piesacken

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piesacken (Deutsch)

Verb

	Person	Wortform
Präsens	ich	piesacke
	du	piesackst
	er, sie, es	piesackt
Präteritum	ich	piesackte
Konjunktiv II	ich	piesackte
Imperativ	Singular	piesack! piesacke!
Imperativ	Plural	piesackt!
Perfekt	Partizip II		Hilfsverb
Perfekt	gepiesackt		haben
Alle weiteren Formen: Flexion:piesacken

Worttrennung:

pie·sa·cken, Präteritum: pie·sack·te, Partizip II: ge·pie·sackt

Aussprache:

IPA: [ˈpiːzakn̩]

Hörbeispiele:

piesacken^(Info),

piesacken^(Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv, umgangssprachlich: über einen längeren Zeitraum bewusst quälen

Herkunft:

Für die Herkunft gibt es zwei unterschiedliche Herleitungen:

1. Das Verb leitet sich von mittelniederdeutsch ossenpesek „Ochsenziemer“ ab, ein Gerät zur Bestrafung von Tieren und Menschen, das aus der nach schraubenförmigem Verdrehen getrockneten Haut eines Bullenpenis hergestellt wurde. Piesacken würde demnach also wörtlich bedeuten: mit dem Ochsenziemer bestrafen. Der Begriff pesek leitet sich von mittelniederdeutsch pese „Sehne“ ab.

2. Das Verb leitet sich von der Wundärzte- und Chirurgen-Dynastie Pies ab, die vom 17. Jahrhundert an belegt ist; piesacken bedeutet also wörtlich vom Pies behandelt werden.^[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] ärgern, bedrücken, frotzeln, karnifeln, mobben, malträtieren, plagen, quälen, schikanieren, schinden, sticheln, triezen, tyrannisieren

Gegenwörter:

[1] liebkosen, verwöhnen

Beispiele:

[1] Ihre ganze Kindheit über wurde sie von ihrem großen Bruder gepiesackt.

[1] Piesacke mich nicht immer!

[1] „Toni, die Tochter aber, kam sich ganz persönlich verletzt und gepiesackt vor.“^[2]

[1] „In der Schule piesackten sie einen mit Chemie, Physik und Mathe und im Germanistikstudium mit Linguistik. Ob’s in diesem trockenen Kuchen auch Rosinen gab?“^[3]

Wortbildungen:

Konversionen: gepiesackt, Piesacken, piesackend

Substantiv: Piesackerei

Übersetzungen

[1] ?

Englisch: badger ^→ en
Französisch: asticoter ^→ fr
Italienisch: tormentare ^→ it
Norwegisch: plage ^→ no, trakassere ^→ no
Polnisch: dręczyć ^→ pl, dokuczać ^→ pl
Russisch: мучить (mučitʹ^☆) ^→ ru
Schwedisch: plåga ^→ sv, pina ^→ sv, ansätta ^→ sv
Spanisch: molestar ^→ es
Türkisch: eziyet etmek ^→ tr

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „piesacken“

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „piesacken“

[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „piesacken“

[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „piesacken“

[1] Duden online „piesacken“

[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „piesacken“ auf wissen.de

[1] Wahrig Synonymwörterbuch „piesacken“ auf wissen.de

[1] Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Corinna Demme: Piesacken. In: Deutsche Welle. 26. Februar 2021 (Text zum Download und Audio zum Download, Dauer: 01:47 mm:ss, URL, abgerufen am 13. März 2021).

Quellen:

↑ landesmuseum.at: Willem Pieso (1611–1678) — Begründer der wissenschaftlichen Tropenmedizin. In: Mitt. Österr. Ges. Tropenmed. Parasitol. Band 14, 1992, S. 2
↑ Hugo Ball: Flametti oder vom Dandysmus der Armen. Aufbau, Berlin/Weimar 1989, ISBN 3-351-01401-5 , Zitat Seite 18 (orthographisch korrigiert). Erstveröffentlichung 1918.
↑ Gerhard Henschel: Bildungsroman. dtv, München 2014, ISBN 978-3-423-14500-8 , Seite 383.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Peaceniks

[1] smuseum.at: Willem Pieso (1611–1678) — Begründer der wissenschaftlichen Tropenmedizin. In: Mitt. Österr. Ges. Tropenmed. Parasitol. Band 14, 1992, S. 2

[2] Hugo Ball: Flametti oder vom Dandysmus der Armen. Aufbau, Berlin/Weimar 1989, ISBN 3-351-01401-5 , Zitat Seite 18 (orthographisch korrigiert). Erstveröffentlichung 1918.

[3] Gerhard Henschel: Bildungsroman. dtv, München 2014, ISBN 978-3-423-14500-8 , Seite 383.

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