heute besteht. 1959 wurde das eiserne Wasserrad durch eine stromerzeugende Turbine ersetzt, die auch Strom an das öffentliche Netz abgibt.[3][4]
Im Königreich Bayern wurde der Steuerdistrikt Deining im Landgericht Neumarkt gebildet, dem auch die Raßamühle zugeordnet war. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Deining geformt, der das Pfarrdorf Deining selber und die drei Mühlen Büglmühle, Roßamühle und Straußmühle angehörten.[5]
Eine Schilderung des Regenkreises von 1830 führt die Mühle als „Rosamühle“ unter Deining auf.[6] Das Repertorium für das topographische Atlasblatt Neumarkt vermeldet 1836: „Rossamühle, auch Rosamühle, E[inöde] bey Deining, 1 H[aus], 1 Mühle, (1 Mahlgang) am Lengenbach.“[7] Zur Mühle gehörte, wie üblich, auch ein landwirtschaftlicher Betrieb; so hielt der Roßamüller 1873 neben zwei Pferden sieben Stück Rindvieh.[8]
Der Plan für einen Gewerbegebietsstandort „Große Acker“ bei der Roßamühle wurde 2012 von der Gemeinde aufgegeben und das Areal wieder als Fläche der Landwirtschaft ausgewiesen.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1830: [6] 4 (1 Haus, „Rosamühl“)
- 1871: [8] 8 (5 Gebäude) 2 P, 7 R
- 1900: [10] 9 (1 Wohngebäude)
- 1925: 10 (1 Wohngebäude)[11]
- 1950: 10 (1 Wohngebäude)[12]
- 1961: 10 (2 Wohngebäude)[13]
- 1987: [14] 6 (2 Wohngebäude, 2 Wohnungen)
- 2017: [15] 4
Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Baudenkmal gilt die „Alte Straße“, Teilbereich zwischen der Bundesstraße 8 und der Roßamühle, mit Kalkplattenbelag, Randsteinen und zwei Brückenbauwerken, aus dem 17./18. Jahrhundert.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rossamühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahlen in Ortsteilen | Gemeinde Deining. Abgerufen am 30. November 2022.
- ↑ Heinloth, S. 277
- ↑ Geschichte der Mühle auf deining.de ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 214 f.
- ↑ Heinloth, S. 321 f.
- ↑ a b Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 142
- ↑ Repertorium des topographischen Atlasblattes. Neumarkt, 1836, S. 27
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Sp. 881
- ↑ deining.de
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 865
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Spalte 871
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952 Spalte 741
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 548
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 257
- ↑ deining.de: Einwohnerzahl am 1. Januar 2017 ( des vom 23. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Denkmalliste, Stand 1. März 2017