Isle of Man
Lage | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Douglas |
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Staatsform | Kronbesitz |
Währung | Britisches Pfund, Isle-of-Man-Pfund |
Fläche | 572 km² |
Bevölkerung | 75.049 |
Sprachen | Englisch |
Telefonvorwahl | +44 |
Internet TLD | .im |
Zeitzone | MEZ-1h (WE[S]Z) |
Isle of Man ist ein autonomischer Kronbesitz, der direkt der britischen Krone unterstellt ist. Neben der Hauptinseln besteht das Gebiet auch aus kleineren Nebeninseln, wie der Calf of Man oder der St Michael's Isle. Die Isle of Man, landessprachlich Ellan Vannin liegt in der irischen See und hat eine rechtliche Sonderstellung zum Vereinigten Königreich. Aufgrunddessen ist ein wichtiger Wirtschaftszweig die Errichtung von Scheinfirmen zur Steuervermeidung. Die landwirtschaftliche Nutzung der weitgehend waldfreien Insel liegt vor allem in der Schafzucht. Aus touristischer Sicht ist die Insel von Ende Oktober bis Ostern „tot“.
Orte
[Bearbeiten]Ausgehend vom Hauptort Douglas (Fährhafen), der etwa in der Inselmitte an der Ostküste liegt geht es quer über die Insel nach Peel an der Westküste. Die einzige Ortschaft im Norden ist Ramsey. An der Ostküste Richtung Süden gelangt man zum Flughafen und vor dort weiter zu den Ortschaften Ramsey. Port St. Mary sowie Port Erin.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das auf die Isle of Man bezügliche Adjektiv ist manx.
Die lange Geschichte keltischer und skandinavischer Besiedlung als mehr oder weniger eigenständiges Königreich bis Ende des 18. Jahrhunderts hat eine eigene Kultur entstehen lassen, die heute nur noch in der musikalischen Tradition lebendig ist.
Der heutige Hauptort Douglas mit etwa einem Drittel der Inselbevölkerung war bis zur Übernahme der Souveränität durch Britannien 1869 ein Fischerdorf. Erst als der frühere Eigentümer der Insel, nun Gouverneur, hier seinen Palast Mona baute und ein moderner Hafen angelegt wurde, wuchs die Stadt seit den 1880ern. Hier tagt heute auch das älteste durchgehend aktive Parlament der Welt, der Tynwald.
Wie in vielen kleinen britischen Gemeinwesen ist die Geschichte der Weltkriege in Form von Gedenktafeln usw. noch lebendig. Erinnert wird an die U-Boot-Bekämpfung im ersten Weltkrieg. Der zweite brachte sowohl etliche französische Exilanten als auch einen Flugplatz. Zu dieser Zeit gab es auch Internierungslager für feindliche Ausländer.
Sprache
[Bearbeiten]Englisch und Manx, letzteres eine Form des Gälischen, ist als Muttersprache praktisch ausgestorben. Sie wird aber als Wahlfach in Schulen gelehrt.
Anreise
[Bearbeiten]Die Isle of Man ist Teil der anglo-irischen Common Travel Area, das heißt wer in diesen Ländern umgestiegen ist braucht theoretisch keinen Ausweis zeigen, jedoch werden seit 2012 immer häufiger Stichproben, besonders bei der Rückreise aufs Festland vorgenommen. EU- und EFTA-Bürger benötigen (mit wenigen Ausnahmen) seit Oktober 2021 einen Reisepass – der Personalausweis reicht in den allermeisten Fällen nicht mehr aus.[1]
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Schräg gegenüber vom Terminal ist das Hotel Sefton Express.
Geht man von Terminal links zwei Minuten zum Kreisverkehr, dann noch hundert Meter weiter kommt man links zum Manx Aviation and Military Museum (tgl. 10.00-16.30).
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Douglas Harbour wird von dem Fährunternehmen Steam Packet Company angefahren. Aus England von Heysham (ndl. Blackpool; 3h45 Fähre), Liverpool (2h45 Schnellboot), Liverpool-Birkenhead (von 12 Quays, 4h15 Fähre), aus Irland ab Dublin und Belfast (beide jeweils 2h55 Schnellboot oder 4h45 Fähre). 2018 verkehrten der schnelle Katameran Mannanan und die Fähre Ben-my-Chree. Wie bei allen britischen Fährbetreibern ist die Preisgestaltung stark saisonabhängig und durch zahlreiche Sonderangebote schwer durchschaubar. Die Verbindungen nach Irland verkehren im Winter nicht.
