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Gabelfrühstück: Unterschied zwischen den Versionen

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:''Gabelfrühstück'' ist eine [[Lehnübersetzung]] des [[französisch]]en ''{{Ü|fr|déjeuner à la fourchette}}.''<ref>Manfred Höbler: ''Dt. Gabelfrühstück,'' in: Zeitschrift für deutsche Sprache 24, 1968, Seite 127</ref> Dies entstand vermutlich deswegen, weil diese Mahlzeit im Stehen nur unter Zuhilfenahme einer [[Gabel]] zu sich genommen wird.<ref>{{Lit-Duden: Universalwörterbuch|A=4}}, „Gabelfrühstück“, Seite 592</ref><br />Die französische Ausgangsform war schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts sehr häufig, die deutsche Entsprechung lässt sich in einem Wörterbuch erstmals im Jahr 1826 in der zweiten Auflage von Mozins „Nouveau dictionnaire complet à l’usage des Allemands et des Français“ nachweisen. Dieser scheint jedoch nicht der Autor der Wortschöpfung gewesen zu sein, sondern [[w:August von Kotzebue|August von Kotzebue]], der ''Gabelfrühstück'' bereits 1804 in seinen „Erinnerungen aus Paris“ benutzt hat.<ref>Manfred Höbler: ''Dt. Gabelfrühstück,'' in: Zeitschrift für deutsche Sprache 24, 1968, Seite 127 f.</ref>
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:[1] „Dann nahm er ein ''Gabelfrühstück'' bei der Königin, wobei auch die Prinzen, seine Kinder, anwesend waren. Das ''Gabelfrühstück'' bestand aus zwei bis drei weichen Eiern nebst gebratenem Fleisch und dauerte eine Viertelstunde. [..] Nach dem ''Gabelfrühstück'' machte er im Freien Bewegung bis längstens zwei Uhr Nachmittag, zu Wagen, zu Pferde oder zu Fuß.“<ref>Venanz Müller: ''Maximilian II., König von Bayern,'' 1864, [http://books.google.de/books?id=sF9HAAAAYAAJ&pg=PA242&dq=gabelfr%C3%BChst%C3%BCck&hl=de&ei=sVj4S4WbMcyPsAad06WOBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEYQ6AEwBQ#v=onepage&q=gabelfr%C3%BChst%C3%BCck&f=false S. 242]</ref>
:[1] „Dann nahm er ein ''Gabelfrühstück'' bei der Königin, wobei auch die Prinzen, seine Kinder, anwesend waren. Das ''Gabelfrühstück'' bestand aus zwei bis drei weichen Eiern nebst gebratenem Fleisch und dauerte eine Viertelstunde. [..] Nach dem ''Gabelfrühstück'' machte er im Freien Bewegung bis längstens zwei Uhr Nachmittag, zu Wagen, zu Pferde oder zu Fuß.“<ref>Venanz Müller: ''Maximilian II., König von Bayern,'' 1864, [http://books.google.de/books?id=sF9HAAAAYAAJ&pg=PA242&dq=gabelfr%C3%BChst%C3%BCck&hl=de&ei=sVj4S4WbMcyPsAad06WOBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEYQ6AEwBQ#v=onepage&q=gabelfr%C3%BChst%C3%BCck&f=false S. 242]</ref>
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:[1] „Das ''Gabelfrühstück'' war für ein Uhr angesetzt, aber ich war bereits zu Mittag in Brühl.“<ref> {{Literatur | Autor= Giacomo Casanova |Titel= Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VI | Übersetzer= Heinz Sauter | Verlag = Propyläen | Ort=Berlin | Jahr=1985 (Neuausgabe) | Seiten= 59.}}</ref>


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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2022, 14:54 Uhr

Gabelfrühstück (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Gabelfrühstück die Gabelfrühstücke
Genitiv des Gabelfrühstücks der Gabelfrühstücke
Dativ dem Gabelfrühstück den Gabelfrühstücken
Akkusativ das Gabelfrühstück die Gabelfrühstücke

Worttrennung:

Ga·bel·früh·stück, Plural: Ga·bel·früh·stü·cke

Aussprache:

IPA: [ˈɡaːbl̩ˌfʁyːʃtʏk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gabelfrühstück (Info)

Bedeutungen:

[1] reichhaltiges (zweites) Frühstück, das am späten Vormittag (zwischen 11 und 13 Uhr) bei besonderen Anlässen eingenommen wird und bei dem pikante kalte oder warme Speisen mit alkoholischen Getränken serviert werden

Herkunft:

Gabelfrühstück ist eine Lehnübersetzung des französischen déjeuner à la fourchette → fr.[1] Dies entstand vermutlich deswegen, weil diese Mahlzeit im Stehen nur unter Zuhilfenahme einer Gabel zu sich genommen wird.[2]
Die französische Ausgangsform war schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts sehr häufig, die deutsche Entsprechung lässt sich in einem Wörterbuch erstmals im Jahr 1826 in der zweiten Auflage von Mozins „Nouveau dictionnaire complet à l’usage des Allemands et des Français“ nachweisen. Dieser scheint jedoch nicht der Autor der Wortschöpfung gewesen zu sein, sondern August von Kotzebue, der Gabelfrühstück bereits 1804 in seinen „Erinnerungen aus Paris“ benutzt hat.[3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Brunch, zweites Frühstück

Oberbegriffe:

[1] Frühstück

Beispiele:

[1] „Das Schreiben wurde Kaiser Wilhelm II. am Sonntag, dem 5. Juli, vom österreichischungarischen Botschafter beim Gabelfrühstück übergeben.“[4]
[1] „Dann nahm er ein Gabelfrühstück bei der Königin, wobei auch die Prinzen, seine Kinder, anwesend waren. Das Gabelfrühstück bestand aus zwei bis drei weichen Eiern nebst gebratenem Fleisch und dauerte eine Viertelstunde. [..] Nach dem Gabelfrühstück machte er im Freien Bewegung bis längstens zwei Uhr Nachmittag, zu Wagen, zu Pferde oder zu Fuß.“[5]
[1] „So blieb ich noch zu einem guten Gabelfrühstück im Spital und fuhr dann mit dem Sanitätsomnibus auf den Nordwestbahnhof.“[6]
[1] „Das Gabelfrühstück war für ein Uhr angesetzt, aber ich war bereits zu Mittag in Brühl.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Gabelfrühstück
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gabelfrühstück
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gabelfrühstück
[1] The Free Dictionary „Gabelfrühstück
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Gabelfrühstück“, Seite 592

Quellen:

  1. Manfred Höbler: Dt. Gabelfrühstück, in: Zeitschrift für deutsche Sprache 24, 1968, Seite 127
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Gabelfrühstück“, Seite 592
  3. Manfred Höbler: Dt. Gabelfrühstück, in: Zeitschrift für deutsche Sprache 24, 1968, Seite 127 f.
  4. Hew Strachan: „Der Krieg des Kaisers“, 30.03.2004
  5. Venanz Müller: Maximilian II., König von Bayern, 1864, S. 242
  6. Egon Erwin Kisch: Schreib das auf, Kisch!. Ein Kriegstagebuch. Aufbau Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-351-03557-0, Seite 300. Textgrundlage 1914/15.
  7. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz Sauter), Seite 59.