Saugendorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saugendorf
Koordinaten: 49° 50′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 49° 49′ 45″ N, 11° 18′ 53″ O
Höhe: 467 (457–472) m ü. NHN
Einwohner: 58 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91344
Vorwahl: 09202
Ortseingang von Saugendorf
Ortseingang von Saugendorf

Saugendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Waischenfeld im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.

Territoriale Ausdehnung der Fränkischen Schweiz
Einzugsgebiet der Wiesent

Das Dorf Saugendorf steht auf der Südspitze einer Hochebene, die vom Aufseßtal im Südwesten und vom Wiesenttal im Südosten abgegrenzt wird. Das Dorf liegt im zentralen Teil der Fränkischen Schweiz, etwa einen Kilometer nordwestlich der Wiesent und zweieinhalb Kilometer nordöstlich der Aufseß. Die Nachbarorte sind Hubenberg im Norden, Heroldsberg im Nordosten, Rabeneck im Osten, im Südosten, Köttweinsdorf im Süden, Gösseldorf im Südwesten und Seelig im Nordwesten. Das Dorf ist von dem vier Kilometer entfernten Waischenfeld aus über die Staatsstraße St 2191 und dann über die Kreisstraße BT 35 erreichbar.[2]

Bis zur Gebietsreform in Bayern war Saugendorf ein Gemeindeteil der Gemeinde Gösseldorf im Landkreis Ebermannstadt. Die mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 gebildete Gemeinde hatte 1961 insgesamt 337 Einwohner, davon 54 in Saugendorf, das damals 12 Wohngebäude hatte.[3] Die Gemeinde Gösseldorf wurde zu Beginn der bayerischen Gebietsreform am 31. Dezember 1970 aufgelöst und Saugendorf zu einem Gemeindeteil der Stadt Waischenfeld.[4]

Die Kapelle von Saugendorf

Einziges Baudenkmal ist eine Kapelle in Walmdachbauweise mit Dachreiter.

Sehenswürdigkeiten in der Natur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Dooser Wasserfall

Etwa zweieinhalb Kilometer südwestlich von Saugendorf liegt der Dooser Wasserfall, der von der Aufseß kurz vor ihrer Mündung in die Wiesent gebildet wird. Bis zu seiner weitgehenden Zerstörung im 19. Jahrhundert bildete er einst einen imposanten Wasserfall, der von einer vier Meter hohen Kalktuff-Barriere verursacht wurde.[5]

Als jedoch Bauern aus dem zwei Kilometer südlich des Wasserfalls gelegenen Engelhardsberg auf den geschäftsträchtigen Gedanken kamen, den die Barriere bildenden Tuff als Baumaterial für die Gewölbedecken von Kuhställen zu verwenden, wurde die Fallhöhe des einst wuchtigsten Wasserfall Frankens halbiert und beträgt heute lediglich noch zwei Meter. Auch im ehemaligen Gasthaus von Saugendorf gibt es ein Gewölbe, das aus Tuffmaterial gebaut wurde, das vom Dooser Wasserfall stammt.[6]

Der Raubbau an der Tuff-Barriere hatte zur Folge, dass der Dooser Wasserfall heute lediglich noch den kaskadenartigen Charakter einer Stromschnelle hat.

Commons: Saugendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).
  2. Gösseldorf. In: BayernAtlas. Abgerufen am 9. März 2021.
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 667 (Digitalisat).
  4. Politische Einteilung der Stadt Waischenfeld. In: GenWiki. Abgerufen am 9. März 2021.
  5. Ursula Pfistermeister: Fränkische Schweiz – Hersbrucker Schweiz. ISBN 3-418-00449-0, S. 38.
  6. Reinhard Löwisch: Berühmt für Wasserfall und Bewirtung. Nordbayerische Nachrichten, 11. April 2012, abgerufen am 9. März 2021.