Zdenko Kožul

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zdenko Kožul beim Grenke Chess Open 2016
Verband Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (bis 1991)
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina (1992 bis 1993)
Kroatien Kroatien (seit 1994)
Geboren 21. Mai 1966
Bihać
Titel Internationaler Meister (1986)
Großmeister (1989)
Aktuelle Elo‑Zahl 2511 (November 2024)
Beste Elo‑Zahl 2641 (März 2017)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Zdenko Kožul (* 21. Mai 1966 in Bihać, Jugoslawien) ist ein kroatischer Schachmeister. 2006 wurde er Europameister.

Kožul trägt seit 1989 den Großmeistertitel.[1] Er wurde 1989 und 1990 Meister von Jugoslawien. Zunächst vertrat Kožul nach dem Zusammenbruch des jugoslawischen Staatenbundes Bosnien und Herzegowina, später Kroatien. Bei der FIDE-Weltmeisterschaft nach K.-o.-System 2004 in Tripolis gelangte er bis in das Achtelfinale. Als Europameister 2006 war er für den Schach-Weltpokal 2007 qualifiziert, bei dem er sich in der ersten Runde gegen Lázaro Bruzón durchsetzte, aber in der zweiten Runde an Şəhriyar Məmmədyarov scheiterte.

Nationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kožul nahm von 1990 bis 2014 an zwölf Schacholympiaden teil. Er spielte 1990 für Jugoslawien, bei der Schacholympiade 1992 in Manila war er für Bosnien und Herzegowina als Reservespieler nominiert, blieb jedoch ohne Einsatz. Von 1994 bis zur Schacholympiade 2014 in Tromsø hat er bei allen Olympiaden Kroatien vertreten.[2][3] 1990 gewann er eine Bronzemedaille am dritten Brett.[2] Mit Kroatien nahm er außerdem an der Mannschaftsweltmeisterschaft 1997 teil[4], außerdem spielte er bei neun Mannschaftseuropameisterschaften (1992 für Bosnien und Herzegowina, 1997 bis 2009 sowie 2013 für Kroatien).[5]

Kožul ist Mitglied des ŠK Bosna in Sarajevo, mit dem er fünfmal bosnischer Mannschaftsmeister (2002 bis 2006) wurde[6] und dreimal (1999, 2000 und 2002) den European Club Cup gewann.[7] 2010 wurde Kožul mit dem ŠK Bihać bosnischer Mannschaftsmeister[6], am European Club Cup nahm er insgesamt 18 mal teil.[7] In der österreichischen Bundesliga spielte Kožul in der Saison 2013/14 für den SV Wolfsberg, in der deutschen Bundesliga spielt er seit 2017 für die SF Deizisau und in der ungarischen Mannschaftsmeisterschaft seit 2017 für HVSE Infraplan.

Europameisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kožul gewann im April 2006 die 7. Europameisterschaft im türkischen Kuşadası vor dem Ukrainer Wassili Iwantschuk und dem Bulgaren Kiril Georgiew und weiteren 135 Spielern. Nach 11 Runden hatte Kožul mit 8,5 Punkten einen halben Punkt Vorsprung vor dem favorisierten Iwantschuk. Kožul galt mit seiner Elo-Zahl von 2606 als Außenseiter, da er auf der Starterliste nur auf Platz 17 geführt wurde. In dem mit vielen Großmeistern besetzten Turnier im Schweizer System, bei dem allerdings die absolute Topspitze abwesend war, erzielte Kožul 6 Siege und 5 Remis. Für seinen Sieg erhielt er ein Preisgeld von 7.000 Euro.

Commons: Zdenko Kožul – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 80.
  2. a b Zdenko Kožuls Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  3. Ergebnisse der Schacholympiade 2014 auf chess-results.com
  4. Zdenko Kožuls Ergebnisse bei Mannschaftsweltmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  5. Zdenko Kožuls Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  6. a b Zdenko Kožuls Ergebnisse in der Premijer Liga auf olimpbase.org (englisch)
  7. a b Zdenko Kožuls Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase.org (englisch)