Suzuki Miekichi

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Gedenkplakette für Suzuki Miekichi
Denkmal für Suzuki Miekichi in Hiroshima

Suzuki Miekichi (jap. 鈴木すずき 三重吉みえきち; * 29. September 1882; † 27. Juni 1936 in Hiroshima) war ein japanischer Roman- und Kinderbuchautor. Er gilt als Vater der Kinder- und Jugendliteratur in Japan.

Nach seinem Studium der englischen Literatur an der Kaiserlichen Universität Tokio war Suzuki als Mittelschullehrer tätig und verfasste nebenher Romane. Er selbst empfand sein Talent als Romanschriftsteller jedoch als unzulänglich und gab das Schreiben 1915 wieder auf.

Seiner Tochter ist es zu verdanken, dass er Literatur für Kinder zu verfassen begann. Ab 1918 gab er die Zeitschrift Akai Tori (あかとり, dt. „Roter Vogel“) heraus und bat berühmte Schriftsteller, für das Magazin zu schreiben. Einige herausragende Werke von namhaften Schriftstellern der Taishō-Zeit wie Akutagawa Ryūnosuke, Arishima Takeo (有島ありしま 武郎たけお) oder Kitahara Hakushū (北原きたはら 白秋はくしゅう) entstanden für diese Zeitschrift, und die Gattung der Kinderliteratur begann, als Kunstform Anerkennung zu finden.

Suzuki Miekichi starb 1936 im Alter von 54 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs. Mit seinem Tod wurde seine Zeitschrift nach 196 Ausgaben eingestellt.

Seit 1948, dem zwölften Todestag Suzukis, wird in Japan der Suzuki-Miekichi-Preis für herausragende Kindergeschichten, -gedichte und -lieder verliehen.

Im Friedenspark von Hiroshima, zwischen zahlreichen Gedenksteinen und Monumenten zur Erinnerung an den Atombombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945, steht direkt gegenüber der Atombombenkuppel am Flussufer ein Denkmal für Suzuki Miekichi. Es stammt von dem Künstler und Bildhauer Entsuba Katsuzō, wurde 1964 fertiggestellt und unweit von Suzukis Elternhaus im damaligen Stadtviertel Sarugaku-chō (dem heutigen Ōtemachi, Naka-ku) aufgestellt. Es wird insbesondere von ausländischen Touristen immer wieder fälschlicherweise als Denkmal im Zusammenhang mit der Atombombe interpretiert.

Das Denkmal besteht aus zwei Teilen: Links eine Büste Suzukis auf einem Granitsockel in Buchform, auf dem „とりあか“ (Roter Vogel, in gleicher traditioneller japanischer Schreibweise von rechts nach links wie der frühere Zeitschriftentitel) steht, und rechts ein Granitblock, auf dem zwei Kinder aus Bronze sitzen. Darunter ist in Suzukis Handschrift von oben nach unten zu lesen:

わたし永久えいきゅうゆめ Ich werde ewig Träume haben
ただ年少ねんしょうのごとく gerade wie ein kleiner Bub
ためになやむことあさきのみ darum werden meine Sorgen und Ängste nie zu tief sein
三重吉みえきち Miekichi
  • S. Noma (Hrsg.): Suzuki Miekichi. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1188.