Missbrauch

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Missbrauch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Missbrauch die Missbräuche
Genitiv des Missbrauchs
des Missbrauches
der Missbräuche
Dativ dem Missbrauch
dem Missbrauche
den Missbräuchen
Akkusativ den Missbrauch die Missbräuche

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Mißbrauch

Worttrennung:

Miss·brauch, Plural: Miss·bräu·che

Aussprache:

IPA: [ˈmɪsˌbʁaʊ̯x]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Missbrauch (Info)

Bedeutungen:

[1] der Gebrauch von etwas für einen Zweck, für den es ursprünglich nicht genutzt werden sollte
[2] kein Plural: eine häufig durch Gewalt herbeigeführte und verbotene sexuelle Handlung (sexueller Missbrauch)

Herkunft:

Kompositum aus dem Präfix miss- und Brauch, das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] medizinisch: Abusus

Oberbegriffe:

[1] Gebrauch

Unterbegriffe:

[1] Alkoholmissbrauch, Amtsmissbrauch, Arzneimittelmissbrauch, Asylmissbrauch, Datenmissbrauch, Drogenmissbrauch, Ermessensmissbrauch, Handelsmissbrauch, Kanzelmissbrauch, Leistungsmissbrauch, Machtmissbrauch, Medikamentenmissbrauch, Rechtsmissbrauch, Schlafmittelmissbrauch, Sozialhilfemissbrauch, Tablettenmissbrauch, Verfahrensmissbrauch, Vertrauensmissbrauch
[2] Kindesmissbrauch

Beispiele:

[1] Im Dritten Reich kam es zu einem Missbrauch der Sprache – Bürger wurden mit ihrer Hilfe vom Nationalsozialismus überzeugt.
[2] Ich bin in einen Verein eingetreten, der sich für härtere Gesetze gegen Missbrauch einsetzt.
[2] Das Mädchen war Opfer von sexuellem Missbrauch.
[2] Der Lehrer wurde wegen Missbrauchs einer Minderjährigen verurteilt.
[2] Über das Thema sexueller Missbrauch wurde lange Zeit in katholischen Schulen geschwiegen. Anfang 2010 wurden viele Missbrauchsfälle bekannt. Die Seeschule in Rangsdorf hat ein Konzept, um Missbrauch zu verhindern.[2]
[2] „Als einziger von mehreren Mönchen dieser Schule, gegen die später Vorwürfe über sexuellen Missbrauch laut wurden, wurde Doughty mehrfach verurteilt, zuletzt 2002 zu drei Jahren Haft.“[3]

Redewendungen:

[1] Missbrauch macht keine Gewohnheit (= wenn man etwas längere Zeit falsch macht, entstehen daraus keine Rechte)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] der Missbrauch von Medikamenten, der Missbrauch von Alkohol
[1] Missbrauch treiben (mit …, beispielsweise: einem Foto, jemandes Namen, …) (Lautsprecherbild Audio (Info)), einen Missbrauch verhindern
[1] anfällig für Missbrauch sein
[1] unter Missbrauch von …
[1] der Missbrauch ihrer/seiner Macht, der Missbrauch seiner/ihrer Position
[1] Missbrauch von Abzeichen, Missbrauch von Berufsbezeichnungen, Missbrauch von Notrufen, Missbrauch von Titeln
[2] sexueller Missbrauch[4] (Lautsprecherbild Audio (Info)), wiederholter Missbrauch

Wortbildungen:

missbräuchlich
[2] Missbrauchsbeauftragte/Missbrauchsbeauftragter, Missbrauchsopfer, Missbrauchsskandal, Missbrauchsstudie, Missbrauchsvorwurf

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Missbrauch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Missbrauch
[1, 2] Duden online „Missbrauch
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMissbrauch

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „brauchen“.
  2. Katja Tamchina/Lukas Völkel: Video-Thema - Gemeinsam gegen Missbrauch. In: Deutsche Welle. 24. März 2010 (URL, abgerufen am 2. Juli 2015).
  3. Inka Schmeling: Umerziehung unterm Kreuz. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer 1: Die ersten Amerikaner, 2023, Seite 112-118, Zitat Seite 116.
  4. Wikipedia-Artikel „sexueller Missbrauch

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Nießbrauch