Shōrin-Ryū
Shōrin-Ryū (jap.
Ein weiterer bedeutender Schüler von Matsumura war Itosu Yasutsune (1830–1915). Er setzte sich für den öffentlichen Unterricht auch an Schulen der bis dahin geheimen Kunst ein und entwickelte zu diesem Zweck aus der Kata Kushanku die Pinan Katas. Sein Schüler Chibana Choshin (1885–1969) begründete den Zweig des Kobayashi-ryū.
Shōrin-Ryū ist durch abwechselnd hohe wie auch niedrige Stände, eine natürliche Atmung und geradlinige wie auch kreisförmige Bewegungen gekennzeichnet. Es ist dadurch ein sehr explosiver und doch geschmeidiger Stil; ruhigen Techniken folgen schnelle, kraftvolle Techniken mit äußerstem Einsatz (Kime) an Körperspannung. Einige der Shōrin-Ryū-Stile sind darüber hinaus auch durch sehr subtile Bewegungen der Hüfte (Koshi) gekennzeichnet. Heute umfasst die Shōrin-Ryū-Familie viele Stile, unter anderem Kobayashi-ryū (Shorinkan, Shidokan, Tesshinkan und Kyudokan), Matsubayashi-Ryu, Matsumura Orthodox Shorin-ryu (Matsumura Seito), Shobayashi sowie Sukunaihayashi Ryu (Chotoku Kyan).
Der weit verbreitete Shōtōkan-Stil des Karate hat Wurzeln im Shōrin-Ryū. So sind Katas von Itosu übernommen und im 20. Jahrhundert leicht angepasst und mit japanischen Namen versehen worden, beispielsweise die oben genannten Pinan Katas.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Roland Habersetzer, Koshiki Kata - Die klassischen Kata des Karatedō, 2. Auflage. Palisander Verlag, 2009, ISBN 978-3-938305-01-0, S. 98
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Für mehr Informationen zu Shōrin-Ryū siehe Gōjū-Ryū
- Kosei Nishihira