Werner Schuster (Sportler)
Werner Schuster | |||||||||
Werner Schuster in Oslo 2011 | |||||||||
Nation | Österreich | ||||||||
Geburtstag | 4. September 1969 (55 Jahre) | ||||||||
Geburtsort | Hirschegg, Österreich | ||||||||
Karriere | |||||||||
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Nationalkader | seit 1986 | ||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||
Karriereende | 1995 | ||||||||
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen | |||||||||
Debüt im Weltcup | 6. Januar 1986 | ||||||||
Skiflug-Weltcup | 16. (1992/93) | ||||||||
Sprung-Weltcup | 26. (1987/88) | ||||||||
Vierschanzentournee | 55. (1992/93) | ||||||||
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Skisprung-Grand-Prix | |||||||||
Gesamtwertung Grand Prix | 17. (1995) | ||||||||
letzte Änderung: 31. Juli 2018 |
Werner Schuster (* 4. September 1969 in Hirschegg) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer und heutiger Skisprungtrainer und TV-Experte bei Eurosport. Er war von 2008 bis 24. März 2019 Bundestrainer der deutschen Skisprung-Nationalmannschaft.[1]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karriere als Skispringer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Vorarlberger Werner Schuster, Sohn des ebenfalls als Skispringer aktiven Willy Schuster, war von 1986 bis 1995 aktiver Skispringer. Er kam jedoch meistens über die zweitklassigen Wettkampfserien Europacup und Continental Cup nicht hinaus. In der Saison 1990/91 gewann er die im Europacup integrierte Schwarzwaldtournee und wurde darüber hinaus Zweiter in der Europacup-Gesamtwertung. Seine beste Platzierung im Weltcup war ein zweiter Platz beim Springen in Sapporo im Dezember 1987. Zudem hält er seit 1994, zusammen mit seinem Kollegen Matthias Wallner, den wohl ewigen Schanzenrekord von 158,0 Metern auf der Copper Peak, der weltweit kleinsten Skiflugschanze, die nach diesem Springen stillgelegt wurde.[2] Noch während seiner aktiven Laufbahn begann er an der Universität Innsbruck ein Studium in Sport und Psychologie (Abschluss 2001 mit der Diplomarbeit „Sportartgerichtetes Vielseitigkeitstraining als Leitprinzip für die koordinativ-technische Ausbildung im Skispringen“[3]).
Karriere als Skisprungtrainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn ließ er sich in Innsbruck zum Skisprung-Trainer ausbilden. Ab 1998 arbeitete er als Trainer am Skigymnasium in Stams. 2007 wurde er Cheftrainer der Schweizer Nationalmannschaft. Im März 2008 wurde er als Nachfolger von Peter Rohwein zum Trainer der deutschen Nationalmannschaft ernannt. Mit dem Wechsel zu Schuster leitete der DSV einen fundamentalen Wandel ein. Als Schuster antrat, stand kein DSV-Athlet unter den besten 15 des Gesamtweltcups. Gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Horst Hüttel nahm Schuster langfristig angelegte strukturelle Veränderungen vor.[4] Die ersten sportlichen Erfolge ließen sich bereits bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec vorweisen, als Martin Schmitt die Silbermedaille von der Großschanze gewann. Während es zwar schwer ist, die Leistungen eines einzigen Sportlers auf den Bundestrainer zurückzuführen, spiegeln vor allem die Erfolge des deutschen Teams als Ganzes die Arbeit Schusters wider. So feierte er bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi mit dem Gewinn der Goldmedaille im Teamspringen seinen größten Erfolg als Trainer. Der Sieg der Nationenwertung des Weltcups 2014/15 ist ebenso hoch zu bewerten, sollte es erst das zweite Mal nach der Saison 2001/02 gewesen sein, dass dies Deutschland gelang. Schließlich belegte das deutsche Team bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld den ersten Platz und holte damit den ersten Team-Weltmeistertitel unter Schusters Leitung. Insgesamt ersprang Deutschland seit 2009 zehn Team-Weltcup-Siege.
