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Seite:Abschaffung des Christenthums Swift.pdf/17

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wegfallen, welche unter den Nammen der Tugend, des Gewissens, der Redlichkeit, und der Gerechtigkeit, die Gemüthsruhe so sehr zu stören pflegen, und welche so tiefe Wurzeln gefasset, daß die gesunde Vernunft, und das Freydenken, oft unser ganz Lebenlang mit Ausrottung derselben nicht fertig werden möge.“

Hier muß ich allererst bemerken, wie schwer es doch hergehe, eine Redensart daran die Leute sich einmal gewöhnt haben, wieder abzubringen, wenn gleich die Ursache darum sie entstanden, gänzlich gehoben ist. Hatte jemand, auch nur eine etwas ungestalte Nase, so bemüheten sich vor einigen Jahren die damaligen tiefsinnigen Köpfe darzuthun, es käme von einem Vorurtheile der Auferziehung her. Aus eben dieser Quelle (hieß es) mußte man auch alle unsere thörichten Begriffe, von Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Liebe des Vaterlandes, von einer Gottheit, einem zukünftigen Leben, von Himmel und Hölle herleiten. Und es mag seyn, daß ehedem die Auferziehung in der That etwas hiezu beygetragen hat: Allein man muß auch rühmen, daß man seither diesen Vorurtheilen durch eine ganz andere Einrichtung der Auferziehung so kräftig zu begegnen weiß, daß unsere jungen Cavaliere von solchen Schwachheiten nicht das geringste einsaugen; folglich hat die Ursache dieses Vorwands, darum man das Namm-Christenthum abschaffen will, gänzlich aufgehört.

Im übrigen möchte es vielleicht noch einer Untersuchung werth seyn, ob die Verbannung gar aller Religionsbegriffe unter dem gemeinen Volke so gar zuträglich