Heinrich Köhler
Heinrich Franz Köhler (* 29. September 1878 in Karlsruhe; † 6. Februar 1949 ebendort) war ein Politiker.
Leben und Wirken
Der gebürtige Karlsruher diente ab Oktober 1898 im Hausregiment seiner Heimatstadt, dem 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 und wurde Vizefeldwebel[1] der Reserve. Von 1911 bis 1920 war Heinrich Köhler Stadtverordneter. Von 1913 bis 1927 vertrat er als Landtagsabgeordneter die Zentrumspartei in der Zweiten Kammer des badischen Landtags. Von 1920 bis 1927 hatte er das Amt des badischen Finanzministers inne. In den Jahren 1923/24 und 1926/27 war er badischer Staatspräsident. Von 1928 bis 1932 war er als Reichstagsabgeordneter tätig, von 1927 bis 1928 als Reichsfinanzminister. Nach 1945 setzte er seine politische Laufbahn als CDU-Landtagsabgeordneter von Württemberg-Baden fort. Von 1945 bis 1949 war er stellvertretender Ministerpräsident, 1946 Wirtschaftsminister und von 1946 bis 1949 Finanzminister.
Dr. h.c. Heinrich Köhler starb in seiner Geburtsstadt Karlsruhe und ist auf dem Hauptfriedhof bestattet. Köhlers Sohn Maximilian Köhler (* 1916) starb im Januar 2011.
Köhlers Nachlass befindet sich in Karlsruhe im Generallandesarchiv.
Grabstätte Köhlers auf dem Hauptfriedhof
Ehrungen
- Ehrendoktorwürde
- 31. März 1947 Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe
Postume:
- Benennung der Heinrich-Köhler-Straße in der Nordweststadt (1960)
- Benennung des Heinrich-Köhler-Platzes in der Nordweststadt (1963)
- Benennung der Heinrich-Köhler Grund- und Hauptschule in Rintheim (1964)
- Am 29. September 1978 wurde an seinem Geburtshaus in der Luisenstraße 24 von OB Dullenkopf eine Gedenktafel enthüllt.
- Gedenktafel an der Post Galerie (siehe Foto)
Zudem wurde 1992 mit der Ausstellung „Heinrich Köhler – ein badischer Politiker“ im Karlsruher Schloss an ihn erinnert.
Literatur
- Klaus E. R. Lindemann (Hrsg.): Heinrich Köhler: Politiker und Staatsmann; 1878–1949, erschienen zur Ausstellung „Heinrich Köhler – ein badischer Politiker“, Info Verlag, Karlsruhe 1992 ISBN: 3-88190-155-8
- Franz Zilken (Hrsg.): Heinrich Köhler: ein unvergessener Politiker; 1878 – 1949 (= Band 22 der Schriftenreihe „Dokumente zur Landesgeschichte“), Info Verlag, Karlsruhe 1994 ISBN: 3-88190-190-6
- Marie Salabová: Politische Nachlässe im Generallandesarchiv Karlsruhe am Beispiel des Nachlasses von Heinrich Köhler, in: „Landesgeschichte und Zeitgeschichte: Kriegsende 1945 und demokratischer Neubeginn am Oberrhein“ („Oberrheinische Studien“ Band 5), herausgegeben von Hansmartin Schwarzmaier, Karlsruhe 1980 ISBN: 3-7650-0915-6, Seiten 215 – 224
- dieselbe: Heinrich Köhler – ein badischer Politiker: eine Ausstellung des Generallandesarchivs, in: Badische Heimat, 72. (1992), Seiten 589 – 596
- Uwe Uffelmann: Badisches Profil und Südweststaat: der Beitrag Heinrich Köhlers zur föderalistischen Struktur der Bundesrepublik Deutschland, in: „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ (ZGO), Neue Folge 99, 138. (1990), Seiten [409] – 458
- derselbe: Heinrich Köhler und der Südweststaat, in: Badische Heimat, 72 (1992), Seiten 577 – 588
- derselbe: Köhler, Heinrich, Z-CDU-Politiker, MdR, MdL, Reichsfinanzminister, Staatspräsident : * 29.9.1878 Karlsruhe, rk., † 6.2.1949 Karlsruhe, beiges. in Karlsruhe (Hauptfriedhof), in: Badische Biographien, Neue Folge, Band 4 (1996), Seiten 163 – 168
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Heinrich Köhler“
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Heinrich Köhler“ (verfasst von Dr. Manfred Koch, 2014)
- Wikimedia-Commons: Heinrich_Franz_Köhler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur über Heinrich Köhler in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Publikationen von und über Heinrich Köhler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Fußnoten
- ↑ Allgemein zu diesem Rang (den es heute in der Bundeswehr nicht gibt) siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Vizefeldwebel“