Darüber hinaus gelang es Schuster und seinem Trainerstab, einzelne Sportler zu Weltklasse-Athleten zu formen. Als Trainer von Severin Freund, Andreas Wellinger, Richard Freitag und Markus Eisenbichler betreute er Skispringer, die unter seiner Ägide große Titel gewannen, beziehungsweise auf das Podest des Gesamtweltcups springen konnten. In Erinnerung bleiben die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Falun, wo Freund als erster Deutscher nach 15 Jahren wieder Einzelgold gewann. Diesen Erfolg kommentierte Schuster mit dem Satz: „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einen Weltmeister abwinken darf.“[5] Seine 2008 begonnene Tätigkeit als Bundestrainer für das deutsche Skisprungteam beendete er am 24. März 2019, Nachfolger wurde Stefan Horngacher.[6]
Im Mai 2019 gab Schuster bekannt, ab der Vorbereitung der Saison 2019/20 wieder als persönlicher Trainer für Gregor Schlierenzauer tätig zu werden.[7] Seit 2020 ist er darüber hinaus wieder Trainer am Schigymnasium Stams und ist dabei für das Hochleistungstraining sowie die praktische Schiausbildung im Sprunglauf zuständig.[8] Im April 2023 gab der DSV bekannt, dass Schuster ab Sommer 2023 in der Nachwuchsförderung tätig sein soll.[9]
Weitere Tätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte November 2020 gab der TV-Sender Eurosport bekannt, dass Schuster ab der Saison 2020/21 bei Großereignissen wie der Vierschanzentournee oder Skiweltmeisterschaften als Co-Kommentator zusammen mit Matthias Bielek bzw. Gerhard Leinauer an der Seite von Martin Schmitt fungieren wird.[10] Inzwischen ist er neben Leinauer regulärer Co-Kommentator für den Weltcup und weitere Veranstaltungen.
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schuster ist verheiratet und hat zwei Kinder: Sein erstgeborener Sohn Jonas debütierte 2023 im Weltcup, sein jüngerer Sohn Jannik (* 2006) ist Fußballspieler.[11]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Europacup-Siege im Einzel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nr. | Datum | Ort | Typ |
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1. | 2. März 1991 | Titisee-Neustadt | K-110 |
2. | 3. März 1991 | Schönwald | K-85 |
Continental-Cup-Siege im Einzel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nr. | Datum | Ort | Typ |
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1. | 6. März 1994 | Calgary | K-89 |
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltcup-Platzierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saison | Platz | Punkte |
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1987/88 | 26. | 30 |
1988/89 | 57. | 6 |
1990/91 | 43. | 10 |
1991/92 | 48. | 4 |
1992/93 | 54. | 2 |
1993/94 | 52. | 47 |
1994/95 | 93. | 1 |
Schanzenrekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ort | Land | Weite | aufgestellt | Rekord bis |
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Garmisch-Partenkirchen | Deutschland | 82,5 m
(HS: 89 m) |
1987 | aktuell |
Iron Mountain | Vereinigte Staaten | 122,0 m (HS: 130 m) |
1991 | 18. Februar 1996 |
Ironwood | Vereinigte Staaten | 158,0 m
(HS: 180 m) |
23. Januar 1994 | aktuell |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Schuster in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Werner Schuster in der Datenbank von berkutschi.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werner Schuster geht, wenn es am schönsten ist. In: tagesspiegel.de. 24. März 2019, abgerufen am 24. März 2019.
- ↑ Copper Peak, Ironwood. In: skisprungschanzen.com. Abgerufen am 20. November 2020.
- ↑ Bestandsnachweis Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Werner Schuster setzt Arbeit im DSV fort. In: deutscherskiverband.de. 19. November 2014, abgerufen am 12. Juni 2019.
- ↑ Severin Freund: Weltmeister von der Großschanze. In: badische-zeitung.de. 27. Februar 2015, abgerufen am 12. Juni 2019.
- ↑ Marco Ries: Stefan Horngacher wird deutscher Bundestrainer. In: skispringen.com. 3. April 2019, abgerufen am 20. November 2020.
- ↑ Neuer Job für Ex-Bundestrainer Schuster. In: t-online.de. 7. Mai 2019, abgerufen am 12. Juni 2019.
- ↑ Schuster Werner. In: schigymnasium-stams.at. Abgerufen am 27. März 2021.
- ↑ Paukenschlag bei den deutschen Skispringern. In: sport1.de. 22. April 2023, abgerufen am 23. April 2023.
- ↑ Werner Schuster wird TV-Experte bei Eurosport. In: eurosport.de. 18. November 2020, abgerufen am 18. November 2020.
- ↑ Schuster-Familie feiert nächsten Tournee-Springer weltfussball.at, am 3. Jänner 2024, abgerufen am 3. März 2024
Personendaten | |
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NAME | Schuster, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Skispringer und Skisprungtrainer |
GEBURTSDATUM | 4. September 1969 |
GEBURTSORT | Hirschegg, Österreich |