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Fries – Wiktionary Zum Inhalt springen

Fries

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ der Fries das Fries die Friese
Genitiv des Frieses des Frieses der Friese
Dativ dem Fries
dem Friese
dem Fries
dem Friese
den Friesen
Akkusativ den Fries das Fries die Friese
[1] hölzernes bemaltes Fries (Bogenfries) aus dem 16. Jahrhundert

Anmerkung zum Genus:

Für Fries in der Architektur wird in Österreich auch das neutrale Genus verwendet.[1]

Worttrennung:

Fries, Plural: Frie·se

Aussprache:

IPA: [fʁiːs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Fries (Info)
Reime: -iːs

Bedeutungen:

[1] Architektur: ein schmaler Streifen zur Gliederung und Dekoration einer Wandfläche, Fassadenfläche oder anderer Architekturteile
[2] Textilindustrie: dickes, flauschartiges, beidseitig gerautes Gewebe aus Wolle und anderen Ausgangsmaterialien

Herkunft:

im 17. Hahrhundert von französisch frise → fr mit gleichen Bedeutungen[2][3]

Synonyme:

[2] Friese

Sinnverwandte Wörter:

[2] Flausch, veraltet: Flaus

Oberbegriffe:

[1] Bauteil
[2] Gewebe

Unterbegriffe:

[1] Akanthusfries, Anthemion, Bilderfries, Blattfries, Bogenfries, Bukranienfries, Diamantfries, Figurenfries, Hundszahnfries, Kragsturzfries, Lilienfries, Ornamentfries, Palmette, Palmettenfries, Plattenfries, Rautenfries, Sägezahnfries, Schachbrettfries, Vorhangfries, Wandfries, Würfelfries, Zahnfries, Zangenfries, Zickzackfries, Zophoros/Zophorus
[2] Coating

Beispiele:

[1] „Die profane Hand des englischen Diplomaten Thomas Elgin entfernte die berühmten Friese und Metopen des Parthenon und verkaufte sie um 35 000 Pfund an das Britische Museum, wo sie widerrechtlich bis heute aufbewahrt werden."[4]
[1] Um die Fassade des ehemaligen Hauses des Lehrers zieht sich ein 40 Jahre alter Fries: Das Leben in der DDR in quietschbunten Farben.[5]
[1] Besonders spektakulär ist die Zentrale des Bergbauimperiums Anglo-America an der Main Street 44, ein neoklassizistischer Koloss mit afrikanischen Friesen, die Protea-Kelche, Löwen und Elefanten zeigen.[6]
[1] „Das Tor wird von einem Fries eingerahmt, das zwei mal sieben Raubvögelmonster abbildet.“[7]
[2] Fries wurde früher gerne für Vorhänge und als Kälteschutz zur Abdichtung von Fenstern verwendet.
[2] „Unser Fest- und Sonntags-Trauungs- und Gottestisch-Rock ist solcher dunkler Kittel ohne alle Falten, mit rotem Fries gefüttert, der überall am Rande etwas vorsteht, und ist vorn herab und an den Schößen mit Heften (Haken und Ösen) versehen.“[8]
[2] „Unser übriger Anzug besteht ferner in einem langen Unterrock (Suknia, Pohlrock) ohne Ärmel, von rotem oder weißem Fries.[8]
[2] „Dann ließ der Amtmann durch einen der Umstehenden ein Stück Fries über die lange Schafkrippe legen.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] gemalter, glatter, plastischer Fries
[2] gerauter, dicker, fester, kräftiger Fries

Wortbildungen:

[1] Akanthusfries, Blattfries, Bogenfries, Bukranienfries, Diamantfries, Figurenfries, Hundszahnfries, Kragsturzfries, Kreuzbogenfries, Lilienfries, Ornamentfries, Palmettenfries, Rautenfries, Rundbogenfries, Sägezahnfries, Schachbrettfries, Spitzbogenfries, Vorhangfries, Wandfries, Würfelfries, Zahnfries, Zangenfries, Zickzackfries

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Fries
[2] Wikipedia-Artikel „Friese (Stoff)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fries
[1] The Free Dictionary „Fries
[1] Duden online „Fries (Wand, Schmuck, Ornament)
[2] Duden online „Fries (Textilien, Wolle, Mischgewebe)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Fries
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFries

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „Fries“, Seite 258.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 614
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Fries1“, Seite 317.
  4. Zeitspiegel. Friese nach Athen tragen. In: Zeit Online. Nummer 01/1963, 4. Januar 1963, ISSN 0044-2070 (Schreibfehler im Zitat: ‚Diplomat ten‘, URL, abgerufen am 12. Februar 2013).
  5. Carsten Lißmann: Großes Brainstorming am Alexanderplatz. In: Zeit Online. 2. Oktober 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 12. Februar 2013).
  6. Bartholomäus Grill: Traut euch! In: Zeit Online. 10. Juni 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 12. Februar 2013).
  7. Dietrich Ecklebe: Peru: Kulturen vor den Inka (Teil 1). In: philatelie. Nummer Heft 543, 2022, Seite 47-51, Zitat S. 49.
  8. 8,0 8,1 Klaus-Dieter Kreplin: Über Kaschuben. www.studienstelleog.de, Stand: 31.5.2001, abgerufen am 12. Februar 2013 (Alte Schreibweisen in den Zitaten: ‚rothem‘, ‚Schöößen‘, ‚Oehsen‘, ‚Aermel‘, ‚Pohlrockk‘ und ‚weissem‘).
  9. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 19. Isländisch 1943-1946.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Friese, friss, Ries, Vlies
Anagramme: Freis, Frise, Reifs