Im Fährterminal gibt es eine Welcome Centre genannte Touristeninfo (Mo.-Sa. 8.00-18.00).
Mobilität
[Bearbeiten]Es gibt Mehrfahrtenkarten in Form von Wertkarten (GoCard). In den Versionen Go Explore gibt es sie als touristischen Mehrtagespass, der auch die Museumsbahnen einschließt. Die 5 Tage gültige Go Explore Heritage erlaubt zudem den kostenfreien Besuch von Sehenswürdigkeiten des Manx National Heritage (2018: £ 63 + £ 2 für die Karte).
Online: Busfahrpläne
Achtung: Auf der Isle of Man gibt es auch auf Nebenstraßen kein Tempolimit.
- Heritage Railway (Museumsbahnen)
Betriebszeiten sind zwischen Mitte/Ende März bis zum ersten Wochenende im November.
Die Douglas Bay Horse Tramway, verkehrt entlang der Promenade des Hauptorts - im Jahr 2019 wegen Bauarbeiten nur auf einer sehr kurzen Strecke.
Die Dampfeisenbahn (Steam Railway) verkehrt von Douglas nach Süden über Castletown nach Pt. Erin.
Die Manx Electric Railway vom Bahnhof am Nordende der Promenade in Douglas bis Ramsey. In Laxey zweigt die Snaefell Mountain Railway zum höchsten Punkt der Insel ab.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Douglas
[Bearbeiten]Start und Ziel des TT-Motorradrennens ist bei den Tribünen in der Glencrutchery Road.
Am Douglas Head, der Landzunge südlich der Flussmündung, gegenüber dem Fährhafen, heute mit Leuchtturm, entstand in den 1890ern ein Seebad für Sommerfrischler. Sehenswert ist das noch aus dieser Zeit stammende Grand Union Camera Obscura, eine Art Spiegelkabinett.
Der Tower of Refuge, der von weitem wie eine Burg aussieht, auf der kleinen St Mary's Isle im Hafen wurde 1832 zur Rettung Schiffbrüchiger errichtet.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Der Manx Heritage Trail ist ein Wanderweg, der verschiedene geschichtsträchtige Punkte verbindet.
Im Mai oder Juni findet das alljährliche TT-Motorradrennen statt, bei dem mit bis zu 300 km/h über eine fünfzig Kilometer lange Strecke entlang der Landstraßen gebraust wird. In den zwei Wochen vorher ist eine Vorausbuchung von Unterkünften unerlässlich.
Der ausgewiesene Wanderweg Raad ny Foillan Coastal Footpath führt gut 160 km rund um die Insel und ist in 12 Etappen eingeteilt.
Die Wassertemperatur ist ganzjährig nicht so, dass man schwimmen möchte. Insofern es Strände gibt, bestehen sie mit wenigen Ausnahmen aus Fels oder grobem Kies. Es gibt allerdings eine Tauchschule.
Kaufen
[Bearbeiten]Zwar gibt es als Währung das traditionsreiche, inseleigene Manx Pfund, im Alltag laufen aber auch die Noten der Bank of England um. An den Geldautomaten im Flug- oder Fährhafen bekommt man gar nichts anderes.
Die Insel ist nicht Teil des europäischen Mehrwertsteuerregimes, was für Alkoholika und Zigaretten als duty free, angepriesen wird. Günstiger sind diese Angebote jedoch allenfalls im Vergleich mit den angrenzenden Hochsteuerländern.
Küche
[Bearbeiten]Fettig: “chips, cheese and gravy.”
Lokale Brauereien sind Okell's, Bushy's und Hooded Ram. Es gibt seit 1874 ein Reinheitsgebot (Zucker erlaubt) in Form des Isle of Man Pure Beer Act, dieses wurde jedoch aufgeweicht, so dass auch Fruchtbiere zugelassen sind.
Die Southern Agricultural Show im Juli und die Royal Manx Agricultural Show im August sind Gelegenheiten, einheimische Produkte kennenzulernen. Bauernmärkte gibt es in einzelnen Ortschaften, nicht häufiger als zwei Mal im Monat, dann am Wochenende.
