Umpferstedt
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 59′ N, 11° 25′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Weimarer Land | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Mellingen | |
Höhe: | 270 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,4 km2 | |
Einwohner: | 658 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99441 | |
Vorwahl: | 03643 | |
Kfz-Kennzeichen: | AP, APD | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 71 089 | |
LOCODE: | DE UFT | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Karl-Alexander-Str. 134a 99441 Mellingen | |
Website: | www.vgem-mellingen.de | |
Bürgermeister: | Thomas Stabrey[2] | |
Lage der Gemeinde Umpferstedt im Landkreis Weimarer Land | ||
Umpferstedt ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Mellingen in Thüringen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Umpferstedt befindet sich mit seiner Gemarkung im Thüringer Becken auf einem Ackerbaustandort zwischen Apolda und Weimar. Im Ort kreuzen sich die Bundesstraße 7 und 87 mit Anschluss an die Bundesautobahn 4 bei Mellingen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals urkundlich erwähnt wurde Vnfridesstat zwischen 780 und 802 im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Fulda. Da aber kein genaues Datum angegeben oder zu ermitteln ist, gilt die am 18. Mai 876 ausgestellte Urkunde über den Zehntenstreit zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Abt von Fulda als Ersterwähnung Umpferstedts. Um 900 ist in einer Urkunde von Schenkungen Thüringer an das Kloster Fulda die Schreibung Unfridestat nachweisbar. Am 12. März 1364 wurde Umpferstedt an das Kloster Oberweimar verschenkt. Der Ort wurde mehrfach von der Pest heimgesucht, so in den Jahren 1597, 1611 und 1636. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort zweimal geplündert. Die erste Plünderung erfolgte 1640 durch schwedische Truppen. Nach der zweiten Plünderung wurde der Ort angezündet. Der folgende Großbrand zerstörte 54 der 83 Häuser. Die Einwohnerzahl sank auf 118 Personen.
Ab Anfang des 19. Jahrhunderts war der Ort Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach und wurde nach 1945 mit dem Land Thüringen Teil der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Folgen waren unter anderem Enteignungen von großbäuerlichem Besitz, Flucht von Familien nach Westdeutschland und Zwangskollektivierung.
Seit 1990 gehört der Ort zum neu gegründeten Bundesland Thüringen. Spannungen in Umpferstedt sind nach teilweiser Rückübertragung von Grundstücken an die früheren Eigentümer entstanden.[3]
Nach 1990 errichtete die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas auf dem Gewerbepark an der B 87 einen Königreichssaal.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Bürgermeisterwahl am 12. Juni 2022 setzte sich Thomas Stabrey (parteilos) mit 82,1 % gegen den Amtsinhaber Jürgen Vogel (CDU) durch. Jürgen Vogel war seit 1999 Bürgermeister der Gemeinde und wurde 2004, 2010 und 2016 wiedergewählt.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2024 erhielt die CDU zwei Sitze (28,8 %) und der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Umpferstedt sechs Sitze (71,2 %).[4] Die Kommunalaufsicht beim Landratsamt Weimarer Land erklärte die Gemeinderatswahl für ungültig, nachdem die CDU die Wahl wegen fehlerhafter Briefwahlunterlagen angefochten hat.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abwasserbeseitigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Umpferstedt war lange Zeit eigenständig, trat dann 2017 dem Abwasserzweckverband Mellingen bei[6] und ist seit 2024 Mitglied beim Abwasserzweckverband Apolda.[7]
Trinkwasserversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Aufgabe der Trinkwasserversorgung hat die Gemeinde Umpferstedt an den Wasserversorgungszweckverband Weimar übertragen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Büttner (1520 oder 1524–1576), Pfarrer und Dichter
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Objekte stehen unter Denkmalschutz:
- Kirche mit Kirchhof:
- Eine erste Kirche ist im Ort schon um 1300 nachweisbar. 1326 wurde die Pfarre erstmals urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde der Kirchturm in seiner heutigen, spitzen Form errichtet. Eine Glocke stammt aus dem Jahr 1580.
- Gedenkstätte für 11 unbekannte KZ-Häftlinge, Parkplatz an der B 7 und
- Grabstätte für 11 unbekannte KZ-Häftlinge, Friedhof:
- Am 7. April 1945 wurden 11 Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald bei Umpferstedt ermordet und anschließend auf dem Friedhof beigesetzt (siehe auch: Kriegsendphasenverbrechen).
- preußischer Meilenstein, B 7 Richtung Frankendorf
- Pfarrhaus und Mauer, Kirchplatz
- Taubenturm, Ortsmitte
Außerdem bemerkenswert:
- Denkmal für die Teilnehmer am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 aus dem Ort
- Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten: vor der Kirche
- Bizarrer alter Lindenstamm neben der Kirche
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Axel Marx: Familienbuch Umpferstedt. (Landkreis Weimarer Land), Thüringen. 2 Bände. Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung, Leipzig 2010–2011;
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2022 in Thüringen, Umpferstedt. Abgerufen am 10. September 2022.
- ↑ Sabine Brandt: Nach zwanzig Jahren wieder da: die Mauer. In Umpferstedt herrscht Kalter Krieg zwischen zugezogenen Alteigentümern und ihren Nachbarn – und langsam droht er heiß zu werden. In: Thüringische Landeszeitung, vom 11. November 2009.
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 23. Oktober 2024, 21:00 Uhr
- ↑ Mitteldeutscher Rundfunk vom 18. Oktober 2024, abgerufen am 23. Oktober 2024, 21:06 Uhr
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 5. Februar 2020, abgerufen am 23. Oktober 2024
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 21. September 2023, abgerufen am 23. Oktober 2024