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Diele – Wiktionary Zum Inhalt springen

Diele

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ die Diele die Dielen
Genitiv der Diele der Dielen
Dativ der Diele den Dielen
Akkusativ die Diele die Dielen
[2] Diele in einem Haus in Lübeck

Worttrennung:

Die·le, Plural: Die·len

Aussprache:

IPA: [ˈdiːlə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Diele (Info)
Reime: -iːlə

Bedeutungen:

[1] Singular selten gebräuchlich: ein langes, schmales, 12 bis 35 Millimeter starkes hölzernes Brett, welches als Fußbodenbelag und als Verschalung dient[1]
[2] Architektur: ein Hausflur, ein Vorraum, der sich hinter dem Eingang eines Hauses oder einer Wohnung befindet und von dem aus die einzelnen Wohnungen oder aber die einzelnen Zimmer zugänglich sind[2]
[3] Architektur: im norddeutschen Bauernhaus und norddeutschen Bürgerhaus der wichtigste und meist größte, zu ebener Erde gelegene Raum, welcher als Küche, Wohnraum, gegebenenfalls auch als Werkstatt und Verkaufsraum dient[3]
[4] kurz für: eine Eisdiele, eine Speisediele, eine Tanzdiele

Herkunft:

[1] mittelhochdeutsch dil, dille, althochdeutsch dil(o), dilla, germanisch *þel- „Brett, Bretterboden“, indogermanisch *tel- „Boden, Fläche“, belegt seit dem 8. Jahrhundert.[4]
[2–4] von [1] abgeleitet, teils unter Einfluss des Niederdeutschen[5][6]

Synonyme:

[1] Bodenbrett, Bohle, Dielenbrett, Holzbohle
[2] Foyer, Eingangshalle, Wandelhalle, Hausflur, Korridor, obersächsisch: Flur, Korridor, Vorsaal, österreichisch: Vorzimmer
[4] Eisdiele, Speisediele, Tanzdiele; Eisbar, Café; Speisezimmer, Speiseraum, Speisesaal; Tanzboden, Tanzsaal
[4] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Restaurant

Beispiele:

[1] Die Dielen werden poliert.
[1] Die weißgescheuerten Dielen knarrten, als sie sich der Tür näherte.
[1] „Das Schlafzimmer war leer. Leo ging in die Knie und legte den Kopf auf die Dielen. Ihr Koffer war nicht mehr da..“[7]
[2] Der Mann wartet in der Diele auf seine Frau.
[2] „Die Wohnung war sehr hell und schön, zunächst gab es eine große Diele und daneben drei größere Zimmer.“[8]
[2] „Aber der Kinobesitzer, Herr Mandelstamm, war so freundlich und brachte für Mira einen der breiten Klubsessel aus der Diele herein und stellte ihn neben den Notausgang.“[9]
[2] „Es war meine Wirtin, und ich ging rasch zur Tür, öffnete sie nur halb und schlüpfte zu ihr in die Diele hinaus.“[10]
[3] Die große Diele eignet sich für viele Veranstaltungen.
[4] Sehen wir uns nachher noch in der Diele?

Wortbildungen:

[1] dielen, Dielenboden, Dielenbrett, Gipsdiele
[2] Dielenfenster

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1–4] Wikipedia-Artikel „Diele
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Diele
[1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDiele

Quellen:

  1. Ulrich Adolphs u. a.: Bertelsmann-Wörterbuch der deutschen Sprache. 200.000 Stichwörter, Redewendungen und erklärte Begriffe. RM-Buch-und-Medien-Vertrieb, Gütersloh/München 2005, ISBN 3-577-13601-4, Seite 331.
  2. Ulrich Adolphs u. a.: Bertelsmann-Wörterbuch der deutschen Sprache. 200.000 Stichwörter, Redewendungen und erklärte Begriffe. RM-Buch-und-Medien-Vertrieb, Gütersloh/München 2005, ISBN 3-577-13601-4, Seite 331.
  3. Ulrich Adolphs u. a.: Bertelsmann-Wörterbuch der deutschen Sprache. 200.000 Stichwörter, Redewendungen und erklärte Begriffe. RM-Buch-und-Medien-Vertrieb, Gütersloh/München 2005, ISBN 3-577-13601-4, Seite 331.
  4. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Diele“, Seite 199.
  5. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Diele“, Seite 199.
  6. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Diele“.
  7. Tom Rob Smith: Kind 44. 8. Auflage. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2010 (übersetzt von Armin Gontermann), ISBN 978-3-442-47207-9, Seite 236.
  8. Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise. Roman eines Nachgeborenen. Luchterhand, München 2014, ISBN 978-3-630-87430-2, Seite 75.
  9. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 383. Zuerst 1977 erschienen.
  10. Heinrich Böll: Das Brot der frühen Jahre. Erzählung. Ullstein, Frankfurt/Main 1963, Seite 146.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Homophone: deale
Anagramme: leide, Leide, Liede