Die lokale Rasse der Loughtan-Schafe von denen es etwa 1500 gibt, zeichnet sich dadurch aus, dass sie 4-6 Hörner haben und ihr Fleisch relativ intensiv schmeckt.
Nachtleben
[Bearbeiten]Angesichts der hohen Alkoholsteuern sowohl in Irland als auf Großbritannien ist die Insel seit langem beliebtes (Tages)-Ausflugsziel von Sauftouristen, die mit den Fähren kommen und sich meist schon an Bord mit „zollfreien“ (aber immer noch deutlich teureren Alkohol als in Mitteleuropa) die Birne zuschütten. Diese „folkloristische Tradition“ hat der irische Sänger Christy Moore mit seinem The Crack Was Ninety in the Isle of Man schon Ende der 1960er ein noch heute häufig zu hörendes Denkmal gesetzt.
- Douglas
- 1 Palace Cinema, Central Promenade.
- Spielbank im Best Western Hotel
- 2 Villa Marina Konzertsaal und Broadway Cinema, 15 Harris Promenade, IM1 2LT.
Unterkunft
[Bearbeiten]Es gibt rund zehn Campingplätze (Saison meist Ende Mai bis Ende September), aber keine Jugendherberge. Wer es rustikal mag, kann vergleichsweise günstig in cottages (meist umgebaute Ställe) auf Bauernhöfen unterkommen. Ansonsten sind Bed and Breakfast (B&B) auch in kleineren Orten zu finden. Die wenigen richtigen Hotels sind eher provinziell, wirkliche Luxushotels gibt es nicht. Die Tourismus-Website bietet hierzu eine Übersicht.
Übers Land verteilt bieten auch alte Pubs Zimmer an, diese kosten, in der Regel ohne Frühstück, 2018 £ 40-55, gelegentlich £ 80 pro Person.
Suchmaschine speziell für behindertengerechte Unterkünfte (engl.)
Douglas
[Bearbeiten]Praktisch alle der gut dreißig Unterkünfte (Karte 2018) sind entlang oder unmittelbar hinter der Promenade, die vom Kreisverkehr außerhalb des Sea Terminal bis zum Bahnhof der Manx Electric Railway am Meer entlang führt.
Sicherheit
[Bearbeiten]Notruf (Polizei und Notarzt): ☎ 999
Ärztlicher Notdienst (Mo.-Fr. 18.00-8.00 und 24 h Wochenenden): ☎ 650355
Polizei und Medizinwesen sind nach britischem Vorbild organisiert.
Das Ramsey and District Cottage Hospital ist nicht auf Notfälle ausgelegt, hier werden Reha- und Pflegeleistungen erbracht.
Klima
[Bearbeiten]Auf der Insel ist es sehr windig! Es gibt so gut wie keine Bäume.
Ausflüge
[Bearbeiten]Die Isle of Man ist so klein, dass sie in wenigen Tagen bewältigt werden kann.
Inselnorden
[Bearbeiten]Ramsey
[Bearbeiten]Am Hafenbecken steht das moderne Hallenbad Northern Swimming Pool. Ansonsten geboten ist eine Bowlingbahn (Queen's Promenade, Do.-So. 11.00-22.00) und der Golfplatz. Der Mooragh Park ist ein Naherholungsgebiet im Ort um einen See mit Sportmöglichkeiten im Umfeld. Hier ist auch ein Caravan-Stellplatz.
Das Milntown House ist ein typischer Landsitz der englischen Gentry aus viktorianischer Zeit. Geführte Touren nach Voranmeldung im Sommer.
- Unterkunft
- Silly Moos Campsite, auf dem Gelände der Ballakillingan Farm
- Ramsay Park Hotel, Park Road. Neubau am See, auch mit behindertengerechtem Zimmer.
- Point of Ayre
An der Nordspitze der Insel steht der Point of Ayre-Leuchtturm umgeben von einem breiten Kiesstrand; in der Nähe ein Visitor Centre. Der nächste Bushalt (17, 18, 20A ab Ramsey) ist im Dorf Bride.
