Wolfgang Rösch

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Wolfgang Rösch 2007

Wolfgang Rösch (* 2. Januar 1935 in Karlsruhe, † 15. April 2008) war ein Autor aus und für Durlach und Preisträger des Karl-Gustav-Fecht-Preises 2007. Er war 17 Jahre als Amtsrat beim Finanzamt Karlsruhe beschäftigt.

Leben

Seine Mutter war bereits Durlacherin, musste aber, da ihr Mann Eisenbahner in Karlsruhe war und er somit der „Residenzpflicht“ unterlag, nach Karlsruhe ziehen. So kam es, dass Wolfgang Rösch ebendort geboren wurde. Er besuchte die Schillerschule und das Kant-Gymnasium. Nachmittags unternahm er oft mit Lehrern und Mitschülern Ausflüge zu Ausgrabungen in anderen Orte, alles mit dem Fahrrad („Schenkelbenzin war steuerfrei“, sein Ausspruch).

Nach der Ausbildung zum Steuerbeamten beim Finanzamt Karlsruhe-Stadt und der Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst 1957 kam er zum Finanzamt Durlach als Sachbearbeiter. 1959 machte er das Wirtschaftsdiplom bei der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie. Mitte der 60er zog er wieder zurück nach Durlach.

1973 leitete er ehrenamtlich eine Ausgrabung in Stupferich, weil das Landesdenkmalamt kein Geld und Personal zur Verfügung hatte. Hier wurden der Wasserkanal und die Brunnenstube des Weikle-Schloss ausgegraben.

Bis 1975 blieb er beim Finanzamt Durlach und wechselte dann als Amtsrat ins Finanzamt Karlsruhe-Stadt. Dort blieb er bis zu einem Ruhestand 1992.

In den 70ern war er einer der Ehrenamtlichen, die sich um das Pfinzgaumuseum gekümmert hatten; ohne deren Hilfe damals würde es das Museum wohl heute nicht mehr geben.

Er starb im April 2008 und hinterließ seine Frau Inge.

Autorentätigkeit

Während all den Jahren arbeitete er ehrenamtlich als Autor und Geschichtsforscher. So entstanden über 120 heimatgeschichtliche Artikel in der Turmberg-Rundschau und im Intelligenz- und Provinzblatt für Durlach sowie einige Chroniken. Dabei hielt er sich stets an das lateinische Motto „multum, non multa“, zu deutsch „vieles, nicht vielerlei“: er betrieb Grundlagenforschung und mochte es daher nicht, wenn man ihm Fristen für einen Artikel setzte. Wenn es keine verlässlichen Quellen gab über ein Thema, schrieb er lieber keinen Artikel („Ich kann nicht oben 10 Pfennig reinstecken und unten kommt der Artikel raus.“).

1974 erschien seine „Chronik des Finanzamts Karlsruhe-Durlach und seiner Vorläufer (unter Einschluss der ehemaligen Finanzämter Bretten und Karlsruhe-Land)“. Es erschien in einer Auflage von 1.000 Stück in der hauseigenen Druckerei der Finanzdirektion und wurde einmal nachgedruckt. Geld hatte er damit keines verdient, im Gegenteil, er musste bis zum Druck noch 500 DM investieren für alle Auslagen.

1975 erschienen die „Durlacher Spitznamen und Anekdoten“, ein kleines Heft, dessen Texte zuerst über Monate verteilt in der Turmberg Rundschau veröffentlicht worden sind, weil diese etwas „vor sich hindümpelte“. Von diesem Druck wurde der Bleisatz aufgehoben und für das Heft neu zusammengestellt, so dass nur noch das Papier für den Druck bezahlt werden musste. Daher auch das etwas seltsam anmutende Querformat des Heftes.

1986 war er Mitherausgeber der Ortschronik Stupferich, die ohne sein Mitwirken sicher nicht so umfangreich ausgefallen wäre.

Wolfgang Rösch war auch im Besitz zahlreicher Bilder aus Durlach aus den 1950er und '60er Jahren, allerdings nur in Negativform, weil damals die finanziellen Mittel für ein ausgiebiges Bildarchiv gefehlt hatten. Diese Bilder sollten zusammen mit dem Freundeskreis Pfinzgaumuseum – Historischer Verein Durlach aufgearbeitet werden, allerdings wurden sie zusammen mit seinem anderen Nachlass von seiner Witwe an ein Antiquariat verkauft.

Publikationen

  • „Chronik des Finanzamts Karlsruhe-Durlach und seiner Vorläufer (unter Einschluß der ehemaligen Finanzämter Bretten und Karlsruhe-Land)“, Karlsruhe 1974
  • „Durlacher Spitznamen und Anekdoten“, Karlsruhe 1975

Beide Werke sind in der BLB vorhanden.

Aufsätze

(Auswahl)

Ehrungen

Weblinks