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Haftungsfragen verunsichern Veranstalter - kaernten.ORF.at
Hinweisschild Absturzgefahr
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Chronik

Haftungsfragen verunsichern Veranstalter

Der Stadt Villach wird nach dem Tod eines 20-jährigen beim Kirchtag im Vorjahr fahrlässige Tötung vorgeworfen, die Stadt will rechtlich dagegen vorgehen. Dennoch stellen sich vielen Veranstaltern derzeit Fragen zum Thema Sicherheit.

Ein 20-jähriger Mann stürzte vor einem Jahr beim Villacher Kirchtag über eine Mauer mehrere Meter auf den harten Boden. Er wurde in das Krankenhaus gebracht, erlag dort aber seinen Verletzungen – mehr dazu in Todesfall beim Villacher Kirchtag (kaernten.ORF.at; 7.8.2023). Die Stadt Villach habe laut einem Gutachten zu wenig für die Sicherheit getan. Das wirft auch ein Jahr später viele Sicherheitsfragen, nicht nur für das größte Brauchtumsfest Österreichs, auf. Der tragische Fall bereitet auch anderen Veranstaltern Kopfzerbrechen.

Mauer und Gitter
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Der tödliche Mauersturz in Villach wirft auch ein Jahr später viele Fragen in puncto Sicherheit auf.

Gutachten: Stadt unternahm zu wenig für Sicherheit

Rechtsanwalt Gernot Murko versucht andere Veranstalter aber zu beruhigen: „Also ich gehe davon aus, dass ein Einzelfall keine Auswirkungen auf andere Großveranstaltungen hat. Jeder Veranstalter, jede Veranstalterin ist angehalten, die eigenen Sicherungsmaßnahmen zu treffen.“ Diese Maßnahmen seien von der Zumutbarkeit und der Größe der Veranstaltung abhängig.

So sagt Murko auch, dass Sicherheitsvorkehrungen wie beim Villacher Kirchtag oder wie in einer Woche beim Altstadtzauber in Klagenfurt nicht mit jenen, zum Beispiel bei einem Feuerwehrfest, zu vergleichen wären. „Ein Absicherung der gesamten Innenstadt wird wohl unzumutbar sein.“

Zivilrechtliche Forderungen – Anwalt rät zu Haftpflicht

Dennoch gilt es Regeln zu befolgen: „Auch bei Feuerwehrfesten wird eine Verkehrssicherungspflicht eingehalten werden müssen. Es drohen ja nicht nur strafrechtliche Verantwortung sondern insbesondere auch zivilrechtliche Haftungen, wie Schmerzensgeldentschädigungen für Angehörige.“ Murko rät deshalb jedem Veranstalter, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen.

Mitten in der Villacher Kirchtagswoche sorgte der tödliche Sturz von einer Mauer vor einem Jahr für Diskussionen. Wie der ORF Kärnten berichtete, kommt ein Gutachter zum Schluss, die Stadt Villach hätte für mehr Sicherheit sorgen müssen. Was bedeutet das für andere Veranstalter und Feste?

Mehr Security am Kirchtag unterwegs

In Villach ist in diesem Jahr weit mehr Security-Personal als sonst unterwegs, was auch den Besuchern auffällt. Zum aktuellen Fall wollte dem ORF Kärnten am Freitag niemand Auskunft geben. Die Stadt nehme den Vorfall jedoch sehr ernst und arbeite eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Rechtsanwalt Richard Soyer bestätigt, den Fall übernommen zu haben.