Jurby
[Bearbeiten]Westküste
[Bearbeiten]Peel
[Bearbeiten]Peel ist eine sehr schöne Hafenstadt im westlichen Teil der Isle of Man und immer einen Besuch wert. Hier gibt es einen Hafen und einen schönen Sandstrand nebeneinander. Die überschaubare Promenade lädt zum Bummeln ein. Hier sollte man unbedingt das möglicherweise beste Eis der Insel probieren oder in einem der schönen Pubs einkehren. Es gibt in Peel einige interessante Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel das House of Manannan, welches einen spannenden Einblick in die Geschichte der Insel zeigt oder das Peel Castle, dessen Errichtung durch die Wikinger im 11. Jahrhundert zurückgeht.
In Peel wird auch der bekannteste Räucherfisch der Isle of Man hergestellt, die Manx Kippers (die Verkaufsstelle der Fischfabrik firmiert als Moore's Traditional Museum). Vom Peel Castle sollte man den Weg auf den Peel Hill gehen, von dort hat man falls einmal gutes Wetter gerrscht eine fantastische Sicht über das Castle, den Ort, Teile der Insel und natürlich das Meer.
Die anglikanische Stadtkirche aus dem Jahr 1879 nennt man seit 1980 Cathedral Isle of Man. Für eine evangelische Kirche ist die Innenausstattung reichhaltig.
- Unterkunft
Inselsüden
[Bearbeiten]Castletown
[Bearbeiten]Im Old House of Keys kann man im Sommer ggf. als Zuhörer den Debatten folgen. Weder die Kirche St. Mary's on the Harbour noch die Old Grammar School sind Sehenswürdigkeiten wegen derer man einen Umweg machen müsste.
Port Erin und Port St. Mary
[Bearbeiten]Die beiden Ortschaften liegen keine zwei Kilometer voneinander entfernt an Buchten zu beiden Seiten der Insel nahe ihrer Südspitze.
In Pt. Erin, Ende der Buslinien 2, 2A und 12 aus Douglas sowie der Museumseisenbahn, verfügt über eine Touristeninfo beim Strand. Sehenswert ist auch das Eisenbahnmuseum.
Port St. Mary ist Durchgangsstation auf dem Weg nach Erin. Beide Ortschaften sind mit ausreichend Unterkünften gesegnet. Zudem gibt es zwei Golfplätze, wobei sich die Frage stellt inwieweit dies bei dem dauernden Wind sinnvoll spielbar ist.
Calf of Man
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Postämter bzw. -agenturen gibt es in jedem Ort.
Manx Telecom ist zuständig für Internet und Mobilfunk. Der Ausbau von (volumenbegrenztem) Breitband schreitet 2018 voran, am Land ist ADSL2 noch Standard. Prepaid-SIM (Go Chat) gibt es ab £ 5. Die Hauptfiliale ist 15-17 Strand Street, Douglas.
Die Isle of Man gehört nicht zur EU-Roamingzone, d. h., mit der heimischen Simkarte zu telefonieren kann sehr teuer werden.
Literatur
[Bearbeiten]Die meisten Reiseführer zu Großbritannien behandeln die Insel kurz.
- Belchem, John (Hrsg.); New History of the Isle of Man; Liverpool, 5 Bde.
- Henshall, Audrey S.; Lynch, Frances; Chambered tombs of the Isle of Man; Oxford 2017 (Archaeopress); ISBN 9781784914684
- Moore, David; Other British Isles: A History of Shetland, Orkney, the Hebrides, Isle of Man, Anglesey, Scilly, Isle of Wight, and the Channel Islands; 2011 (McFarland)
- Wilson, David M.; Vikings in the Isle of Man; Aarhus 2008 (Aarhus Univ. Press)
- Zillmer, Matthias; Rechtsordnung der Isle of Man mit Schwerpunkt im Wirtschaftsrecht, verglichen mit dem englischen Recht; Göttingen 2012 (V&R-Unipress); ISBN 9783899719710
Weblinks
[Bearbeiten]Den offizielle Seiten scheint gemeinsam, dass viele Unterseiten nicht vorhanden sind oder sie nur zu allgemeinen Übersichten führen.
- offizielle Touristikseite der Insel
- Broschüren und Karten (pdf)
- isleofman.com Webdirectory
- gov.im offizielle Seite der Inselverwaltung (eng.; 2018 nicht für Mobilgeräte angepasst)
- Stadtverwaltung Douglas (eng.)
- Allgemeine Infos für Segler mit eigener Yacht (engl.)