Zeugnis

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Zeugnis (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Zeugnis die Zeugnisse
Genitiv des Zeugnisses der Zeugnisse
Dativ dem Zeugnis
dem Zeugnisse
den Zeugnissen
Akkusativ das Zeugnis die Zeugnisse
[2] Schulzeugnis

Worttrennung:

Zeug·nis, Plural: Zeug·nis·se

Aussprache:

IPA: [ˈʦɔɪ̯knɪs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zeugnis (deutsch) (Info) Lautsprecherbild Zeugnis (Österreich) (Info)
Reime: -ɔɪ̯knɪs

Bedeutungen:

[1] Recht: Zeugenaussage
[2] schriftliches Dokument, das eine Leistungsbewertung beurkundet, Nachweis
[3] gehoben: anschaulicher Beweis eines Sachverhalts, klar erkennbares Zeichen
[4] Religion: ein persönlicher Bekehrungsbericht, oder Bericht einer Gotteserfahrung

Herkunft:

[2] mittelhochdeutsch „(gi)ziugnisse“, strukturell: Ableitung zum Stamm von Zeuge mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -nis[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Zeugenaussage
[2] Beurteilung, Bewertung, Nachweis, Urkunde
[3] Anzeige, Beweis
[4] Bericht

Unterbegriffe:

[2] Abgangszeugnis, Abiturzeugnis, Abschlusszeugnis, Arbeitszeugnis, Arztzeugnis, Führungszeugnis, Gefälligkeitszeugnis, Gesundheitszeugnis, Impfzeugnis, Lehrveranstaltungszeugnis, Maturazeugnis, Maturitätszeugnis, Reifezeugnis, Schulnachricht, Schulzeugnis, Semesterzeugnis, Ursprungszeugnis, Zwischenzeugnis
[3] Armutszeugnis, Schriftzeugnis, Selbstzeugnis, Sprachzeugnis
[4] Glaubenszeugnis

Beispiele:

[1] Sie hat gestern ihr Zeugnis abgelegt und den Angeklagten damit entlastet.
[2] Ich habe heute die Prüfung bestanden und morgen bekomme ich das Zeugnis.
[2] „An meinem Zeugnis war das beste die Eins in Musik.“[2]
[3] Dass er sich gestern zurückgehalten hat, war ein Zeugnis seines Vertrauens.
[3] „Seine Eintragungen im Logbuch entsprachen, was Rechtschreibung und die Zeichensetzung betraf, nicht den Regeln, doch das gilt für viele schriftliche Zeugnisse der damaligen Zeit.“[3]
[3] „Seit Beginn der dreißiger Jahre war Louis Leakey im östlichen Afrika auf der Suche nach Zeugnissen der Existenz menschlicher Vorfahren; vor allem suchte er Steinwerkzeuge.“[4]
[4] Zeugnisse in diesem Sinne können sowohl kurze Einschübe in Alltagsgesprächen sein als auch vortragsähnliche Erfahrungsberichte.[5]

Wortbildungen:

[1] Zeugnisverweigerung, Zeugniszwang
[2] Zeugnisabschrift, Zeugnisausgabe, Zeugniskonferenz, Zeugnisverteilung

Übersetzungen

[1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Zeugnis
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zeugnis
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zeugnis
[2] früher auch bei canoonet „Zeugnis“
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZeugnis

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, Stichwort: „Zeuge“.
  2. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 353.
  3. Robert Harms: Das Sklavenschiff. Eine Reise in die Welt des Sklavenhandels. C. Bertelsmann Verlag, ohne Ort 2004, ISBN 3-570-00277-2, Seite 148.
  4. Friedemann Schrenk: Die Frühzeit des Menschen. Der Weg zum Homo sapiens. 4., neu bearbeitete Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-48030-6, Seite 37
  5. Wikipedia-Artikel „Zeugnis (Religion)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Zeuge, Zeugma